MeToo und Hamburger Distanzierung

Ich selbst habe etwas Hamburgerisches an mir: Eine gewisse Körper-Kontakt-Losigkeit. Obgleich ich kein Hamburger bin. Zumindest sind die Hamburger in Teilen Deutschlands als cool und distanziert bevorurteilt. Tagesschau bestätigt das.

Das, was in der Tagesschau vom 25.10. zum Thema MeeToo gezeigt wird, ist im Grunde eine Hamburgerisierung der Nation. Es gibt Menschen in Deutschland, die andere berühren ohne sexuelle Absichten. Man legt die Hand auf die Schulter, man legt sie in Diskussionen auf das Bein des neben einem Sitzenden oder den Unterarm. Das machen Männer mit Männern und Männer mit Frauen und Frauen sind auch nicht ganz Körper distanziert im normalen alltäglichen Umgang.

Diese Berührungen können sexuell konnotiert sein – müssen es aber nicht, da sie andere soziale Funktionen haben. Eine Sexualisierung jeglicher Berührung ist fatal – und das passt zu bestimmten Gruppen unserer Zeit: Alles sexualisieren – und dann sich beklagen, dass alles sexualisiert sei.

Wenn man spürt, dass sie sexuell bedingt sind, muss man sehen, wie man damit umgeht. Aber jeglichen Körperkontakt von vorneherein als sexuell anzusehen, ist schädlich, fördert Isolation, nimmt dem Alltag eine immense Form der Kommunikation.

Manches allerdings, was genannt wird, ist sexuelle Belästigung. Das muss auch als solches benannt werden, was es ist.

So will also die Tagesschau ganz Deutschland zu Hamburgern machen. https://www.tagesschau.de/inland/studie-sexuelle-belaestigung-101.html

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