Im Radio (HR-Info: 11.4.) ein sonderbares Interview mit dem EthikRatChef gehört.
https://www.hr-inforadio.de/podcast/das-thema/bluttest-als-kassenleistung-bundestag-debattiert-ueber-trisomie-21,podcast-episode44434.html (ab 4:57)
Er platzte nur so von Verständnis und Menschlichkeit – hielt aber diese Untersuchungen für richtig:
https://www.tagesschau.de/inland/bluttests-101.html
Für mich war es eine Lehrstunde dafür, wie man mit verständnisvollen Worten Falsches vertreten kann. Widersprüche nahm er in Kauf und Ausflüchte. Selbst der Interviewer, so hatte ich den Eindruck, war nicht ganz überzeugt von diesen menschelnden Worten, die für das gegenteil eintraten. Wenn der Ethikrat so argumentieren sollte, dann hat er für mich verspielt. Ich hoffe, dass die anderen im Rat wirklich Menschliches für Menschliches halten.
Die Frage ist vor allem auch: Was der Befragte nicht will – wird das dann nicht getan? Wenn er auch nicht will, dass DownSyndromKinder missachtet werden – so werden sie faktisch missachtet. Man kann nicht das gesellschaftliche System bedauern, das DownSyndromKinder missachtet werden und diesen Weg gehen, die Missachtung forcieren. Man müsste doch gerade dafür sorgen, dass diese Kinder geachtet werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht irgendwann die paar Eltern, die noch ein DownSyndromKind geboren haben, sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen werden: Selbst dran Schuld – nun seht selbst wie Ihr damit klar kommt. Und dass der Mensch nun Krankheiten gestalten muss, statt ihnen ausgeliefert zu sein – wieso bedeutet das, dass man diese Kinder nun abtreiben soll? Dann wird von individuellen Konflikten gesprochen, die man würdigen solle – und dann ist er in einem anderen Kontext gegen Privatisierung der Probleme usw. usw. usw. Das ist ein äußerst ärgerliches Interview, weil es mit schein-menschlichen Worten Sand in die Augen streut.
Das Argument, dass nur Reiche den Test bezahlen können – Arme aber nicht und die Armen durch die Bezahlung durch die Krankenkasse gleichberechtigt werden müssen – ist gelinde gesagt Humbug. Wie wäre es, solche Tests allgemein zu verbieten? Manche würden dann dennoch diesen Test durchführen lassen. Aber sie wären dann nicht gesellschaftlich legitimiert.
„Wissen hat mit Diskriminierung nichts zu tun“?
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/trisomie-bluttest-die-frage-ist-rein-medizinisch-a-1262392.html In welcher Welt leben die eigentlich? Man will ja nur wissen, weil die Stimmung in der Gesellschaft eine Diskriminierende ist.
An diesem Beispiel sieht man auch sehr gut, wie man versucht Übel schön zu reden.
Mal eine menschliche Stimme:
https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/bluttest-auf-downsyndrom-liebe-hat-nichts-mit-der-chromosomenzahl-zu-tun-a-1262260.html
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Da wurde einem Chinesen die Hölle heiß gemacht, weil er mit Menschen herumspielte. Und was machen diese hier?
https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/griechenland-baby-mit-erbgut-von-drei-eltern-zur-welt-gekommen-a-1262427.html
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