99 Namen Allahs und der Name Jesu Christi

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Ich bin während der Lektüre der Thomasakten darauf gestoßen, dass Jesus Christus sehr viele Namen beigelegt werden: Jesus Christus, Sohn, Ruhe, Gelassenheit, Erlöser, Ernährer, Retter, Sprudel, Quelle, Beistand, Helfer, Athlet, Heerführer, Helfer, Schlafloser, Lebendiger, Zuflucht, Heiler, Wegbereiter, Begleiter, guter Hirte, Arzt, Lebenbringer…

Ich habe viele Aussagen weggelassen, die die jeweiligen Namen präzisieren, z.B. fest stehende, reine, niemals getrübte Quelle.

Oder in den Petrusakten: Jesus Christus ist Vater, Mutter, Bruder, Freund, Diener, Haushalter, das All, das Sein…

Oder in den Johannesakten: Jesus Christus – verbunden wird: Barmherzigkeit, Langmut, Größe, Freiheit, Adel, Herrlichkeit, König…

Die Zeit, aus der diese Akten stammen, ist wohl Ende 2. Anfang 3. Jahrhundert nach Christus. Ich habe hier nur willkürlich ein paar genannt, ich meine, mich zu erinnern, dass irgendwo eine noch ausführlichere Zusammenstellung zu finden war, konnte sie nicht finden. (Vgl. schon im AT: Das verheißene Kind heißt: Wunderrat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.) Wie dem auch sei: Die Aufzählung der Namen hat also eine lange Tradition – die im Islam in der Nennung der 99 Namen Allahs mündet. Wobei Muslime Allah nicht auf die 99 Namen beschränken, sondern: Allah hat weitere Namen, die jedoch kein Geschöpf kennt: http://www.islamfatwa.de/aqidah-tauhid/164-tauhid-monotheismus/1396-hat-allah-mehr-als-99-namen

Wir finden in den Akten auch Formulierungen wie: Komm, heiliger Name Christi, der über jeden Namen erhaben ist… Und immer wieder wird deutlich, dass der Name nicht einfach Name ist, sondern der Name Jesu ist machtvoll, ihn auszusprechen hat Teil an der Macht Jesu.

Das finden wir auch schon wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod, so zum Beispiel: in der Apostelgeschichte, laut der Petrus einen Gelähmten geheilt hat: Im Namen Jesu Christi von Nazareth… Oder im Johannesevangelium: Bitten im Namen Jesu… Oder im Matthäusevangelium: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen…, tauft sie im Namen des Vaters, Sohnes, Geistes… Selbst das frühe Lied im Philipperbrief: Gott hat Jesus den Namen gegeben, der über alle Namen ist… Jesus als Sohn Gottes hat damit Teil an dem Namen Gottes, der in alttestamentlichen Schriften hervorgehoben wird.

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Haben wir Jesus Christus zum Bruder gemacht, den Menschen betont – aber im Grunde dabei den übersehen, der er auch ist? Wir schauen durch ein Glas. ER schaut durch ein Glas zu uns. In seinem Bild spiegeln wir uns wieder – und wir sehen uns in ihm, statt den zu sehen, der ER auch ist, den wir andeutungsweise nur sehen können, wenn wir durch das Glas hindurch schauen. Freilich: Wirklich erkennen werden wir IHN erst, wenn die Gemeinschaft mit ihm vollkommen sein wird. “Geheiligt werde dein Name…” – haben wir diese Bitte des Vater-Unsers mit Blick auf Jesus vernachlässigt?

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