Zweifel

Er fragte: Zweifeln Sie nicht?

Er antwortete: Im Augenblick nicht.

Er wusste: Es gibt Lebensabschnitte, in denen man auf den Glauben anderer angewiesen ist, auf deren Gebet, auf deren weiter führende Worte, deren Hoffnung, deren Liebe. Lebensabschnitte, in denen der Glaube in den Alltag hinein verebbt, auf einmal keine Rolle mehr spielt – oder schlimmer noch: Gott zu schweigen scheint.

Er antwortete: Im Augenblick nicht.

Und war dankbar.

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Buß- und Bettag

Heute ist Buß- und Bettag.

Dieser Tag ist eine Besonderheit. Menschen reflektieren ihr Tun. Was ist schlecht, das ich tue? Was ist gut? Diese Reflexion, wenn sie ehrlich geschieht, macht sensibel. Sensibel nimmt man sich selbst wahr – aber nicht allein in einem Kokon, sondern im Verhältnis zu anderen. So ein Tag birgt die Chance in sich, sein Leben zu ändern an den Stellen, an denen es falsch läuft. Der Tag hat Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Gesellschaft. Diese positiven Auswirkungen hatte die gesamte Bußpraxis der Kirche (so kritisch man auch manche Auswüchse interpretieren muss).

Es ist jedoch ein Tag, der in christlicher Tradition liegt. Man nimmt nicht allein sich selbst wahr, sondern versucht es aus der Perspektive Gottes – aus der Perspektive des Bibellesens, der des Gebetes, der Gemeinschaft der Glaubenden. Denn man ist Gott verantwortlich. Wie lebe ich mein Leben vor Gott, aus dem Glauben an Jesus Christus heraus, lebe ich es im Geist Gottes?

Soweit ich das in meiner Tradition wahrgenommen habe, geht es im Wesentlichen um die Bußhaltung des einzelnen Glaubenden. Haben wir die Institution „Kirche“ aus dieser Perspektive zu wenig wahrgenommen? In diesem Jahr – aber auch schon in den vergangenen Jahren – werden wir massiv durch die Kindes-Missbrauchs-Sünde darauf hingewiesen, dass Christen an bestimmten Schaltstellen der Institution versagt haben. Die Gründe mögen vielfältig sein – aber das muss jeder, der an einer solchen Stelle saß, klar bekennen: mea culpa, mea culpamea maxima culpa …

Auf diese große Schuld wurde die Kirche massiv gestoßen – kann damit endlich zu einem Reinigungsprozess in der Kirche beitragen. Aber wo liegt sonst noch große Schuld, die bislang nicht entdeckt wurde? Wo ist unbedingt Handlungsbedarf: Hier muss die Institution unbedingt neue Wege einschlagen, die Perspektive ändern? Der Maßstab muss immer Jesus Christus sein – sein Auftrag an uns.

Der Geist Gottes möge in der Kirche diesen Prozess anregen und zum Guten führen, bevor er die Menschen außerhalb der Kirche dazu heranzieht.

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Warum Kirchenaustritte? + Institutionelle Eintagsfliegen und Selbstminimierung

Warum Kirchenaustritte? Zwei Positionen: http://kath.net/news/65929

Diese zwei Positionen kennzeichnen die Strömungen in der Kirche – ansatzweise nicht nur in der katholischen Kirche. Die eine Richtung möchte sich stärker der sich als eine solche empfindende Moderne anpassen, die andere versucht stärker aus der Glaubenstradition leben.

Als Position s. auch: http://kath.net/news/65930

Die grundsätzliche Frage müssen sich beide Strömungen stellen:  Geht es um Nachfolge Jesu Christi – somit um die Menschen? Geht es um Macht, Einfluss, Anerkennung? Es gibt an dieser Stelle sicher Schnittmengen. Diese grundsätzliche Richtung muss jedoch (immer wieder neu) geklärt werden. Ich habe allerdings auch eine gewisse Skepsis angesichts radikaler Lösungen beider Seiten. Wir haben die Aufgabe, Menschen auf Jesus Christus hinzuweisen, durch Wort und Tat. Wie werden wir dieser Aufgabe am besten gerecht? Gibt es nur einen Weg, den alle Christen gleichermaßen gehen müssen? Ist es nicht so, dass institutionelle Kirche die kleinen innovativen Christen benötigt, wie diese die institutionelle Kirche? Können wir allein mit kleinen Christengemeinden unabhängig von der Institution, die auch soziale Aufgaben wirkt, wirklich besser unserem Auftrag gerecht werden? Ich selbst bin gegen oberflächliche gesellschaftspolitische Anpassungen – institutionelle Eintagsfliegen – aber auch gegen eine Selbstminimierung. (Es gibt die Notwendigkeit von Veränderungen, so sie aufgrund theologischer Begründungen vollzogen werden müssen – aber Änderungen, die einfach nur darum vorgeschlagen werden, weil man sich anpassen oder abgrenzen möchte, sind nicht so mein Ding.)

In die Richtung der Klärung weist auch die Rückbesinnung auf wichtige Schwestern und Brüder in der Kirchengeschichte – so zum Beispiel auf bedeutsame und wegweisende Frauen: http://kath.net/news/65931

Genannt werden:

Hildegard von Bingen, Klara von Assisi, Mechthild von Hackeborn, Gertrud die Große, Angela von Foligno, Elisabeth von Ungarn, Birgitta von Schweden, Marguerite d’Oingt, Juliana von Lüttich, Katharina von Siena, Juliana von Norwich, Veronica Giuliani, Katharina von Bologna, Katharina von Genua, Jeanne d’Arc und Theresia von Ávila

Natürlich geht es nicht um das Zurückgehen ins Mittelalter. Was haben diese Frauen aus ihrer Zeit heraus unserer Zeit zu sagen? Wieweit können wir in der Gegenwart den Geist Gottes durch sie – uns weiter führend – sprechen hören? Christen aller Zeiten sind Kinder Gottes – somit sind nicht nur die Gegenwarts-Christen relevant. Christen aller Weltgegenden sind Kinder Gottes – somit sind nicht nur die Christen in Mitteleuropa relevant. Wie der Geist Gottes in all diesen Menschen wirkte, so wirkt ein und derselbe Geist Gottes auch Leben erhaltend und Leben fördernd durch uns.

Kirche muss sich befreien von politischen Vormundschaften – links wie rechts. Sie gehört weder linken noch rechten Ideologen. Von daher darf sie sich auch weder den einen noch den anderen anpassen – das heißt, das von den einen wie den anderen annehmen, wenn es aus christlicher Sicht richtig ist, ablehnen, wenn es aus christlicher Sicht falsch ist. Christen gehören Jesus Christus, sie sind somit frei von den politischen Eintagsfliegen.

In diesem Beitrag wird viel von Politik gesprochen – aber nicht vom christlichen Glauben. Aber dennoch hat er Ansätze, die bedenkenswert sind, weil sie die Offenheit betonen – Versuche ablehnen, sich mit rechts-politischen Ideologien zu verbinden. Die Frage ist allerdings, ob sie sich nicht selbst wieder binden – nur auf der linken Seite: https://www.feinschwarz.net/identitaere-versuchungen-ein-befreiungstheologischer-workshopbericht/#more-15029

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Gestern war PrayDay + Christliche Arbeit unter Studierenden

Am 20.11. war PrayDay – bzw. ist in jedem Jahr – initiiert von der SMD (Studentenmission Deutschlands) Zur SMD: https://www.smd.org/smd/startseite/

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Neben der SMD wirken unter anderem die ESG – die Evangelische Studierendengemeinde: https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Studierendengemeinde

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Nennen möchte ich noch Campus für Christus: https://www.campus-d.de/

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Glaubende Menschen

Das Buch von Daniel Böcking: Warum Glaube großartig ist. Mein Glück mit Jesus, Gütersloher Verlagshaus 2018 ist empfehlenswert.

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Der Schauspieler Chris Pratt und sein Glaube: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/menschen/2018/11/18/chris-pratt-lerne-zu-beten-es-ist-gut-fuer-deine-seele/

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Hassan Dicks – sein Glaube in Nigeria: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2018/11/16/der-prinz-der-lieber-pastor-sein-will/

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Martin Pepper bekennt https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/musik/2018/11/17/martin-pepper-der-christ-der-zukunft-wird-ein-mystiker-sein/:

Ich glaube, dass man Gott in sich selbst beschreiben könnte als einen Hunger nach Sinn und Bedeutung, einen Ruf zur inneren Einsicht und Versöhnung, eine Liebe, die uns nie aufgibt. Für mich wurde Gott zu einem Ruf zur Umkehr, einem Ruf in die Nachfolge Jesu und in die Gemeinschaft der Christen. Es war ein für mich deutlich vernehmbarer Ruf, der sagte: „Dich meine ich.“

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„The Voice“-Sänger (5+1 Coach) bekennen sich zum Glauben: https://www.jesus.de/vier-the-voice-saenger-und-coach-bekennen-sich-zum-glauben/

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Antifa 2018 + Hass

Ein Text über die Antifa 2018: https://www.achgut.com/artikel/antifa_als_religion_1_der_steinwurf

Über die Geschichte und Unterstützer der Antifa und über gesellschaftliche Lemminge: https://www.achgut.com/artikel/antifa_als_religion_geschwister_im_geiste 

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Wo auch immer in unserem Land Hass gepredigt wird, muss eingeschritten werden: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-hass-aus-der-moschee-100.html

Eigenartig, dass bei manchen Gruppen diese ganz normale Weisheit – zumindest kann man das nicht erkennen – nicht angewendet wird.

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Migranten und Migrationspakt + „Mutter des Migrationspaktes“

Da stellt uns die Tagesschau ein Flüchtlingslager in Libyen vor. Berichtet über die katastrophalen Zustände. Es wird ein hilfloser Minister irgendeiner kleinen Übergangsregierung interviewt, der natürlich Besserung verspricht. Es wird die UN genannt. Meine Frage: Warum übernimmt denn nicht endlich die UN das Lager und die Weitervermittlung von Flüchtlingen und die Zurückbringung der Migranten? Hier liegt das Problem! Nicht in irgendeiner unfähigen Regierung, von der man eh nicht weiß, wie lange sie überhaupt existiert.

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Die Reaktionen auf Spahns Vorstoß mit Blick auf den Migrationspakt sind interessant. Interessant darum, weil sie alle sehr vorhersehbar waren, als Beispiel dieser Beitrag, dem ich noch andere Anmerkungen hinzugefügt habe: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/uno-migrationspakt-spahn-will-noch-reden-a-1239217.html

und https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-11/cdu-uno-migrationspakt-jens-spahn-norbert-roettgen-kritik

  • Es wird eh nichts unterschrieben – aber nicht zu unterschreiben führe zu einer Führungsschwäche Deutschlands..
  • Nähe zur AfD und populistisch. Darum abzulehnen.
  • Er ist wichtig, national und international.
  • Es wird nicht diskutiert, damit die Regierung handlungsfähig bleibt.
  • Spahn will sowieso nur Aufmerksamkeit erregen, weil er der Verlierer mit Blick auf Merz und AKK ist.
  • Er fällt in den Rücken, sagt nichts in der Fraktion, aber öffentlich,
  • In Deutschland sei sowieso alles gut – die anderen müssen handeln.
  • Diskussion schürt nur diffuse Ängste in der Bevölkerung – demokratische Parteien sollen sich für sowas nicht hergeben.
  • Erst mal sehen, was der Pakt bringt, vielleicht ist er ja gar nicht so schlecht.

Die Sprache ist interessant: XY fragte Spahn ganz sachlich… – warum wird betont, dass sie sachlich fragte? Hat er nicht sachlich reagiert? Die Darstellung im Text lässt eine solche Schlussfolgerung nicht zu. Hat die Fragestellerin doch nicht sachlich gefragt? War es aus Sicht des Artikelschreibers (von spiegel-online) falsch, sachlich zu fragen?

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Dieser Beitrag von Wolfram Weimer über die „Mutter des Migrationspaktes“ ist sehr interessant – und zeigt, warum unsere Regierung einfach stur bleiben muss – stur im Sinne von: Diskussionen möglichst vermeiden muss: https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Die-Mutter-des-Migrationspaktes-article20730614.html

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Alles blinde AfD-Staaten – von Tuten und Blasen keine Ahnung: Von der USA bis Israel, von Polen bis Australien: https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-11/un-migrationspakt-polen-eu-keine-zustimmung-debatte-fluechtlinge

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Leiden

Leiden – was sagt Paulus zum Beispiel zu Beginn des 2. Korintherbriefes?

  • Er erfährt im Leiden Gottes Trost.
  • Durch diese Erfahrung kann er andere trösten.
  • Gemeinschaft des Leidens führt zur Gemeinschaft des Trostes.
  • Leiden führt dazu, sein Vertrauen auf Gott zu setzen.
  • Leiden führt zur Erkenntnis, dass das Leben von Gottes Gnade abhängig ist.
  • Leiden – gleichgestaltet werden mit Jesus Christus.

Das Leiden Glaubender wird aus der Beziehung zu Gott erklärt.

Diese Erklärung mag für Menschen, die diese Gottesbeziehung nicht kennen, nicht annehmbar sein. Sie mögen Wenn´s und Abers´s und Eventualitäten und ihre Interpretation von Welt in die Diskussion einbringen. Diese Beziehung ist die Voraussetzung. Allein diese. Diese ist ebenso persönlich. Was zwischen mir und Gott passiert, muss nicht allen Christen so ergehen. Gott geht individuell auf jede und jeden besonders ein. Warum? Das wird aus der je individuellen Beziehung mit Gott heraus zu erklären sein – manchmal erst rückblickend. https://glaubensdiskussion.wolfgangfenske.de/sites/verzeichnisse/index_theodizee.html

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Ich las einmal eine Geschichte, dass einer auf einer Reise durch Mexiko in einer Kirche eine Abstellkammer fand, in der viele Heiligenfiguren standen. Alle verstaubt und verinsektet. Er fragte. Warum? Sie antworteten: Diese haben alle Gebete nicht erhört.

Das ist es, was uns Menschen liegt: Wer nicht pariert, muss gehen. In diese Rubrik passt auch ein Wegwerf-Mensch wie ein Wegwerf-Gott. Wer meinen Erwartungen nicht entspricht, den entferne ich von mir – ich entferne mich von ihm. Das tun wir häufig, auch wenn wir wissen: Das Verhalten entspricht nicht einer guten Beziehung, einer menschlichen Beziehung. Vertrauen wird verletzt, Hoffnungen werden zerstört, man erniedrigt den anderen Menschen, den man doch achten und lieben wollte.  Eine echte Beziehung ist anders. Wie sie aussieht, das erfahren wir unter anderem aus der Beziehung des Paulus zu Gott in Christus.

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Der Blog wird voraussichtlich am Mittwoch wieder bestückt werden.