Anti-Abtreibungskapelle + Holocaust/Schoah

Es gibt eine kleine Kapelle, die ein Landwirt errichtet hat, um gegen Abtreibungen zu protestieren. Vor zehn Jahren hat er sie errichtet – jetzt gibt es Aufruhr. Nicht wegen der Abtreibungszahlen, sondern weil er das Wort „Holocaust“ in diesem Zusammenhang verwendet haben soll.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/anti-abtreibungskapelle-in-der-oberpfalz-sorgt-fuer-empoerung,ROg7BuP

Dass er das gemacht hat, lässt sich an den mir bekannten Bildern der Kirche nicht erkennen, aber ich nehme es den Berichterstattern mal ab. Ich wusste nicht, dass es für das Wort Holocaust so eine Art Copyright gibt – und mich wundert vor allem, dass man noch immer an diesem Wort festhält, statt das Wort Schoah zu verwenden. Wie dem auch sei: Holocaust ist nicht mit Massenmord gleichzusetzen, wie es der Landwirt macht, sondern damit hängt viel zusammen, so zum Beispiel, dass Menschen, die Bewusstsein hatten, solch unendliches Leiden zugefügt wurde. Von daher gesehen ist die Verwendung auch unpassend und der Landwirt sollte es entfernen.

Doch im Grunde geht es wohl kaum um diese unpassende Begriffsverwendung, sondern um die Kapelle überhaupt. Und ich sehe schon Massenangriffe auf das schmucke Kapellchen zusammenbrauen, die Pilger der Kultur des Todes sich gegen das Kapellchen zusammenballen.

Und so denke ich: Wie gut wäre es gewesen, wenn die Kirchen Kathedralen gegen den Nationalsozialismus und seiner Menschen verachtenden Ideologie, gegen den Holocaust – Türme zum Himmel schreiend – errichtet hätten, wenn sie Kathedralen gegen die Sklaverei – Türme zum Himmel schreiend – errichtet hätten.

Kirchen dienen dem Lob Gottes, nicht als Klage gegen das Unrecht, das Menschen tun.

Aber der Kampf gegen Unrecht gehört in der Nachfolge Jesu Christi zum Lob Gottes.

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Mitte-Studie + Am grünen Wesen soll die Welt genesen + Frankfurter Kopftuch-Diskussion

Ich hatte gestern das Thema: Mitte-Studie. Ein Nachtrag:

Was solche Studien auch bewirken: Ausländer fühlen sich bei uns unwohler. Damit forcieren die Studien-Leute das, was sie beklagen.

Vorausgesetzt, die Kritik an der Studie stimmt. Was man freilich nicht wissen kann, so lange sie nicht von unabhängigen Experten überprüft wird.

(Nachtrag 29.4.:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article192612331/Sigmar-Gabriel-kritisiert-Asyl-Studie-von-SPD-naher-Ebert-Stiftung.html )

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Am deutschen Wesen wird die Welt genesen – diesen alten Spruch haben die Grünen modernisiert: „Wer den Planeten retten will, fängt mit diesem Kontinent an“ (Baerbock) – allerdings ist es nicht das deutsche Wesen – sondern es sind die deutschen Grünen die Weltretter. Kurz: Am grünen Wesen soll die Welt genesen.
https://www.gruene.de/artikel/unsere-kampagne-zur-europawahl-2019-kommt-wir-bauen-das-neue-europa

Anders formuliert
https://katharina-schulze.de/persoenlichundpolitisch/

Deswegen mache ich Politik bei den Grünen. Da die Anderen die Hände in den Schoß legen, müssen wir die Welt retten.

Wer den Mund zu voll nimmt, muss aufpassen, dass er den anderen nicht bespuckt – ein uraltes chinesisches Sprichwort, das ich soeben erfunden habe. Tun die Grünen allerdings nicht. Sie lächeln so freundlich und herzerweichend auf ihren Plakaten.

Und er weiß: Konservative werden Europa nicht retten – aber die SPD?
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus192510323/Lars-Klingbeil-Die-Konservativen-werden-Europa-nicht-retten.html

Was haben sie alle mit dem Thema: Retten. Kurios.

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Zur Frankfurter Kopftuch-Diskussion ein Kommentar:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article192558611/Kopftuch-Debatte-Warum-lieben-Linke-den-Islam.html

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Sri Lanka – Christen starben – unsere Toten

Ich konnte das nicht so allgemein erkennen, dass man den Begriff „Christen“, die auf Sri Lanka ermordet wurden, gemieden hat. Aber dazu:
https://www.cicero.de/aussenpolitik/sri-lanka-terror-christen-islamismus-politiker/plus

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Was sich auf Sri Lanka zusammengebraut hat!
https://www.ksta.de/politik/selbstmordattentat-vermutet-polizei-findet-15-tote-in-umstelltem-haus-in-sri-lanka-32434798

Wo eigentlich noch – bislang unerkannt?

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Krieg der Religionen

Ein ärgerlicher Titel für eine Fernsehsendung:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik-maybrit-illner-nach-anschlaegen-in-sri-lanka-16158219.html

Ärgerlich darum, weil Menschen einer Religion (die Christen) ständig angegriffen werden – aber nur selten ein paar christliche Hitzköpfe zurückschlagen (was irgendwann passieren kann). Und der Terrorist von Neuseeland – mir ist nicht bekannt, dass er als Christ das unsägliche Leid über die Muslime gebracht hat.

Aber das ist das Ziel so mancher Zeitgenossen: Alles Übel den Religionen zuzuführen – und: Religionen zu spalten. Religionen sollten offen und ehrlich, kritisch und respektierend miteinander umgehen. Gilt auch für den Umgang zwischen Atheisten und Religionen.

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Diese Spannung, dass verfolgte Christen es irgendwann nicht mehr aushalten und zurückschlagen wollen, wird auch in dem Film Paulus deutlich:

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Islamkritik und Rassismus

Diese Diskussion an der Uni Frankfurt ist sehr interessant: Es wird endlich deutlich gesagt, dass Islamkritik nicht mit Rassismus gleichgesetzt werden darf:
https://www.faz.net/aktuell/politik/eklat-um-kopftuchkonferenz-an-der-goethe-universitaet-frankfurt-16157559.html

Frauen wenden sich gegen die Diskussion zum Thema Kopftuch, mit heftigen Vorwürfen – andere, auch linke Gruppen – wenden sich gegen diese Vorwürfe. Zudem wird deutlich, dass bestimmte Gruppen gegen einzelne Personen hetzen. Sie sind nicht bereit (oder fähig) sich einer offenen Diskussion zu stellen. Diffamierungen und Denunziationen sind ein Übel in unserer Gesellschaft. Das hängt aber damit zusammen, dass Extremisten immer mehr Stammtischhoheit bekommen. Dass nun in Frankfurt viele da nicht mit machen wollen, ist ein sehr gutes Zeichen. Hoffentlich knicken sie nicht ein.

Diese Diskussion innerhalb linker Gruppen ist äußerst wichtig. Schön, dass sie an einer Universität aufgebrochen ist, denn die Freiheit der Lehre, eine Grundlage universitären Selbstverständnisses, darf nicht durch ideologische Tabus eingeschränkt werden. Die Präsidentin der Uni:

„Äußerungen wie ,Schröter_raus‘ stehen außerhalb jeglichen sowohl wissenschaftlichen als auch demokratischen Diskurses. Sie sind daher inakzeptabel. Solche Äußerungen haben nichts mit den Qualitätsansprüchen eines akademischen Diskurses zu tun und sind allen, die sich als Mitglieder unserer Universität bezeichnen, unwürdig. Ich kann nur dazu aufrufen, verunglimpfende, beleidigende und hetzerische Kommentare weiterhin bei Instagram und gegebenenfalls anderen derartigen Plattformen zu melden“

Heike Schmoll sagt dazu zu recht
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/frankfurter-diskurspolizei-wer-taugt-fuer-die-wissenschaft-16157664.html :

Wer nicht einmal an der Universität Meinungen akzeptiert, die den eigenen zuwiderlaufen, der muss sich fragen lassen, ob er für die Wissenschaft taugt. Es wird immer schwerer werden, die Meinungsfreiheit und den wissenschaftlichen Diskurs gegen den Gesinnungsterror von Minderheiten zu verteidigen.

Ich weiß nicht, ob es immer schwerer wird, sich gegen den Gesinnungsterror von Minderheiten zu verteidigen. In letzter Zeit sehe ich endlich einzelne positive Anzeichen dafür, dass den Gesinnungsterroristen Grenzen gesetzt werden. Es wird aber auch Zeit. Und es wäre gut, wenn diejenigen, die sich diesen entgegenstellen, nicht allein gelassen werden.

Am 17.3. hatte ich folgende Notiz für meinen Blog vorgesehen, hatte sie aber nicht hinein gesetzt. Jetzt tue ich es, weil im Kontext der genannten Diskussion deutlich wird: Islamkritiker standen bislang allein da. Aber sie müssen sich nicht allein wissen, auch wenn andere den Mund halten. Freilich: Es geht nicht um eine vehement abzulehnende rassistisch motivierte Islamkritik. Die gibt es wohl auch. Sondern es geht um eine sachgemäße Islamkritik da, wo der Islam in unserer Gesellschaft Fuß fassen möchte, aber unseren Werten widerspricht. Darüber muss eine Gesellschaft diskutieren, wenn sie eine freie Gesellschaft sein will. Eine Diskussion halte ich übrigens für fairer als die pauschale politische Forderung, der Islam müsse europäisiert werden bzw. ihn einfach nach unseren Vorstellungen umzubiegen und entsprechendes Weltbild einzufordern. Beides kann ein Eingriff in die Religionsfreiheit sein.

Hamed Abdel Samad schreibt https://www.facebook.com/hamed.abdelsamad/posts/10157204126600979 :

Mich erreichen seit gestern viele Hassnachrichten, die mich für den Anschlag auf die Moschee in Neuseeland mitverantwortlich machen. Manche davon sind wüste Beschimpfungen, manche unterschwellige Vorwürfe. Hassnachrichten bekomme ich täglich. Ich kann daraus ein Buch machen wenn ich will, aber das habe ich nicht nötig. Denn ich nehme diese Nachrichten meistens nicht ernst, weil dahinter oft junge Muslime stecken, die nicht wissen was sie sagen. Aber wenn Akademiker, die im Dialoggeschäft immer von gegenseitiger Toleranz reden, mir schreiben „Bist du jetzt zufrieden?“ oder „ich hoffe du kannst ruhig schlafen“, muss ich antworten:
1. Wenn ihr zwischen Kritik gegen Elemente des Hasses im Islam und Hass gegen Muslime nicht unterscheiden könnt, dann seid ihr Teil des Problems.
2. Wenn ihr nicht den islamistischen Terror, die Integrationsmisere, die Unterwanderungsversuche der Islamisten im Westen, die ungesteurte Migration, die Globalisierung und die Angst vor dem Abstieg, sondern alleine die Islamkritik für Hass gegen Muslime verantwortlich macht, dann werdet ihr weder den Hass im Islam noch den Hass gegen Muslime jemals bekämpfen können. 
3. Ihr versucht seit dem 11. September die Debatte um den Islam zu mäßigen und jede Kritik an diese Religion als Islamophobie abzustempeln. Was hat das gebracht? Weder ist der Terror noch der Hass gegen Muslime dadurch weniger geworden! Im Gegenteil, je mehr ihr die berechtigte Kritik in der Mitte der Gesellschaft kriminalisiert, desto mehr wandert sie zu den rechten Rändern ab und wird dort für Hass und Gewalt instrumentalisiert! 
4. Ich werde mit meiner Islamkritik nicht ein Bisschen leise werden, genauso wie ich immer jede Form von Intoleranz, Unfreiheit und Unmenschlichkeit kritisiere. 
5. Ich lass mich weder moralisch, noch politisch noch durch Morddrohung erpressen. Lebt mit meiner Kritik oder verbietet die Meinungsfreiheit!

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