Warum Kirchenaustritte? + Institutionelle Eintagsfliegen und Selbstminimierung

Warum Kirchenaustritte? Zwei Positionen: http://kath.net/news/65929

Diese zwei Positionen kennzeichnen die Strömungen in der Kirche – ansatzweise nicht nur in der katholischen Kirche. Die eine Richtung möchte sich stärker der sich als eine solche empfindende Moderne anpassen, die andere versucht stärker aus der Glaubenstradition leben.

Als Position s. auch: http://kath.net/news/65930

Die grundsätzliche Frage müssen sich beide Strömungen stellen:  Geht es um Nachfolge Jesu Christi – somit um die Menschen? Geht es um Macht, Einfluss, Anerkennung? Es gibt an dieser Stelle sicher Schnittmengen. Diese grundsätzliche Richtung muss jedoch (immer wieder neu) geklärt werden. Ich habe allerdings auch eine gewisse Skepsis angesichts radikaler Lösungen beider Seiten. Wir haben die Aufgabe, Menschen auf Jesus Christus hinzuweisen, durch Wort und Tat. Wie werden wir dieser Aufgabe am besten gerecht? Gibt es nur einen Weg, den alle Christen gleichermaßen gehen müssen? Ist es nicht so, dass institutionelle Kirche die kleinen innovativen Christen benötigt, wie diese die institutionelle Kirche? Können wir allein mit kleinen Christengemeinden unabhängig von der Institution, die auch soziale Aufgaben wirkt, wirklich besser unserem Auftrag gerecht werden? Ich selbst bin gegen oberflächliche gesellschaftspolitische Anpassungen – institutionelle Eintagsfliegen – aber auch gegen eine Selbstminimierung. (Es gibt die Notwendigkeit von Veränderungen, so sie aufgrund theologischer Begründungen vollzogen werden müssen – aber Änderungen, die einfach nur darum vorgeschlagen werden, weil man sich anpassen oder abgrenzen möchte, sind nicht so mein Ding.)

In die Richtung der Klärung weist auch die Rückbesinnung auf wichtige Schwestern und Brüder in der Kirchengeschichte – so zum Beispiel auf bedeutsame und wegweisende Frauen: http://kath.net/news/65931

Genannt werden:

Hildegard von Bingen, Klara von Assisi, Mechthild von Hackeborn, Gertrud die Große, Angela von Foligno, Elisabeth von Ungarn, Birgitta von Schweden, Marguerite d’Oingt, Juliana von Lüttich, Katharina von Siena, Juliana von Norwich, Veronica Giuliani, Katharina von Bologna, Katharina von Genua, Jeanne d’Arc und Theresia von Ávila

Natürlich geht es nicht um das Zurückgehen ins Mittelalter. Was haben diese Frauen aus ihrer Zeit heraus unserer Zeit zu sagen? Wieweit können wir in der Gegenwart den Geist Gottes durch sie – uns weiter führend – sprechen hören? Christen aller Zeiten sind Kinder Gottes – somit sind nicht nur die Gegenwarts-Christen relevant. Christen aller Weltgegenden sind Kinder Gottes – somit sind nicht nur die Christen in Mitteleuropa relevant. Wie der Geist Gottes in all diesen Menschen wirkte, so wirkt ein und derselbe Geist Gottes auch Leben erhaltend und Leben fördernd durch uns.

Kirche muss sich befreien von politischen Vormundschaften – links wie rechts. Sie gehört weder linken noch rechten Ideologen. Von daher darf sie sich auch weder den einen noch den anderen anpassen – das heißt, das von den einen wie den anderen annehmen, wenn es aus christlicher Sicht richtig ist, ablehnen, wenn es aus christlicher Sicht falsch ist. Christen gehören Jesus Christus, sie sind somit frei von den politischen Eintagsfliegen.

In diesem Beitrag wird viel von Politik gesprochen – aber nicht vom christlichen Glauben. Aber dennoch hat er Ansätze, die bedenkenswert sind, weil sie die Offenheit betonen – Versuche ablehnen, sich mit rechts-politischen Ideologien zu verbinden. Die Frage ist allerdings, ob sie sich nicht selbst wieder binden – nur auf der linken Seite: https://www.feinschwarz.net/identitaere-versuchungen-ein-befreiungstheologischer-workshopbericht/#more-15029

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