Ich finde es unhöflich. Da will man nicht maskuline und feminine Form verwenden, weil es zu umständlich ist, und dann kürzt man eben ab: Sehr geehrte KuK, MuM, SuS…
Ich habe diese nicht alle und die anderen noch nicht gesehen, kann mir aber vorstellen, dass das zumindest in der Beschreibung vorkommt: die PuP sind Politikerinnen und Politiker, die JuJ sind Journalistinnen und Journalisten, SuS Student… – Schül… – Staatsanw…, AuA sind Angestellt…, MuM Mitarb… Das ließe sich weiter fortführen. Macht Spaß. Ist aber unhöflich.
Man bekommt allerdings ein äußerst mulmiges Gefühl, wenn man das liest: Dass die nationalen Gerichte verpflichtet seien, das, was das EuGH verkündet, auch zu tun. Wird natürlich anders ausgesprochen – letztlich läuft es darauf hinaus. Dann benötigt man kein nationales Recht mehr, wenn man den Strang weiter zieht.
Wie der Föderalismus während der Corona-Zeit angeklagt wurde, so wird ständig an der nationalen Selbständigkeit der EU Staaten herumgezerrt. Das ist übel und schadet der EU. Die EU ist kein Einheitsstaat. Sie ist ein Zusammenschluss souveräner Staaten. Alles andere zu forcieren, ist gefährlich. Die Staaten können zusammenwachsen – aber man darf nicht zerren.
Natürlich ist es schwierig, mit dem Ist-Zustand umzugehen. Aber das nennt man Politik, Wege zu finden, diese Schwierigkeiten sachlich argumentativ zum Wohl der Bevölkerung auszuräumen.
Ist der 8. Mai ein Tag der Befreiung oder der totalen Niederlage?
Die Menschen, die ihn damals erlebt haben, haben ihn naturgemäß ganz unterschiedlich interpretiert, wenn man Briefe von damals liest, oder Erinnerungen hört. Viele konnten nicht glauben, dass die Durchhalteparolen bloße Lüge waren, auch wenn sie nicht mit dem Regime einverstanden waren, wollten sie doch einen Sieg, manche wollten nicht wahrhaben, dass sie sich Menschen verachtenden Hoffnungen hingegeben hatten… Andere sehnten den Tag herbei, an dem das Hitler-Regime endlich fällt, das unendliche Leiden über Menschen gebracht hat. Das Leiden des Durchschnittsbürgers begann ja nicht erst am 8. Mai. Der Luftkrieg hinterließ schon lange seine Spuren – und dann: endlich kein Alarm mehr. Manche erinnern sich an die erste Schokolade… Endlich konnte man wieder rausgehen, ohne Angst vor Tieffliegern… Sehr, sehr viele wurden – wenn man das noch steigern kann – auf grausamste Art vergewaltigt. Wenn man die Erinnerungen liest, dann stockt einem der Atem, oder wurden vertrieben – und was sie während der Vertreibung alles erlebt haben – geht über das, was man Menschen zu verkraften zumuten möchte. Auch das Leiden sollte man nicht vergessen, das die Vertriebenen von ihren eigenen Landsleuten an den jeweiligen Zielorten erfahren haben. Wird von den Nicht-Vertriebenen gerne ignoriert.
Die Frage zum 8. Mai lautet daher nicht: Wie haben Menschen den Tag damals empfunden. Wenn sie es überhaupt mitbekommen haben, dann mit den unterschiedlichsten Gefühlen.
Die Frage lautet: Als was empfinden wir diesen Tag in der jeweiligen Gegenwart. Und wenn man die nationalsozialistische barbarische Ideologie im Blick hat, die entmachtet wurde, dann kann man den 8. Mai nur als Tag der Befreiung interpretieren. Wer den Nationalsozialismus als furchtbar entmenschlichte Ideologie noch nicht wahrgenommen hat, sollte sich vielleicht einmal Biographien antun – von den vielen, vielen Opfern, aber auch die von Tätern, die Briefe der Inhaftierten und dann Hingerichteten…. Auch die Erinnerungen, die in den verschiedensten Büchern des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge gesammelt wurden, helfen die grausamen Ereignisse vor allem im Osten wahrzunehmen. Man kann diesen Tag nicht nur aus einer Perspektive sehen, wenn man die Menschen der damaligen Zeit wahrnimmt. Aber:
Der 8. Mai muss als Grundlage der Befreiung angesehen werden, als Voraussetzung für die Entfaltung von Freiheit und Würde, von Recht und Menschlichkeit. Der wir uns weiterhin verpflichten wollen.
Auch darin sieht man kein sauberes Vorgehen, auch wenn in gewisser Weise eine Art Gegendarstellung berichtet wird. Dieser eine Bericht hebt die Destruktion der Person nicht auf.
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Verlage benötigen vom Staat Geld, weil die Zeitungen weniger Anzeigen bekommen. Doch heißt es: Der Staat dürfe, wenn er sie unterstützt, nicht reinreden. Und was fordern viele mit Blick auf Wirtschaft: Quod licet Iovi, non licet bovi? Medien als Jupiter, Wirtschaft als Ochse? Auch Jupiter war von Opfern der Ochsen abhängig, salopp gesagt. Dann hatte er was zu futtern. Aber so sollte es in einer Demokratie, für die sich Medien stark machen, nicht sein. Es sind keine Staat- bzw. Regierungsgelder, es sind Steuergelder. Die sind klug einzusetzen, ohne dass der Staat Einfluss nehmen darf – es sind eben nicht seine Gelder und die Steuerzahler sind vielfältig.
Man merkt: Nicht mehr Corona fesselt die Ängste – es ist die Klimaerwärmung. Da kann man sich wieder wunderbar tummeln und profilieren.
Aber in dem Beitrag geht es um die Wissenschaft, darum, dass inzwischen anhand von Corona jeder merken müsste: Wissenschaftler haben nicht alle eine Meinung.
Wissenschaftler haben nicht alle eine Meinung, weil der Rahmen, innerhalb dessen ein Wissenschaftler sein Objekt betrachtet variiert wie auch die Interpretationen von Fakten variieren. Natürlich gibt es auch unter ihnen Angepasste, die meinen, alle müssten der Meinung der Mehrheit sein bzw. ihrer Meinung sein. Sind halt auch fehlbare Menschen. Darum benötigen wir unbedingt: Meinungsfreiheit, denn nur so können Argumente ausgetauscht werden – in der Hoffnung, dass die richtigen dominieren. Denn das ist leider auch nicht immer der Fall, da auch Wissenschaftler Emotionswesen sind.
Wie entstand ein Berg? Wie kann eine Pflanze wachsen, blühen, duften, aussäen? Was ist Feuer, Wasser, Luft? Wie entstanden Sonnen, Monde, Galaxien? Was ist mit unserer, unserer Erde? Wer bin ich, der Mensch, der das alles wahrnimmt? Der das alles riecht, fühlt, schmeckt, sieht, hört? Wer bin ich, der Mensch, der darüber nachdenkt und forscht? Warum bin ich?
Auch mit der Begründung: Klima / Umwelt darf man keine Planwirtschaft betreiben, wenn man die Wirtschaft, damit das ganze Land nicht lähmen will. Ich wiederhole mich – ich sprach neulich von Umwelt-Kommunismus. Ich denke, diese Verlockung aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse das einführen zu wollen, sind sehr groß. Soll man machen – will man die Wirtschaft ruinieren. Augenmaß ist angesagt – nicht Ideologie.