Papst em. Benedikt XVI. †

Er war einer der ganz bedeutsamen Menschen in dieser gegenwärtigen Kirche. Er stemmte sich gegen Auswüchse – und soweit ich wahrgenommen habe, war er nicht verbittert, weil es nicht gelang.

Er hat versucht, das große Schiff Jesu Christi durch seine Lebenszeit mit seinen Gaben zu manövrieren: Unterwegs zu Christus – als Mitarbeiter der Wahrheit.

Um ihn her flatterten wie die Möwen die vielen, vielen Kritiker. Manche sehr wichtig, manche nahmen sich wichtig, manche, weil sie gerne alles kritisieren, alles Christliche ablehnen, manche, weil ihnen die Kirche am Herzen lag. Und er blieb, soweit ich es mitbekommen habe, bescheiden, demütig aber bestimmt. Und so hat er auch viele Bewunderer, Menschen, denen er ihrem Glauben Sprache verlieh.

Er hat Fehler gemacht. (Ich erwähne das nicht, weil es relevant ist, denn jeder macht Fehler – nur, weil das in den kommenden Tagen sicher eine Rolle spielen wird.) Benedikt XVI. hat versucht, schlimme Vergehen durch einzelne Priester in den Griff zu bekommen. Das Vorhaben ist dem, der eine heilige Kirche wünschte, nur ein wenig gelungen. Er versuchte den Priestern zu verdeutlichen, wie bedeutsam sie sind, um auch auf diese Weise die Vergehen zu minimieren. Die Priester – zumindest in den USA werden konservativer – was bedeutet, sie halten sich an den Vorgaben des Glaubens. Allerdings wird das kritisiert – medial gelobt werden die liberaleren Laien. Die konservativen Laien natürlich nicht.

Er hatte die Gabe philosophisch kompliziert zu denken und zu schreiben und die Gabe, einfach zu denken und zu schreiben. Er war wirklich ein Kirchenlehrer – wenn ich das als Protestant so ungeschützt sagen darf.

Seine Bücher sind, wie alle Bücher unserer Zeit, schnell aus den Buchhandlungen verschwunden. Aber ich vermute, sie werden noch lange in der Kirche rezipiert werden. Denn sein immenses Wissen, seine Fähigkeit zu verknüpfen und aus christlichem Geist Schlussfolgerungen zu ziehen, werden Generationen weiterhelfen.

Nun wurde er von Jesus Christus zu sich geholt – er ist nicht mehr unterwegs – er ist daheim, der treue Diener. Dem wir sehr viel zu danken haben.

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Nachtrag: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/papst-benedikt-xvi-im-alter-von-95-jahren-gestorben-18564762.html?printPagedArticle=true#pageIndex_7

Nachtrag: 2006 habe ich einen Vortrag gehalten – müsste vielleicht überarbeitet werden: https://www.wolfgangfenske.de/benedikt-xvi-und-der-interreligioese-dialog/

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