Formulierung: Migranten – Flüchtlinge

Zuerst hat man die Migranten Flüchtlinge genannt, um für Migranten Sympathien zu erwecken – und nun zieht man den Begriff „Flüchtlinge“ dadurch runter, dass man die Fehler der Migrationspolitik auf die Flüchtlinge schiebt. http://www.sueddeutsche.de/panorama/exklusiv-mehr-gewaltkriminalitaet-durch-mehr-zuwanderer-1.3811192

Ich vermute, dass Flüchtlinge dankbar sind, der Gefahr entronnen zu sein und versuchen, sich zu integrieren. Viele Migranten sind sicher auch dankbar. Aber man darf diese Gruppen nicht zusammenwerfen!

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Zum Thema Altersuntersuchung: https://www.focus.de/politik/deutschland/alters-diskussion-nach-kandel-bluttat-gruenen-politiker-boris-palmer-fordert-altersnachweis-seitens-der-fluechtlinge_id_8194385.html

Wenn jemand einen Gegenartikel vermisst – denn es gibt ja auch Gegenstimmen – der findet sie schon in dem verlinkten Beitrag.

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Jesu Herrlichkeit

Wir sahen Jesu Herrlichkeit, heißt es im Johannesevangelium. Die Jünger sahen in Jesus Gottes Herrlichkeit. In diesem Menschen.

Das ist das Spannende an unserem christlichen Glauben: Es ist uns ermöglicht, Gott da zu finden, wo ihn andere Religionen nicht erkennen können.

Gott der Schöpfer aller Welt ist im Menschen anwesend.

Gott der Herrscher ist im leidenden Menschen anwesend, in dem, der verfolgt wird, gefangen ist, Hunger und Durst hat, er ist erkennbar im vernachlässigten Kind, in dem grauenvollen Tod – und sogar im grausamen Kreuzestod Jesu. Er ist erkennbar in den Trauernden, denen, die unterdrückt sind und sich nach Gerechtigkeit und Frieden sehnen.

Gott ist da, wo wir ihn nicht vermuten. Wir suchen ihn im Hellen, Schönen, Fröhlichen, Machtvollen.

Jesus lehrt uns in seiner Gnade und Weisheit Gottes: Gott lässt sich finden, wo wir ihn nicht suchen. Indem er sich in den tiefsten Tiefen menschlichen Erlebens finden lässt, erkennen wir seine strahlende Herrlichkeit – oft durch Tränen hindurch.

Wir fliehen all das Dunkle – aber er sucht es auf, um uns dort zu finden, wo wir sind,

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Bergpredigt: Antithesen 3+4

Die dritte Antithese betrifft wieder wie die zweite das Verhältnis zur Ehefrau. Diese drei ersten Antithesen betreffen den engeren Lebensbereich. Die dritte Antithese ist sehr knapp, wird nicht – wie de anderen begründet – es wird nur konstatiert. Nichts destotrotz ist sie heute wohl mit eine, die am meisten Widerspruch hervorruft.

3. Antithese: Es wurde gesagt: Wer sich von seiner Frau scheidet, soll ihr den Scheidebrief geben. Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, macht, dass sie die Ehe bricht.

Voraussetzung dieses Satzes, von dem ich etwas unterschlagen habe, was aber gleich nachgeholt wird: Gott bindet zwei Menschen zusammen. Sie werden ein Leib sein, wie es Genesis 2 heißt. Ein Leib bedeutet: Wenn man diesen trennt, dann zerstört man den Leib. Hier soll also dem Mann verboten sein, sich von seiner Frau scheiden zu lassen, sie wegzuschicken. Denn eine Frau, die weggeschickt wurde, hat keine sozialen Chancen mehr. Sie ist abgeschrieben, sie ist genötigt, sich wie auch immer ihren Lebensunterhalt zu verdienen, im besten Fall durch erneute Heirat. Der sich scheidende Mann zwingt sie also zum Ehebruch. Entsprechend ist derjenige, der eine Geschiedene heiratet, Ehebrecher, weil er eben dazu beiträgt, dass der eine Leib getrennt wird.

Einen Satz habe ich unterschlagen: … es sei denn wegen Ehebruchs… – das heißt, laut Matthäus darf sich der Mann von seiner Frau trennen, wenn sie die Ehe gebrochen hat. Aber eben: nur trennen. Sie nicht töten. Wir finden diesen Beitrag zur Ehescheidung auch im Lukasevangelium 16,18. In einem Vergleich sehen wir, dass dieser Satz durch Matthäus hinzugefügt wurde. Jesus ist rigoroser: Ein Mann darf sich nicht scheiden lassen. Es sei denn wegen Ehebruchs ist nicht in seinem Blick. Warum auch immer. Diese Kurzform bedeutet für den Mann – und das ist für die Antike in Israel äußerst provokant -: Er darf sich aus welchen Gründen auch immer nicht scheiden lassen.

Ehebruch ist Störung der Gemeinschaft, erniedrigt die Frau. Dem steht diese Forderung entgegen. Er dient dem Schutz der Frau. Die Macht des Mannes wird eingeschränkt, er soll sich beschränken. Es geht nicht an, dass er die Frau leiden lässt, nur weil er auf einmal andere Ziele hat.

Nun mag man aus heutiger Sicht die bekannten Einwände aussprechen: Aber wenn beide nicht zusammenpassen – und heute lassen sich mehr Frauen von Männern scheiden als Männer von Frauen – was ist, wenn sie sich nicht mehr lieben? usw. Paulus lockert diese rigorose Forderung schon auf: Ihm liegt die Forderung Jesu vor, dass keine Frau sich von einem Mann scheiden lassen dürfe – wenn aber, soll sie nicht wieder heiraten. Hier haben wir die griechischen Verhältnisse vor uns. Weiterführend: Wenn Mann oder Frau, die nicht an Gott glauben, sich vom glaubenden Partner trennen wollen, soll man in die Trennung einstimmen, „denn Gott will, dass ihr in Frieden lebt“. (1. Korintherbrief 7)

Liebe oder nicht Liebe ist kein Argument. Diese Begründung gab es in der Antike nicht, denn man heiratete nicht unbedingt aufgrund der Emotion, die man heute Liebe nennt. Die Heirat war ein Vertrag zwischen beiden Partnern – vor Gott geschlossen bedeutete er: Man schließt ihn, solange der Partner am Leben ist. Und man schließt nicht leichtfertig Verträge. Man muss also überlegen, was man tut, wenn man sich an einen bestimmten Partner bindet, denn vor Gott wird man eine Einheit. Diese religiöse Perspektive fällt heute in vielen Ehen weg. Es ist vielfach eine Liebesheirat, und wenn die Liebe schwindet oder wenn eine Liebe zu einem anderen Partner größer wird, dann lässt man sich scheiden. Die Liebe wird als einziges band angesehen – aber es gibt für Ehen noch andere Bändern: zum Beispiel – was früher auch sehr wichtig war – Besitz zusammenführen, was noch wichtig ist: für die gemeinsamen Kinder da sein, ihnen eine möglichst gute Lebensbasis bieten und die religiöse Voraussetzung. Ob die Letztgenannte nun fehlt oder nicht: Verantwortungsloses Verhalten eines Partners kann für den anderen äußerst schmerzhaft sein – und diese Forderung Jesu regt an, über sein Verhalten nachzudenken. Für einen Jesus-Nachfolger-Paar jedoch ist es gravierender: Die Scheidung ist nicht angemessen – und man muss lernen, miteinander aus christlicher Perspektive umzugehen, respektvoll, freundlich, vergebend – vielleicht wächst ja die Liebe wieder. Die Ehe ist der Rahmen, der durch Liebe gefüllt werden kann – aber nicht muss. Vielleicht wächst ja die Liebe wieder zu etwas ganz Neuem: eine Erfüllung des Zusammenseins auf anderer Ebene.

Eins muss man wohl festhalten: Eine feste Ehe ist Sehnsucht vieler Menschen. Wenn diese Sehnsucht zerstört wird, ist es schmerzhaft, weil man lernen muss, mit der Zurückgestoßenheit umzugehen.

4. Antithese

Mit der vierten Antithese gehen wir über den (weiteren) familiären Bereich hinaus zum Beispiel in die Welt des Handels.

Wiederum habt ihr gehört, dass den Alten gesagt wurde: Du sollst keinen Meineid schwören. Und: Du sollst halten, was du dem Herrn (Gott) geschworen hast. Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören… – und das wird begründet: Wir können keine Mächte als Zeugen anrufen, weil wir nicht über sie herrschen; wir können ja nicht einmal über das bestimmen, was unseren Körper betrifft. Darum fordert Jesus: So seien eure Wort: Ja, ja, nein, nein. Was darüber ist, ist von Übel.

Heute hat diese Forderung keine große Relevanz. Manchmal taucht die Frage noch auf mit Blick auf die Vereidigung im Bundestag. Aber sonst… In der Antike war es ganz anders. Man musste schwören – der Schwur war ein Teil des Vertrages, wie heute die Unterschrift. Man wusste ja nicht, ob man dem anderen vertrauen kann – und darum berief man sich auf die Götter als Zeuge. Sie würden den Vertrauensbruch ahnden. Und hier macht Jesus wieder etwas, was auch schon in der ersten und zweiten Antithese aufgefallen ist: Er „säkularisiert“ diese Sitte. Er wirft den Menschen auf den Menschen. Der Mensch soll vertrauenswürdig sein. Man soll sich auf Menschen, die ihm folgen, verlassen können. Auch hier geht es wieder um die Basis der Gemeinschaft: Sie kann nur gut sein, wenn Menschen einander vertrauen.

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Beiden Antithesen geht es um Zuverlässigkeit, darum, Gemeinschaft herzustellen. Menschen sollen einander vertrauen können, sollen einander nicht erniedrigen.

Fortsetzung kommt morgen.

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Strafanzeigen gegen von Storch + Pfeiffer-Studie

Der Satz ist übel – aber ich vermute, dass er keine strafrechtliche Relevanz besitzt. Denn sie spricht diese Männer an, die im Blick der Silvesternacht 2015/16 waren, und verallgemeinert nicht. http://www.tagesschau.de/inland/vonstorch-tweet-101.html

Interessant finde ich, dass sie diese Worte von von Storch zitieren und auch die von Weidel, damit fleißig zur Verbreitung beitragen.

Wenn man das Bild in der Tagesschau betrachtet: Was sagen wir zu tagesschau.de? Sachlich vermutlich sagt nur der, der denkt, man müsse so mit politischen Gegnern umgehen.

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Zur Pfeiffer-Studie: Abgelehnte Asylbewerber bzw. diejenigen, die keine Chance auf Asylrecht haben, werden eher straffällig. Mit den üblichen Beiworten wird das dargestellt. Aber die Konsequenzen, die er daraus zieht, sind annehmbar: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/christian-pfeiffer-kriminologe-weist-mehr-gewaltkriminalitaet-durch-mehr-zuwanderer-nach-a-1185959.html

Interessant finde ich die Verballhornung des Wortes Jesu:

„Wir können nicht das Land sein, das mühselig alle Beladenen aufnimmt.“

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Umgang mit Asylbewerbern

Die CDU/CSU fordert strengere Maßnahmen, um die Angaben von Asylbewerbern zu überprüfen: https://kurier.at/politik/ausland/csu-verlangt-kuerzung-der-leistungen-fuer-asylbewerber/304.581.103

De SPD lehnt das ab: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-union-und-spd-streiten-ueber-flaechendeckende-altersfeststellung-a-1185904.html

Das ist nicht schlecht, dass sie das vor den Gesprächen so deutlich machen. Dann kann man wenigstens sehen, wer wie gekippt ist.

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Polen und USA: Pranger für Sexualstraftäter

Polen veröffentlicht Sexualstraftäter-Datenbank – wie die USA: http://www.spiegel.de/politik/ausland/polen-justizministerium-stellt-sexualstraftaeter-datenbank-ins-netz-a-1185881.html

„Das Recht auf den Schutz unserer Kinder steht über der Anonymität von Verbrechern“, sagte Polens Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro.

Was wird Brüssel dazu sagen? Darf es das durchgehen lassen?

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Sprache des Glaubens

  1. Die Sprache des Glaubens macht das Unsichtbare sichtbar.
  2. Das aber eben nicht, indem sie das Geheimnis des Glaubens profanisiert.
  3. Gott bleibt eigenständig – aber in der Sprache des Glaubens scheinbar greifbar.
  4. Dann, wenn die Sprache des Glaubens meint,  Gott ergriffen zu haben, oder MenschenGruppen meinen, Gott ergriffen zu haben und alle anderen daran ausrichten zu müssen, macht sie nicht das Unsichtbare sichtbar, sondern der Mensch macht sich zum Herrscher über den Glauben, zum Herrscher über Gott – der Mensch macht sich selbst sichtbar.
  5. Die Sprache des Glaubens macht das Unsichtbare sichtbar, indem sie Raum lässt, den zur Sprache Gebrachten selbst wirkmächtig zu werden.
  6. Wobei sich die Sprache des Glaubens auch bewusst sein sollte, dass sie Lücken lässt, in denen alle Übel der Menschen hineinschlüpfen können.
  7. Die Sprache des Glaubens ist wunderschön – aber auch sehr gefährdet.
  8. Ich verstehe Menschen, die die Gefahren dieser Lückensprache betonen.
  9. Aber Glaubende, die diesen Gefahren ausweichen wollten, wurden selbst zur Gefahr, weil sie dachten, die Sprache des Glaubens begrenzen, einengen zu müssen, Menschen zwingen, einen be-griff-enen Gott, zu folgen.
  10. Die Sprache des Glaubens lässt Freiraum, weil Gott in Individuen wirkt, gleichzeitig ist der Freiraum nicht ein Verlieren ins Beliebige, sondern Gott setzt die Grenze, nicht der Mensch.
  11. Die Voraussetzung dieses Ansatzes: Gott ist der lebendige, wirksame Gott, der sich nicht zu Schade ist, sich in der gefährdeten Sprache des Glaubens aussprechen zu lassen, weil er dem Menschen Freiheit lässt.
  12. Ich als Mensch bin beleidigt, wenn ich missverstanden werde und tue alles, damit das nicht geschieht – Gott lässt es zu, (bewusst) missverstanden zu werden, weil er dem Menschen Freiheit lässt.
  13. Ließe Gott dem Menschen nicht diese Freiheit, wäre der Mensch auch nicht frei zu glauben.

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