Diskriminierung + Neue Journalisten-Generation + „Angst vor dem M-Wort“

Der taz-Artikel geht übrigens nicht allein gegen die Polizei: https://taz.de/Abschaffung-der-Polizei/!5689584/

Was übersehen wird: Er diskriminiert auch die Menschen, die auf Müllhalden leben müssen, die sortieren, vor allem in armen Ländern. Das sollte man auch bedenken.

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Ich vermute einmal, dass die Anzeigen nichts bringen werden. Außer hämisches Grinsen und anderen Siegesposen.

Es bleibt zu hoffen, dass manche Journalisten lernen, dass nicht nur andere für ihr Handeln verantwortlich sein sollten, sondern sie selbst auch. Meinungsfreiheit als Freibrief für Diskriminierungen, für Spaltungen der Gesellschaft, für das Säen von Hass – das ist nicht nur ein Problem von SocialMedia, sollten auch manchen Journalisten bedenken, dass sie selbst an so etwas beteiligt sind.

Aber die Hater sind immer die anderen – und die in solchen Medien agieren, sind immer die Aufklärer. Das ist ein Selbstbild – nach dem Motto: Eigenlob stinkt.

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Haben sie gelernt? Man lese diesen Beitrag: https://taz.de/taz-Kolumne-ueber-Polizei/!5691333/

Wenn die, die hier als junge Journalistengeneration vorgestellt wird, wirklich junge Journalisten insgesamt widerspiegeln sollte, dann verheißt uns das nichts Gutes für die Gesellschaft. Denn: Meinungsfreiheit ist gefährdet, sobald eine Gruppe meint, sie müsse aus welchen hehren Gründen auch immer, den Mund/Stift verbieten.

Aber: Ich denke auch hier: Die Auswahl der taz spiegelt natürlich nicht die jungen Journalistinnen und Journalisten insgesamt wider. Sie sind vielfältig wie die Gesellschaft vielfältig ist. Es geht in diesem beitrag somit nur um die Differenzen in der taz – damit um die Frage: Welche Weichenstellung verfolgt die taz für ihre eigene Zukunft.

Lernt man an den Universitäten heute, dass Betroffene allein das recht haben, die Realität wiederzugeben? Lernt man nicht mehr zwischen Emotionalität des Individuums und der sachlichen Distanziertheit zu unterscheiden? Lernt man an den Universitäten heute, dass Menschen, die man aus irgendwelchen Gründen für inkompetent hält, dass diese sich am gesellschaftlichen Diskurs nicht beteiligen dürfen? Das wäre der Untergang der Wissenschaft – der Demokratie sowieso.

Es stellt sich also die Frage: Tut der taz-Beitrag Minderheiten einen Gefallen, wenn er die Nachkommen Zugereister so wiedergibt? Sie bringen die Autoritätsstrukturen ihrer Herkunftsländer mit, kehren sie nur um: Nicht die Mächtigen haben das Sagen, sondern wir. Und wenn wir etwas als richtig ansehen, dann haben alle anderen zu schweigen. Das ist hoffentlich nicht die Sicht studierter Menschen aus anderen Ländern. Das wäre aus demokratischer Perspektive Unrecht – dieses Mal von denen, die sich als „unten“ definieren.

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Zum Thema Stuttgart-Gewalt: https://www.cicero.de/innenpolitik/krawalle-stuttgart-angst-m-wort-migrationshintergrund-medien?fbclid=IwAR3hK6PV216E7sPpYrr01wCBe_-VsGvie7dUG1wXrau2fKT1w8JkhVI4pg0

Übrigens hörte ich neulich im Radio die Entschuldigung für die Krawalle in Stuttgart: Die Politik in der Corona-Zeit hat die Jugendlichen übersehen.

Sie mag sie übersehen haben. Da gehe ich noch mit. Aber dass dieses Problem in Stuttgart mit „den“ Jugendlichen verknüpft wird, halte ich für hanebüchen.

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