Islamisten+Islamische Staaten

Boko Haram dringt weiter vor: http://www.dw.de/verzweifelte-flucht-vor-boko-haram/a-18028941 Wie ihre große ISIS-Schwester verbreiten sie Angst und Schrecken.

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Nach Pöbeleien gegen Leute, die den Koran nicht freiwillig nehmen wollten, wird die Koran-Verteilaktion der Islamisten in einem Stadtteil Wiens verboten: http://mobil.krone.at/phone/kmm__1/story_id__425161/sendung_id__25/story.phtml

Was Nuhr betrifft, Reber springt ihm bei: http://www.merkur-online.de/aktuelles/kultur/dieter-nuhr-islam-streit-unterstuetzung-kollegen-mit-islamisten-gibts-nichts-diskutieren-mm-4270389.html Und hier gibt es einen knappen Überblick über die Neue Osnabrücker Zeitung: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/torben-grombery/islamsatire-nuhr-der-dieter-darf-das-nicht.html

Interessant ist das Interview, in dem der Interviewer des Islamwissenschaftlers diesen in eine bestimmte Ecke drängen will – er sich aber zunächst nicht drängen lässt und ganz gute Antworten gibt:  http://dtj-online.de/islam-in-deutschland-kabarett-dieter-nuhr-islamfeindlichkeit-40359 Und am Ende gibt er doch klein bei: Der Islam kann nicht zum handelnden Subjekt gemacht werden, weil Menschen handeln, darum könne man nicht sagen, der Islam sei so lange tolerant, solange er keine Macht habe. Das lässt den hellhörigen Leser dieses Interviews natürlich sofort fragen: Dann kann man natürlich auch nicht sagen: Islam ist Frieden? Der Wissenschaftler würde natürlich sagen, dass man das eben aus demselben Grund auch nicht sagen könne. Aber was macht man, wenn Muslime das sagen? Dann antwortet man eben: Der Islam ist kein Mensch, er kann nicht handeln. Diese Erkenntnis ist hoch zu loben. Der Atheismus ist gegen Gott – das ist Unsinn, denn der Atheismus kann nicht gegen Gott sein, denn er kann ja nicht handeln und denken. Das Christentum hat in der Geschichte versagt – oder die Geschichte zum Guten verändert! Das kann man natürlich auch nicht sagen, denn das Christentum kann nicht handeln. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält – kann man natürlich auch nicht sagen, denn die Wissenschaft kann nichts feststellen, nur der Wissenschaftler. Und so freuen wir uns über diese neue Erkenntnis. Aber, wie gesagt, die diesem interessanten Argument vorangehenden Antworten sind gut und differenzierend.

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Ägypten zerstört viele Häuser auf dem Sinai: Und keine UN sagt irgendwas. Warum auch. Ist ja nicht Israel: http://www.bbc.com/news/world-middle-east-29825889

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Jakob Augstein: „Die meisten Muslime aber leben in Indonesien, Pakistan, Indien und Bangladesch. Die Probleme des arabischen Islam sind nicht unbedingt ihre. Tatsächlich: Die Verbrechen des Islamismus haben mit dem Islam weniger zu tun als die Dummheit unserer Rechten mit uns selbst.“ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hooligan-krawalle-jakob-augstein-ueber-islamophobie-a-1000131.html Wieso spricht Augstein für „uns“? Er mag seine Dummheit ankreiden, aber „uns“ darunter fassen, das geht nicht. Ich spreche ja auch nicht für Augstein. Das fiel gestern auch bei den Worten de Maiziers auf, dass er „uns“ sagte – aber ich mir diesen Schuh nicht anziehen lassen will.

Interessant ist die Einschränkung „nicht unbedingt“ – denn sie zeigt, dass selbst der Artikel von Augstein, der ja apologetischer Natur ist, nicht umhin kommt, doch Verbindungslinien zu intendieren. Und natürlich gibt es sie, das sieht man bekanntlich daran, dass Pakistan und Indonesien ein großes Islamisten-Problem haben. Und so möchte ich an Asia Bibi erinnern: Bis in die Justiz hinein haben die Islamisten macht, weil sie die Richter einschüchtern können – und der Staat kann seine Richter nicht bewahren: http://www.oikoumene.org/de/press-centre/news/concern-over-recent-developments-in-pakistan2019s-asia-bibi-case Interessant finde ich, dass man so wenig von Bangladesch hört. Im letzten Jahr waren sie viel aktiver. Oder bekommt man hier nur nichts mit, außer dass der Chef einer Islamistengruppe zum Tode verurteilt wurde, weil er vor ca. 40 Jahren als Massenmörder in Erscheinung trat? Indien ist ein Sonderfall: es kann ständig wieder losgehen, aber viele Muslime sind auch säkular orientiert und zudem sind sie eine Minderheit. Und dort sind auch eher Hinduextremisten eine immer stärkere Gefahr: http://barnabasfund.org/US/News/News-analysis/Indian-government-will-continue-to-deny-rights-to-Dalit-Christians.html Aber wie dem auch sei: Die arabischen Muslime vom Islam zu lösen, ist schon abenteuerlich und die ISIS dem Kolonialismus bzw. dem Postkolonialismus in die Schuhe zu schieben ist nicht weniger abenteuerlich, denn die islamische Geschichte ist ja voll von solchen Aktivitäten wie sie die ISIS zeigt. Da gab es noch keine Kolonien, höchstens islamische Kolonien in Afrika.

Der gewaltbereite Salafist geht zum Hassprediger, der islamophobe liest die Welt – und wer liest den Spiegel? Der Realitätsverweigerer? Man darf natürlich nicht von Augstein auf alle Spiegel-online Autoren und Leser schließen, was wohl Augstein mit den Welt-Lesern macht. Aber daran zeigt sich eben der Polemiker, der einer Konkurrenz-Seite eins auswischen will.

Aber dennoch muss man sagen, dass der Islam schon immer mehr war als Islamisten bzw. Gewalttäter im Namen des Islam. Der Islam ist nicht mit den Islamisten gleichzusetzen – aber es ist nicht richtig zu sagen, die Islamisten hätten nichts mit dem Islam zu tun. Das sehen selbst nachdenkliche Muslime, dass man so leicht nicht davon kommt. Darum: Damit aber die Gewalttäter nachhaltig aus dem Islam verschwinden, benötigt er eine neue Koran- und Ahadith-Hermeneutik. Wie geht eigentlich der jordanische König mit dieser Frage um? http://kath.net/news/48098 Ich hoffe, er hat noch die Chance, lange zu regieren, ohne dass die ISIS sein Land in Beschlag nehmen oder die palästinensischen Extremisten.

Dieser Beitrag von Scheikh Habib Bewley vom 27.8. ist interessant: Ich möchte ihn nicht wiedergeben, er muss gelesen werden, auch in seiner ganzen Rhetorik: http://www.islamische-zeitung.de/iz3.cgi?id=18286 Es geht gegen Angriffe gegen Muslime (durch Israel, Assad, Maliki [alles keine Sunniten]), und dann kann nicht geleugnet werden, dass die ISIS Sunniten sind, aber sie werden zu Khawaridsch erklärt, das heißt zu Leuten, die sich aus der Ummah entfernt haben. Und was tun diese? Sie bekämpfen die wahren Muslime. Und die anderen Menschen? Die sind nicht im Blick. Das ist keine neue Koran-Hermeneutik. Diese fährt in den alten Gleisen des Inhumanen, auch wenn sie sich gegen die ISIS wendet. Dass die ISIS hunderte von Schiiten ermordet haben, nachdem sie ein Gefängnis erobert hatten, wird hier ausgesprochen: http://www.hrw.org/news/2014/10/30/iraq-isis-executed-hundreds-prison-inmates

Noch einmal zu Augstein: Wenn er sich um die Verfolgung/Bedrängnis von Christen, Atheisten usw. kümmern würde, wüsste er, dass fast alle islamischen Ländern seit Jahrzehnten in dieser Hinsicht viel Schuld auf sich laden – und das hat nicht mit dem Islam zu tun – mit dem Nichtislam in den islamischen Ländern wahrscheinlich. So zum Beispiel Kasachstan: http://www.persecution.org/2014/10/27/two-believers-sent-to-prison-for-distributing-christian-books-in-kazakhstan/ Und von den oben genannten Ländern: in Indonesien geraten Christen immer stärker unter Druck…

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In Mali wurde ein französischer Soldat im Kampf gegen die Islamisten getötet: http://www.jihadwatch.org/2014/10/mali-particularly-violent-combat-between-french-troops-and-islamic-jihadists-one-soldier-killed

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