Johann Valentin Andreae: Begrabene Wahrheit

Hier liegt
die Wahrheit
eine Tochter Gottes
durch Tücke des Aberglaubens
Gift der Verführung und Entkräftung der Sinnlichkeit
Despotismus der Fürsten
Trägheit der Priester und Verschmitztheit der Staatsmänner
Leichtsinn der Geschichtsschreiber Pedanterie der Literatoren und Dummheit des Volks
ermordet
und hier im Unrathe der Lügen begraben.
Nach hundert Jahren sieht mich die Sonne wieder
Gegrüsset seist du mir Nachwelt!

Johann Valentin Andreae: Dichtungen zur Beherzigung unsers Zeitalters. mit einer Vorrede von J.G. Herder, Öeipzig 1786

In seinem Text „Die Schreibtafeln“ begegnet auch die Formulierung, die Lust machen, sich intensiver mit diesem Menschen zu beschäftigen:

„Ward dann allmählich jeder Gedanke an Religion und Würde der Menschheit aus ihrer Seele getilgt, war jetzt ihr Leben ein Chaos von Laster und Unglück“

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