Gefühligkeit gegen Rationalität + Sentimentalität gegen Argumente + Junge und alte Wähler + Medienhype

Ein notwendiger Beitrag – ein Plädoyer dafür, den Verstand einzusetzen und nicht den Gefühlswellen zu viel Raum geben: http://cicero.de/salon/befindlichkeiten-weniger-bauch-und-mehr-kopf-bitte

Ich sage dazu nur:

Gefühl dominiert vielfach, weil das viel mehr Menschen leichter fällt als ihren Verstand einzusetzen. Das habe ich so im Gefühl.

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Im Cicero gab es einen weiteren ähnlichen Beitrag – hier auf die SPD bezogen: Infantile Sentimentalität ersetzt Argumente: http://cicero.de/berliner-republik/spdwahlkampf-wenn-sentimentalitaet-argumente-ersetzt

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Schön, dass das diskutiert wird. Das war und ist in meinem Blog ständig das Thema. Was ich in diesem Zusammenhang auch spannend finde: Wo findet man emotionale Geborgenheit? In der Gruppe. Und so finden sich eben auch rechte und linke Gruppen, um emotional über andere herzufallen. Denken ist nicht angesagt. Angesagt sind Pawlowsche Reflexe die wunderschön als Teil der ideologischen Gruppendynamik erkennbar sind.

Spannend finde ich im englischen Wahlkampf den Versuch, die Alten und die Jungen emotional voneinander zu trennen. Beim Brexit hieß es: Weil die Jungen nicht gewählt haben, haben die blöden Alten mit ihrer Stimme für Brexit gesiegt. Nun heißt es: Weil die Jungen endlich gewählt haben, haben die blöden Alten mit ihrer Stimme nicht May dominieren lassen. Es wird keine politisch argumentative Wahl propagiert – sondern eine Wahl zwischen Altersgruppen. Das mobilisiert eben diejenigen, die nicht denken, aber emotional ansprechbar sind. Wofür die Jungen wählen, wofür die Alten, das wird medial parteipolitisch vorgegeben. Und entsprechend wählen eben auch dann die Jungen – sie wählen die Alten. Oder ist Corbyn jung? Was ist also mit den Jungen, die May gewählt haben? Sie zählen nicht dazu, sie sind Außenseiter, Misswähler… Was ist mit den Alten, die Corbyn gewählt haben? Das sind die Schlauen, die Guten, diejenigen, die sich für Gerechtigkeit und Internationalität einsetzen, sozusagen die geistig Jungen unter den vermurksten Alten.

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Das, was hier über Schulz gesagt wurde, funktionierte sicher auch in Großbritannien. Warum also sollte May das alles ernst nehmen? Noch hyped Corbyn – und er wird medial so lange hypen, bis May entnervt nachgibt. Dann haben die Medien gewonnen, Corbyn wurde gewählt – und dann kann er medial zerrissen werden. Da ich meine Glaskugel verlegt habe, somit nur so ins Blaue hinein rede, kann auch alles ganz anders kommen.

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