Gedichte

Im Zuge meines Nachdenkens über Gedichte dachte ich an Marcel Reich-Reinicki, der sagte, er kenne keinen guten Schriftsteller, der im Alter noch Gedichte schreibt. Man schreibt im Alter vielleicht keine Gedichte mehr – aber warum werden sie dann noch gelesen? Gedichte haben etwas.
Und beim Nachdenken über dieses Etwas dachte ich auch daran, dass Gedichte Welt-Gefühl Sprache werden lassen. Und indem sie Welt-Gefühl Sprache werden lassen, ordnen sie, lassen etwas bewusst werden, wahrnehmen, was man sonst nicht wahrgenommen hätte.
Wir leben heute in einer äußerst chaotischen Welt und Zeit. Zumindest schwappt das Chaos der Welt auch nach Europa über. Benötigen Menschen in einer solchen Zeit weltordnende Gedichte? Sie lieben schöne Bilder. Aber ist dann nicht jedes Wort zuviel, weil sowieso schon allerorten geschwätzt wird?
Kunst – Tagespolitik des Ewigen: der Liebe, dem Tod, dem Leiden, der Gerechtigkeit, dem Leben, der Auferstehung, Gott.

Nichts Neues. Ewig.

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