Manchmal gibt es Zeiten, da denkt man: Ich kann nicht mehr. Und dann sagt man sich: Noch 10 Schritte. Und dann noch 10 Schritte und dann noch 10 Schritte… – und man erreicht das Ziel.
Paulus sagt, dass das die Kraft Gottes ist, die uns ermöglicht, weiter zu gehen als wir können. Andere sagen: Letzte Kräfte werden mobilisiert.
Ist es wirklich nur Interpretation?
Wie dem auch sei: Wenn es die Kraft Gottes ist, dann habe ich sie immer, eine unversiegbare Quelle. Wenn es die eigene Kraft ist, dann kann sie wirklich einmal erschöpft sein.
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Jetzt schweige ich vielleicht wieder eine Woche lang.
Auf Youtube gibt es einen Kanal mit den 100 neuesten christlichen Liedern: https://www.youtube.com/playlist?list=PLfeLRAbgkxUhIsM4FbLyCb-SsW8PGQHY1 Spannend ist die hier gesammelte Vielfalt – wobei es weitgehend um Rock und Pop usw. geht – nicht um klassische Stile. Die kämen ja noch dazu.
Als Christen achten wir Muslime, lehnen aber die Religion des Islam ab: http://kath.net/news/56133 Es ist nicht Aufgabe der Christen, den Islam zu verteidigen. Christen haben Jesus Christus zu verkündigen. Der Islam muss selbst sehen, wie er sich als Religion durchsetzt.
Ja, aber als Menschen, die zum Wohl des Staates wirken – müssen wir uns nicht auch Gedanken über den Islam machen? Können wir nicht auch versuchen, ihm Wege zu weisen (auch wenn wir wissen, dass diese kaum gegangen werden)? (Dazu siehe meine Beiträge zu Koran und Hermeneutik – im Suchfeld Hermeneutik eingeben…)
Vorbereitung auf den Anschlag auf Sikhtempel durch – Islamist, frommen Muslim, Extrem-Muslim, psychisch kranken Muslim, schnell radikalisierten Muslim, überhaupt nicht radikalisierten Muslim, kein wahren Muslim – keine Ahnung: Bewährungsstrafe und gemeinnützige Arbeit für einen, der mitgemacht hat, aber nicht am Anschlag selbst beteiligt war: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/anschlag-auf-sikh-tempel-bewaehrungsstrafe-fuer-helfer-a-1105450.html
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Geradezu als menschenverachtend gemein ordne ich die Interpretation des Mordes der Frau in Reutlingen ein. Sie wird gestalkt – dann ermordet, dann wird verharmlosend von Beziehungsproblemen geredet.
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Rückblick auch noch zum so genannten Amok von München: Es gibt Experten, die das Vorgehen als Amok bezeichnen und es gibt Experten, die das Vorgehen als Massenmord bezeichnen: http://kath.net/news/56116
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Es war nur eine Frage der Zeit, bis in Europa ein Priester in der Kirche von Islamisten ermordet wird. Anzeichen gab es schon viele: Störungen von Gottesdiensten, Störungen von Wallfahrten und Fronleichnam-Umzüge und andere christlichen Traditionen, Angriffe auf Kirchengebäude. Angriffe durch Islamisten und frommen Muslimen sind weltweit gang und gäbe. Was in Frankreich geschieht, geschieht schon seit Jahren weltweit. Keinen kümmert es. Und das ist auch die Folge: Weil es keinen kümmerte, wird Europa davon auch nicht verschont bleiben: http://www.cicero.de/weltbuehne/priestermord-in-frankreich-angriff-auf-die-christenheit
Hatte ich das nicht neulich im Blog? Deutschland als Teil der Türkei? http://www.focus.de/politik/videos/kritik-am-kurs-der-kanzlerin-experte-erdogan-betrachtet-deutschland-vermutlich-bereits-als-kolonie_id_5768313.html Wenn Erdogan seine Anhänger loslässt, dann zittert Berlin. Darum die Versuche, die Erdogan-Türken zu beschwichtigen, statt ihnen klare Grenzen aufzuzeigen. Aber auch Berlin lernt langsam dazu, wenn es das auch selten zugibt. Es ist gut, dass die Erdogan-Türken-Demo stattfindet, dann kann der Verfassungsschutz schon mal ein paar Fotos machen – wer weiß, vielleicht werden sie einmal als nationalistisch-islamistische Extremisten-Gruppe verboten.
Was jetzt noch geschehen muss, damit Erdogan die Wirtschaft wieder aufbaut: Er muss nur noch die Besitztümer der ganzen Verhafteten für den Staat beschlagnahmen, sie an Meistbietende Fans und Schnäppchenjäger im In- und Ausland verkaufen, die Familienangehörigen in die Sklaverei – das heißt: Erziehungs- und Arbeitslager bringen. Und was macht die EU, was macht die Nato? Hoffen, dass bald keiner mehr darüber spricht. Die sind alle so still angesichts der schlimmen Ereignisse in der Türkei!
(Nachtrag: Erdogan zieht Beleidigungsklagen zurück. Sind ihm die Anwälte ausgegangen, weil er sie verhaften ließ?)
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Das Wichtigste der letzten Wochen waren weder Brexit noch das Türkeidrama, weder der Amoklauf in München noch die Selbstsprengung in Ansbach noch die Terrorfahrt in Nizza und die Messer-, Axt- Macheteangriffe und zahlreichen Vergewaltigungen. Das hat viele in Europa beschäftigt. Was beschäftigte Anfang Juli das EU-Parlament? Emissionsgrenzwerte für Rasenmäher und andere Motoren: http://www.eu-info.de/dpa-europaticker/272757.html Es ist doch gut: Das EU-Parlament als Fels in der Brandung: Mag die Welt auch untergehn, Brüssel beschließt tapfer irgendwas.
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Die beste Satire war das hier: Man muss mehr Angst vor Ersticken an Nahrungsmittel haben als vor Terroristen. Auf diese Idee, das zu vergleichen, muss man erst mal kommen!
Amokläufer wird zum Rechtsextremisten erklärt, weil er Hitler-Fan und Arier-Fan sei. Dagegen zu Recht: https://philosophia-perennis.com/2016/07/28/news-faz-muenchen/ : Iran = Land der Arier, Muslime sind nicht selten Hitlerfans, das hatte ich im Blog schon häufiger thematisiert, dass Mein Kampf Bestseller ist. Man sollte die Terminologie differenziert wählen, zumindest in der FAZ. Aber wenn man meint, man sei einer heißen Nachricht auf der Spur, kann das schon die Sinne vernebeln. Hier gibt es den Versuch, das Thema differenzierter anzugehen: http://www.cicero.de/berliner-republik/attentat-in-muenchen-arierkult-und-islamfeindschaft
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Bei diesem Wochenrückblick darf einer natürlich nicht fehlen: Erdogan. Er bringt Todesstrafe in die Diskussion und sagt dann: Wenn die Bevölkerung sie will…
Und die Verhaftungen nehmen kein Ende, die Zerschlagung der gesamten Zivilgesellschaft nimmt kein Ende. Hoffentlich ist der Spuk bald vorbei, bevor die ganzen Strukturen zerstört sind. Noch können die Verhafteten und die Entlassenen wieder an ihre Plätze. Je länger es dauert, desto schwerer wird es für das Land. Dieser Emporkömmling Erdogan kann doch nicht die Türkei in den Abgrund stürzen.
Der Papst als Sozialarbeiter an der Spitze der katholischen Kirche – darum viele seiner Aussagen, die theologisch – aber darum auch politisch – nun ja sind. Das mag mein persönliches Manko sein, aber ich denke, wir sollten auch als Kirche vorsichtig sein, dass wir nicht Ideologen sind, sondern Verantwortung tragen für eine Gesellschaft, in der wir stark sind. Ich denke, das habe ich nicht zuletzt von Augustinus gelernt: https://philosophia-perennis.com/2016/07/29/papst-polen/
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Anmerkungen von Martin Lohmann die Kardinal Woelki hören sollte: https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2016/derselbe-gott/ Eine theologische Frage. Ich weiß, nicht jeder mag sie. Aber von ihr hängt sehr viel ab. Nicht nur für die christliche Theologie, sondern auch für die Gesellschaft, denn Antworten der Religion prägen die Gesellschaft.
Da sollten wohl mal Gesetze geändert werden. Werden wohl nicht, weil jetzt die Verwaltungen auf eine tolle Idee gebracht werden. Können auch Asphaltdecken bezahlt werden müssen, die längst abgetragen wurden, aber damals dafür kein Geld gefordert worden war? Ich würde auch noch nach Römerstraßen oder Straßen, die Karl der Große errichten ließ unter den Asphaltdecken suchen – Einnahmequelle ersten Ranges, weil der begossene Bürger nicht nachweisen kann, dass er sie schon bezahlt hat.
Gott möge den Verwirrten, den Tränenverschleierten, denen, die um einen ihnen lieben Menschen trauern, seine Hand reichen und Kraft schenken.
Und uns die Kraft zu einem Einsatz für eine bessere Welt, eine Welt nach seinem liebenden Willen.
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Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs: Ich möchte in den nächsten zwei Wochen testen, ob ich PC bzw. Nachrichtensüchtig bin oder nicht. Das heißt: Ich versuche zwei Wochen lang nichts mehr im Blog zu veröffentlichen. Wenn es also klappt, bin ich erst wieder ab der zweiten Augustwoche online.
In den Psalmen gibt es viele Klagelieder. Wir kennen das Gebet der Verlassenheit: Psalm 22: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen…
Gott wird gefragt, warum er den Menschen verlassen hat – in diesem Lied-Gebet jedoch erkennt der Mensch, dass ihm die höhere Macht nicht wirklich zugänglich ist, aber er bittet dennoch um Großes. Und bittet den Menschen, sich zu erinnern.
Ich denke, es handelt sich um eines der Lieder, die ganz sensibel Gott und Mensch verzahnen. Das mag aus kommerziellen Gründen geschehen: Christen möchten ihre Lieder einem breiteren Publikum zugänglich machen und Christen, die sich nicht als solche geoutet haben, möchten eben dem Publikum eine weitere Dimension nahebringen.
Aber dadurch ist eine spannende Gattung entstanden.