Kirche und Islam

Die vornehmliche Aufgabe des Christentums ist es, den Glauben an den auferstandenen Jesus Christus zu verbreiten. Zu dem eigenen Glauben zu stehen, so zu leben, dass er anregend ist, dass andere ihn klasse finden und dann dazu kommen, über ihr Leben nachzudenken und dann kommt es vielleicht dazu, dass sie anfangen zu glauben.

Manchmal hat man den Anschein, als sei die Hauptaufgabe der Kirche die, den Islam zu schützen. Dabei – und jetzt muss ich mal viel Ärger los werden – ist es der Islam in seiner islamistischen Ausformung, der den christlichen Kirchen immens schadet.

Im Internet findet man viele Statements, dass die Islamisten übelst sind – wie eben alle Religionen übelst sind. Die grausamen Verhaltensweisen der Islamisten werden nicht allein auf den Islam und die Muslime übertragen, sondern werden auch auf Christen und andere Religionen weitergeführt. Das ist dumm – das weiß man, aber die Menschheit besteht nun eben einmal nicht immer aus solchen, die differenzieren können.

Von daher denke ich mir: Der Islam sagt, dass der muslimische Allah und der jüdisch-christliche Gott ein und derselbe seien. Wenn dem so ist, dann haben wir Juden und Christen auch das Recht, den Glauben, den Islamisten vertreten, massivst zu kritisieren, haben das Recht dazu, die sonderbare zurückhaltende Haltung vieler Muslime zu den Islamisten anzuprangern. Wir haben das Recht dazu, die Angriffe gegen Israel zurückzuweisen – die Angriffe gegen unsere Mutterreligion und ihrer Vertreter. Und wir haben das Recht dazu, unseren Glauben in seiner Eigenart dem Glauben der Muslime entgegenzustellen. Nicht ausgrenzend, sondern mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten zu finden.

Wenn jemand sagt: Mein Gott ist auch dein Gott, dann habe ich das Recht, diese Behauptung zu hinterfragen – und auch zu sagen: Nein, stimmt nicht. Der Gott, den Jesus Christus verkündigt, ist anders als der Gott, von dem Mohammed spricht. Und auf dieser Basis können wir dann Überschneidungen suchen – müssen sie suchen, damit die Menschheit nicht religiös gesprengt wird.

Und was finden wir in den Kirchen – zumindest in den offiziellen Verlautbarungen? Keine Abgrenzungen von den Teilen des islamischen Glaubens, der nicht mit dem christlichen kompatibel ist, sondern eine Verchristlichung des Islam, damit er für Menschen unserer Kultur angenehmer wird. Darum müssen wir uns auch nicht wundern, wenn Menschen sagen: Alles ein und dasselbe.

Wir müssen uns mit Muslimen solidarisieren, wenn sie angegriffen werden, wir dürfen den Islam als Religion nicht verächtlich machen – das heißt aber nicht, dass wir uns mit ihrem Glauben solidarisch erklären müssen oder deren Glauben verchristlichen dürfen. Unsere Aufgabe ist es, Jesus Christus zu verkündigen, durch Wort und Tat.

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In einem youtube-Video wird der hysterische Islamisten Schrei Allahu Akbar satirisch auf alles bezogen, was schief geht (Allahu Akbar Compilation). Dieser Schrei ist für christliche Ohren ein Kriegsschrei. Auch so etwas muss man sagen dürfen, er verletzt Menschen, die dieser islamischen Frömmigkeit nicht folgen, immens. Wenn man Opfern seit Hunderten von Jahren diesen Schrei zumutet – dann muss man sich nicht wundern, wenn Menschen mit einem solchen nichts zu tun haben wollen und ihn vehement ablehnen – oder sich als Gegenreaktion massiv über ihn lustig machen, wie über alles, was man in seiner Aufgeblasenheit ins Lächerliche zieht. Das hat mit Rassismus usw. nichts zu tun, sondern ist einfach eine Art Selbstschutz.

Wenn Allah und Gott, wie Mohammed und Muslime sehen, ein und derselbe ist, dann haben wir auch das Recht, auf diese blasphemisch, gotteslästerliche Verwendung des Satzes massiv hinzuweisen. Zu rufen: Gott ist größer – und dann andere zu bekämpfen und zu ermorden – es gibt für Christen nichts Antichristlicheres, nichts, das mit Gott verächtlicher umgeht. Und ich denke, dass das auch für Muslime guten Willens äußerst schlimm ist, zu hören und zu sehen, wie ihr Glaube durch Islamisten in den Dreck getreten wird. Es wäre nur schön, wenn sie das weltweit massiv zum Ausdruck bringen würden.

Wir müssen das als Christen sagen, wenn wir Gotteslästerungen nicht mitmachen bzw. dulden wollen. Das was hier passiert, ist schlimmer als jede Hinterfragung unseres Glaubens, jede Distanzierung von Gott, jede Satire über den Glauben. Das alles ist menschlich verständlich. Aber den Namen Gottes dermaßen in den Schmutz zu treten, wie es die Islamisten tun, das muss diesen Tretern verdeutlicht werden – von allen Religionen gemeinsam, nicht nur in Sonntagsreden und in Reden, die für Andersgläubige bestimmt sind.

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Wer sich über diese Worte ärgern sollte, möge bedenken, dass Muslime auch zu Recht den Christen ihre Meinung sagen. Und: Vielleicht sagen sie ja ihre Meinung, um endlich jemanden zu hören, der es wagt, seine eigene Meinung entgegenzustellen. Denn durch sachliche Auseinandersetzungen kann man wachsen. Wer Muslimen seine Antwort verweigert, nimmt sie als Diskussionspartner nicht ernst. Muslime ernst nehmen heißt auch, ihnen die eigene Meinung nicht vorzuenthalten. Es kommt nur immer darauf an: Wie reden wir miteinander.

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