Der “ − “ vom „minus“ kommt wohl von einem Strich über dem „m“ – minus, weniger.
Warum das “ + “ ein Kreuz ist, ist wohl nicht mehr bekannt. Es taucht erst Ende 15./Anfang 16. Jahrhundert auf – in einem Leipziger Werk. Was hat dem Leipziger wohl vor Augen geschwebt, als er das Zeichen als Pluszeichen verwandte?
Das “ × “ als Malzeichen kommt vermutlich vom Andreaskreuz (17. Jahrhundert – Zeichen der Schottischen Flagge, aufgrund einer Legende, laut der einem Heerführer im 9. Jahrhundert erschienen war), was Leibniz durch einen “ ⋅ “ ersetzt hat, weil das „X“ leicht zu verwechseln war. Leibniz hat wohl auch das “ = “ aus dem Walisischen (16. Jh) auf den Kontinent gebracht. Auch mit einem der Geteiltzeichen hat Leibniz was zu tun. Alle drei stammen aus dem 17. Jahrhundert: “ : ÷ / „. Warum diese Zeichen? Spannende Frage.
Bevor die Zeichen eingesetzt wurden, hat man immer die jeweiligen Worte geschrieben, also 1 minus 1; 1 plus 1…
Da wählen ein paar Lokalpolitiker einen NPD-Mann – aus sonderbaren Gründen. Und was finden wir in den Medien? Überall Reklame für die NPD: Logos noch und nöcher, Flaggen usw.
Ein Vorschlag zur Güte, um die Posse noch mehr zur Posse zu machen: Wie heißt unser Chef-Komiker? Böhmermann, ja, Böhmermann, der wollte doch in die SPD eintreten, um an der Spitze mitzumischen. Kann der sich in Altenstadt nicht zum Ortsvorsteher wählen lassen? Dann wäre der Platz endlich wieder besetzt – und zwar mit einem, von dem man vermuten könnte, dass er sich mit PCs und EMail auskennt.
Diejenigen, die ihn gewählt haben, bekommen massiv Ärger und wollen nicht mehr. Aber sie müssen bleiben, damit sie ihn abwählen können – es würden Stimmen fehlen. Darüber könnte man doch einen wunderbaren Film drehen.
Die Frage stellt sich aus säkularer Sicht: Wenn zum Beispiel das Strafrecht in seiner Begründung christlich oder säkular zum gleichen Ergebnis führt, ist die säkulare Interpretation nur eine Folge der zeitlich voran gehenden christlichen Interpretation? Also: Streicht die säkulare Interpretation einfach nur Gott – und setzt an seine Stelle die Vernunft welcher Art auch immer (praktisch, wissenschaftlich…) ein? Nein. Damit gibt sich die säkulare Interpretation nicht zufrieden. Sie sieht: Christliche und säkulare Begründung haben eine gemeinsame Basis: das Recht. Und dieses wird dann christlich, säkular und sonstwie begründet.
Der logische Haken besteht darin, dass „Recht“ keine abstrakte Idee ist. Es ist in den jeweiligen Kulturkreisen gewachsen. Auf diese Idee, dass das Recht allen Konkretionen vorangeht, kann man nur kommen, wenn man das in westlicher Kultur begründete Recht als Rechts-Grundlage aller Kulturen ansieht. Und das ist eine Art Metaphysik/Rechts-Theologie – statt Gott wird das Recht eingesetzt – das ist säkular nicht zu begründen.
Diese Argumentation ist freilich wieder religiöser Begründung entnommen: Gott als Erhalter seiner Welt hat in den Kulturen eine „Rechts-Grundlage“ gelegt, die allerdings in den jeweiligen Kulturen erst entdeckt und gereinigt werden muss. Und das geschieht dann eben in unserer jüdisch-christlich begründeten westlichen Kultur, die z.B. auch römisches Recht aus christlicher Perspektive rezipiert hat. Das kann der gegenwärtige Mensch allerdings so nicht stehen lassen, und es wird säkular eine neue Begründung gesucht. Der Mensch will alles selbst machen – ohne Gott. Aber überraschend: Gott ist immer schon da.
Aber auch hier: Recht ist nicht statisch. Die Entdeckung des von Gott einer gerechten Gesellschaft zugrundegelegten Rechts ist noch immer in Bewegung und wird nie an ihr Ende kommen, da Menschen die Recht-Interpreten sind.
Herworth Walden floh von einer Terrorbande (Nationalsozialisten) zur anderen Terrorbande (Stalinisten) – und starb im Gefängnis der anderen: https://de.wikipedia.org/wiki/Herwarth_Walden
Ich muss sagen, ich war nie ein Freund der SUV. Aber auf die Idee, wegen eines Unfalls die SUV verbieten, einschränken, stärker mit Steuern belasten, Parkplatzverbot auszusprechen – darauf könne auch nur ganz spezielle Menschen kommen. Irgendwann werden alle Fiats verboten, weil ein Fiatfahrer einen Unfall hatte? Was ist das für eine sonderbare Logik? Diese Kurzschlüsse, die findet man heute ständig. Siehe oben den ersten Beitrag. So eine Politik macht keinen Sinn, sollte zurück zu den Stammtischen. Aber es sieht so aus, als wären die Stammtischpolitiker in die große Politik gewechselt. Politiker dürfen nicht übertreiben mit ihrer Stammtischpolitik – sonst wird sie nicht mehr ernst genommen. https://www.tagesschau.de/inland/suv-unfaelle-diskussion-101.html
Gut, in beiden Fällen, dass es noch vernünftige Politiker gibt. Das Problem heute ist, wie schon häufig geschrieben, dass man nicht weiß, wann welche Kuriosität dann doch politisch umgesetzt wird, weil es in irgendwelche Kompromiss-Tüten gepackt wurde.
In der Zeit Jesu waren Römer die Besatzungsmacht Israels. Widerstandsgruppen versuchten dagegen anzukämpfen, andere hingegen kollaborierten mit den Römern. Die Herrscher waren in Teilen Israels Söhne von Herodes dem Großen und in Judäa zeitweise der römische Statthalter. Der eine Sohn, Herodes Antipas, wurde von dem Täufer Johannes wegen seiner Ehescheidung von seiner Frau, der Tochter des Nabatäer-Königs Aretas IV., und der Heirat der Frau seines Bruders kritisiert – woraufhin dieser Johannes hinrichten ließ. Laut Josefus befürchtete Herodes, dass der Rat des Johannes Menschen zum Aufruhr führen könnte. Herodes Antipas verlor den Krieg gegen Aretas, weil die Johannes-Anhänger verweigerten ihn zu unterstützen.
Nachdem Johannes der Täufer gefangen genommen war, begann Jesus, der von Johannes getauft worden war, seine Wirksamkeit wahrscheinlich im Jahr 27/28. Es könnte sein, dass die Gefangennahme das öffentliche Auftreten mit beeinflusst hat. Wie dem auch sei. Jesus begann in aufgeregten Zeiten zu wirken.
Jesus wandte sich nicht den Widerstandsgruppen zu,
ebensowenig war er wohl von den Kollaborateuren angetan. So ist auffällig, dass
nicht berichtet wird, dass er jemals die vom Heidentum geprägten Städte Tiberias
und Sepphoris besucht hat.
Jesus hatte anderes im Sinn: Er wollte sein Volk
stärken, indem er die Grenzen zwischen den einzelnen Gruppen einriss:
Pharisäer, Schriftgelehrte sollten mit den Zöllnern und sonstigen als unrein
angesehenen Menschen zusammen leben. Trennungen sind nicht von Gott gewollt,
Gott selbst sucht seine Familie zu einen (Lukas 15). In diesen Einigungsprozess
konnten auch diejenigen von den Römern eingeschlossen werden, die sich ihm zuwandten
(Wunder an dem Sohn eines vermutlich römischen Offiziers; Mt 8,5ff.). Jesus
spricht nicht davon, dass Menschen Ebenbild Gottes seien, sondern er formuliert
diese Vorstellung in einem Gleichnis in einer praktischen Form um: In Menschen,
die hungern, krank und fremd sind, die nackt und durstig sind, in denen ist
Gott zu finden, an anderer Stelle sieht er Gott in dem Straßenkind (Mt 25,31ff;
Mk 9,33ff.).
Jesus versuchte im Grunde eine Parallel-Gesellschaft zu initiieren, in der Menschen gut miteinander auskommen, einander vergeben, einander unterstützen. Weitere Grundregeln finden wir zum Beispiel in der Bergpredigt (Mt 5-7). In diesem Zusammenhang sei das Wort Jesu genannt: In der Welt herrschen die einen über die anderen (die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, die Mächtigen tun ihnen Gewalt an) – aber bei euch soll es nicht so sein (Mk 10,41ff.). Die Menschen dieser Parallelgesellschaft sind Salz der Erde, Licht der Welt – also nicht die Herrscher, nicht die klugen Schriftgelehrten (Juristen, Theologen…) und reichen Kaufleute sind es, die die Welt begründen und zusammenhalten, sie erleuchten, sondern es sind die Menschen, die unter den Menschen nichts gelten und verachtet werden – aber von Gott geachtet werden (Mt 11,25ff.; 5,13ff.)
Jesus macht diese Individuen groß. Und diese sind es auch, die die neue Botschaft verkünden und leben sollen und werden. Diese sieht er nicht als eine Gruppe an, die gegen den Kaiser/Herrscher agitiert, sondern Gottes Willen tut (gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört; Mk 12,13ff.). Diese Sicht finden wir im Johannesevangelium so wiedergegeben: Jesus sagt dem Pilatus: Mein Reich ist nicht von dieser Welt (Johannes 18,35). In der Jesusüberlieferung finden wir auch die Hinweise, dass die Menschen Jesu verfolgt werden von staatlichen Organen, dass sie aber keine Angst vor diesen haben müssten (Mk 13,3ff.). Sie können zwar den Körper töten, nicht aber die Seele (Mt 16,24ff.). Diese verfolgte Gruppe, die Menschen, die diese Botschaft leben, werden verfolgt, aber dennoch breitet sich diese aus: Sie wächst wie ein Senfkorn, das Gott zum Baum werden lässt, sie durchsäuert die Welt wie der Sauerteig den Teig (Mt 13,31ff.). Jesus sendet diese Menschen äußerst selbstbewusst aus, um die kommende Gottesherrschaft anzukündigen – die die Herrschaft der Menschen beenden wird. Diese Botschaft soll Israel durchdringen – und letztlich die Welt (Mt 10,5ff.; 5,13f.; 6,10; vgl. Mk 13,10). Das Versagen der Herrscher scheint Jesus einfach zur Kenntnis zu nehmen. Es ist als solches vorhanden, es ist Tatsache. Er setzt diesen Herrschern kein Königsgesetz vor, keinen Spiegel, denn seine Adressaten sind die Beherrschten. Auf ihren Schultern ruht die Durchdringung der Welt mit der Botschaft Gottes, dass ein neues Leben zu wagen ist,
Wir finden also bei Jesus die Stärkung des Individuums
und die Zusammenführung Gleichgesinnter zu einer neuen Form der Gesellschaft.
Diese lebt den Willen Gottes unter großem gesellschaftlichen und politischen Druck,
wird aber letztendlich von Gott groß gemacht werden. Dieses neue Leben
erfordert Klugheit (Mt 10,16) – auch im Umgang mit den herrschenden Gruppen.
Und diese Klugheit wird bei Jesus in der Auseinandersetzung mit seinen
Anklägern deutlich, wie soeben an dem Wort erkennbar ist: Gebt dem Kaiser, was
dem Kaiser gehört und Gott, was Gott gehört.
Im Lukasevangelium haben wir das Lied der Maria, das Magnifikat (Lk 1,46ff.). In diesem Lied der Mutter Jesu ist die Rede davon, dass Gott die Erniedrigten erhebt, die Herrscher vom Thron stürzt, den Hungernden Nahrung gibt, Reiche leer ausgehen lässt. Dieses Ziel ist im Blick – eben auf neue Art und Weise, nicht im Kampf gegen die Herrscher, nicht, indem die Reichen beraubt werden, sondern indem Erniedrigte, Ausgestoßene und Kranke aufgerichtet werden und die neue Gemeinschaft die negative Armut bekämpft. Dieses Bewusstsein treibt die Anhänger des Anfangs an – und hatte während der Kirchengeschichte immer wieder Funken entfacht. Vor allem hat man in Jesus Christus Gott reden und handeln sehen. Dieses Gottesbild hat die Vorstellung von dem geprägt, was menschlich ist. Es prägt das Bild von einem guten Zusammenleben, das man anstreben möchte, allen realen Vorstellungen zum Trotz.
Dazu kamen noch die Aussagen die wir in den Evangelien finden, die davon sprechen, dass Jesus sein leben als Lösegeld für viele/alle gebe, dass er die Sünde der Welt trägt (Johannes 1,29), dass Gott die Welt geliebt hat, so sehr, dass er seinen Sohn gesandt hat in die Welt (Johannes 3,16).
Die Bedeutung Jesu für Menschenrechte ist somit nicht plakativ, philosophisch, nicht thesenhaft. Sie ist subtil. Sie erschließt sich aus seiner kritischen und menschenfreundlichen Wirksamkeit, seinem Versuch, mit Hilfe einer Parallelwelt die Situation unter den Menschen zu ändern. Diese Parallelwelt soll das Zusammenleben der Menschen wie einen Sauerteig durchdringen, zum Guten führen. Viele Menschen unserer Kultur leben und denken aus dieser Tradition. Entsprechend haben sie die Menschenrechte formulieren können – und damit Menschen weltweit aus dem Herzen gesprochen.