Neujahrsgruß

Einer hatte große Angst vor der Zukunft. Er zitterte und machte sich Gedanken um Gedanken. Da sagte der Heilige zu ihm: Was fürchtest Du Dich? Kennst Du das Märchen vom Hasen und vom Igel? Igel und Hase wollten um die Wette rennen. Da holte der Igel schnell seine Frau, postierte sie am anderen Ende des Feldes. Er ging zum Hasen am anderen Ende, der schon auf ihn wartete. Als der Startschuss fiel, rannte der Hase los. Als er bei dem Igelweibchen ankam, sagte diese: Ich bin schon hier! Da rannte der Hase haste was kannste zurück – und das Igelmännchen rief: Ich bin schon hier! So ist das mit Gott. Er hetzt uns nicht zu Tode, sondern: Wo Du auch hinkommst, was dir auch begegnet, was dir auch geschieht: Du bist nie zuerst da. Du kannst mit Gott nicht um die Wette rennen. Gott ist immer vor dir da, am dich zu stärken, zu trösten, zu halten, um dir aufzuhelfen. Hab keine Angst. Besser ist es allerdings, du erwartest Gott nicht erst in diesen schweren Stunden, sondern du lässt ihn schon jetzt mit dir gehen. Er will es.

Ich wünsche Euch einen guten Übergang ins neue Jahr – und ein gesegnetes neues Jahr A.D. 2019.

Denis Mukwege: Glaube

Der Friedens-Nobelpreisträger Denis Mukwege, Arzt und Pastor, schreibt in seinem Buch: Meine Stimme für das Leben. Eine Autobiographie, Gießen 2018, über seine Gottesbegegnung (94ff.):

Gott zu begegnen ist  etwas sehr Persönliches, ein ganz besonderer Moment, den  jeder, der glaubt, irgendwann erlebt und den jeder anders  beschreibt.  Während ich mein Inneres öffnete, kam die Gegenwart  Gottes über mich und nahm von mir Besitz. Ein überwältigendes Gefühl der Wärme durchflutete mich und in meinem  Herzen breitete sich die Gewissheit aus, dass ich nicht mehr  allein war. Es war ein außergewöhnlicher Augenblick und  ich wusste, dass mein Leben von nun an nicht mehr dasselbe  sein würde. Was auch immer geschah, ich stand unter Gottes  Schutz. Und wenn meine Zeit auf dieser Welt zu Ende ging,  dann erwartete mich eine neue Existenz in einer anderen  Wirklichkeit.  Ich hatte schon viele Pastoren über diese Dinge predigen  hören, aber von diesem Moment an waren es für mich nicht  mehr bloße Worte, sondern eine unerschütterliche Gewissheit. Ich hatte nicht mehr den geringsten Zweifel; diese Erfahrung machte mir alles so deutlich und ich spürte: Das ist  der Weg, den ich gehen werde. Ganz gleich, vor welchen Entscheidungen ich einmal stehen Würde, ich kannte jetzt die  Richtung, die ich einschlagen würde. 

Diese Entscheidung hatte große Auswirkungen auf sein Wirken als Arzt, denn auf diese Weise konnte er den Patientinnen – sie stehen im Fokus seines Wirkens – „neuen Lebensmut einhauchen“ (86)

Das oben begonnene Zitat spricht das an, was ich in meinem Blog auch wiederholt thematisiert habe: Gott ist als Schöpfer in seinem Geist in seiner Schöpfung am Wirken. Unabhängig von den Religionen. Menschen haben somit eine Ahnung von Gott, interpretieren diesen nur auf unterschiedlichste Art und Weise, je nach Kultur. Der christliche Glaube kann aus diesem Grund die Menschen ansprechen, weil sie im Innern einen solchen „Anknüpfungspunkt“ spüren, an dem Gott in Jesus Christus mit seinem Geist andocken kann.

Ich habe oft den Einwand gehört, dass diese Vorstellung von  Gott erst durch die Missionare nach Afrika gekommen sei  und dass sie uns damit einen fremden Glauben übergestülpt  hätten. Ich halte diese Interpretation der afrikanischen Geschichte für falsch. Meiner Ansicht nach waren die Afrikaner genau deshalb so empfänglich für die Botschaft der Missionare, weil ihnen das Konzept eines allmächtigen Gottes  vertraut war. Die Vorstellung eines schützenden Vaters, der  das Weiterleben im Jenseits ermöglicht, existierte auf unserem Kontinent schon seit Urzeiten. Gott war den allermeisten Volksstämmen und ethnischen Gruppen wohlvertraut.

Das können viele Menschen im Westen nicht verstehen, so Mukwege (96):

Der Allmächtige wurde durch ein menschliches System ersetzt und als überflüssig entsorgt. Gott hat seinen Patz an den Staat und die Versicherung abgetreten.

Wenn diese Absicherungen versagen, brechen Menschen zusammen, sind irritiert, verstehen die Welt nicht mehr, merken, wie zerbrechlich sie sind. Und, man kann hinzufügen: Machen Gott Vorwürfe, dass er sie so sträflich allein gelassen hat.

Er beschreibt übrigens auch, dass im Kongo die Regierung Mobutus versucht hatte, den christlichen Glauben auszuschalten (z.B. dadurch, dass Religionsunterricht verboten wurde), um Mobutu selbst an die Stelle Gottes zu setzen (um sich ins Rampenlicht zu setzen, hat er den berühmten Boxkampf zwischen George Foreman und Muhammad Ali nach Kinshasa geholt [164]). Folge dieser Politik war: Das gesamte System brach zusammen, die Menschen verloren ihren Kompass (103).

Das Krankenhaus von Mukwege wurde aus christlichem Geist geführt. Das bedeutete auch, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Leben betreut wurden. Und so hat das Rote Kreuz manchmal nur widerwillig Menschen dem Krankenhaus zugeführt, die am Genozid in Ruanda beteiligt waren. Aber ein Ansehen der Person, wenn Menschen leiden, gilt für Mukwege nicht.

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Tagesschau – Platzhirsch

Dadurch dass die Bürger des Landes dazu verdonnert sind, die ARD-Tagesschau zwangszufinanzieren, hat sie auch im Internet einen sehr großen Vorteil: Sie ist nicht angewiesen auf Gelder. Man hat gar nicht so viel Geld, dass man alle Online-Zeitungen finanzieren könnte. Somit greift man diese Seiten, die finanziert werden müssen, kaum auf und greift auf die Tagesschau zurück. Sie weitet damit das Machtmonopol, das Nachrichtenmonopol weiter aus. Das halte ich für gefährlich. Nicht nur, weil dadurch die normalen Zeitungen und ihre Internetpräsenz lahmgelegt wird, sondern eben auch die Meinungsvielfalt darunter leidet und die Tagesschau ein Meinungsmonopol bildet – und eben staatstragend. Es kann natürlich auch sein, wenn die Staatsoberhäupter den Machern nicht passen, massivst die Regierung bekämpfen (einen Vorgeschmack bekommt man mit Blick auf Nachrichten über Trump, Orban, Polen – und im Gegensatz dazu Hervorhebung von Macron und Trudeau – wobei auch die nun merken, dass das nicht alles so läuft, wie sich unsere Tagesschauler und andere erträumt haben). Es muss ein Weg gefunden werden, die Vielfalt der Meinungen zu erhalten – und dazu gehört es auch, die Tagesschau nicht noch mehr zu füttern.

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Apropos Klimawandel + Klimasünder

Neulich wurde in der Tagesschau gezeigt, dass viele meiner lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger voll umweltbewusst viele Sachen im Online Handel bestellen – um vieles davon wieder zurückzusenden. Viele Gegenstände, die zurückgesendet wurden, werden daraufhin vernichtet. Bevor man irgendwelchen Kikifax anprangert, sollte man gegen diese Unsitten – diese Verschwender-Mentalität – vorgehen. Wertvolle Ressourcen werden verprasst für nichts und wieder nichts.

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Wie nennt man solche und andere Leute zärtlich? Die Wohlhabenden sind vor allem betroffen und die weltläufig Reisenden: http://www.spiegel.de/wirtschaft/klimawandel-das-koennen-sie-persoenlich-dagegen-tun-a-1240539.html

„Klimabesorgte Klimasünder“ nennt das Umweltbundesamt (UBA) diesen Typ, oder auch „umweltbewusst bei hohem Ressourcenverbrauch“.

Kurios finde ich die Tipps in dem Artikel: Wenn man sich nicht ändern will, soll man wenigstens versuchen, den anderen zu ändern – politisch druck ausüben. Klasse!

Das habe ich schon immer befürchtet: Die Klimasünder kompensieren ihr schlechtes Gewissen damit, andere zu drangsalieren. Aus dieser Perspektive schaut man dann doch so manche politischen Aktivisten und Parteien mit anderen Augen an.

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Parteispenden + Heuchelnde EU

Huch! AfD und Linke kriegen so wie es aussieht nichts, dafür aber die DKP und die leninistischen Marxisten oder marxistischen Leninisten (MLDP) https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wer-den-parteien-in-deutschland-im-jahr-2018-am-meisten-spendete-15965420.html

Die Großparteien sowieso. Aber weniger als im letzten Jahr. Diese Beiträge dienen dazu, dass die Parteien ihren Beitrag zur demokratischen Arbeit leisten können. Sie sind wichtig. Hoffen wir, dass DKP und MLDP das auch tun.

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Juncker wirft den EU-Staaten Heuchelei vor. Ich würde es nicht Heuchelei nennen, sondern Wankelmütigkeit. Die Staaten reagieren auf Druck von innen – und wenn der nachlässt, machen sie wieder kehrt. Verantwortungsvolle Politik sieht anders aus: https://www.tagesschau.de/ausland/juncker-433.html

Wenn allerdings die EU sich Rechte herausnimmt, die die nationale Souveränität beschneiden – und das in einem Maße, den die Verträge nicht vorsehen, muss Brüssel sich nicht wundern, dass sie abblitzen. Brüssel hat ein sehr einnehmendes Wesen, gegen das sich die Staaten schützen müssen. Wenn aber Juncker Rumänien in die Parade fährt, weil das Land den Vorsitz übernehmen soll, es das angeblich nicht kann, stellt sich dann doch die Frage: Soll damit eine Neugestaltung der EU angeregt werden? Ein paar Länder, die international agil sind, haben das Sagen, die anderen, die, sagen wir: provinziell sind, haben zu gehorchen?

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Christliche Freiheit

Die Freiheit der Christen ist so frei, sich nicht von irgendwelchen jeweils zeitgemäßen Weltanschauungen fesseln zu lassen – entsprechend lassen sie sich nicht vorschreiben, was sie zu glauben haben oder nicht. Gott kommt in die Welt, er gibt sich zu erkennen. Das nehmen sie in ihrer Freiheit wahr. Bzw. die Freiheit, die Gott schenkt, gibt ihnen die Gelassenheit, das frei zu bekennen. Gott ruft in die Freiheit. Der Mensch ruft ihn zurück in die kleine Welt der Unfreiheit, die kleine miefige Welt der Abwesenheit Gottes. Gott ruft in seine große Welt – und man kann frei durchatmen – zum fröhlichen Glauben.

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