Kirchen in Russland / Orthodoxe Kirche + Christen in Indonesien + Imame fordern exemplarische Hinrichtung + Lynchmord an säkularem Muslim + Christ-Teenager in Ägypten ermordet

Ich schrieb am 13. Juli 2016:

>Das sehe ich auch immer wieder mit Misstrauen: Die Orthodoxe Kirche in Russland nimmt eine Rolle ein, die gefährlich ist. Aus der Geschichte heraus ist das verständlich, denn die Orthodoxe Kirche ist eng mit den jeweiligen Staaten verbandelt, wenn sie nicht im Laufe der Geschichte an den Rand gedrängt wurde. Aber dass die Orthodoxe Kirche Russlands nicht durch ihre Geschichte gelernt hat, dass die Knechtung eines Volkes durch die Kirche schlecht ist, halte ich für ein großes Übel, das irgendwann wieder brutal auf diese Kirche zurückfallen kann. Nach dem Fall der Sowjetunion hätte sie die Möglichkeit gehabt, eine wahrhaft ökumenische Kirche in Russland zu ermöglichen. Aber sie geht den Weg des Nationalismus und der Macht. Wie gesagt: Das entspricht der Vergangenheit der Orthodoxen Kirche, nicht aber – zumindest was dieses Gebaren betrifft – dem Evangelium Jesu Christi.

Damit sei nicht in Abrede gestellt, dass die Orthodoxe Kirche in ihrer Tradition sehr viel zur Kirche beigetragen hat, die großen Theologen haben tiefe Gedanken gehabt, die Gemeinden haben eine große Frömmigkeit, die Kunst – Musik, Literatur, Gemälde – geben vielfach den Glauben in einer großartigen Dimension wieder, die uns im Westen, vor allem in der protestantischen Kirche verloren gegangen ist. Darum habe ich hin und wieder auch Ausdrücke des Glaubens der Orthodoxen Kirchen in meinem Blog. Aber diese Dominanz der Kirche, zumindest derer, die der politischen Elite zugehören, können einmal als faules Fundament angesehen werden, das das wunderbare Gebäude zum Einsturz bringt. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/russland-evangelisieren-nur-mit-erlaubnis-96791/

Putin muss mit der Orthodoxen Kirche angebandelt bleiben, denn er hat es in seinem Land nicht leicht. Die Kirche puffert so manches ab, was sich an Aggressionen gegen die Regierung aufstauen kann. Von daher ist klar, dass er die Nähe zur Orthodoxen Kirche sucht. Aber die Orthodoxe Kirche sollte sich nicht in Gefangenschaft der Politik begeben.

Am 27.11.2013 schrieb ich:

Die russisch orthodoxe Kirche versucht wieder, ihre Macht zurückzuerobern: http://www.kath.net/news/43842 Das macht geschwisterlich gesehen keinen Sinn, sondern ist eher hinderlich, wenn sich einer aufspielt – wie in dem Evangelium gesagt wird: Die Jünger stritten sich, wer der größte sei… http://www.kath.net/news/43864 Es ist eine sehr kleinkarierte und provinzielle Haltung, die dahinter steckt. So haben auch andere christliche Konfessionen in Russland mit Schwierigkeiten zu rechnen, weil die orthodoxen Brüder und Schwestern sehr neidisch auf alle sind. Neid und Ausgrenzung gehören nicht zu den großen Tugenden unseres christlichen Glaubens.

Und im August desselben Jahres schrieb ich:

Immer wieder merkt man, wie unsere orthodoxen Brüdern und Schwestern doch so ihre eigene Schiene fahren – und immer wieder wird leider auch deutlich, dass sie niemanden neben sich dulden. So auch in Griechenland: http://www.idea.de/detail/glaube/detail/griechenland-bibelverteilaktion-stoesst-auf-widerstand-25514.html Statt sich zu freuen, dass Bibeln verteilt werden – nein. Das mag man nicht. Ein entsprechendes Bild auch in anderen orthodox geprägten Staaten: Andere Christen werden als Gefahr angesehen, auch wenn sie dazu beitragen, glaubensfremde Menschen zu Christus zu führen. Diese Geschwister haben an dieser Stelle noch eine Menge vom Freiheitsgeist Jesu zu lernen. Dass ich mich ihnen vielfach nahe fühle, dass werden meine Blogleser schon erfahren haben. Aber manches ist nicht gut. Ein solches Machtgebaren steht Christen nicht gut an.

Das zeigt, dass das, was den Zeugen Jehovas in Russland geschieht, ganz im Duktus der dortigen Politik liegt: https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2017/04/21/die-zeugen-jehovas-gehorchen-gott-mehr-als-putin/ Zudem kennen wir das auch aus anderen Bereichen unserer Erde: Wo Religionsfreiheit eingeschränkt ist, ist auch Pressefreiheit eingeschränkt – und umgekehrt.

Im April 2012 schrieb ich im Zusammenhang der Orthodoxen Kirche einen Satz, der mir noch immer gefällt:

Wer sich aufbläst, muss die Nadel fürchten. 

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In Indonesien unterlag der christliche Gouverneur bei der Wahl – und muss nun eine Verurteilung fürchen. Was hat er getan? Angeblich hat er sich abfällig über den Koran geäußert. Was hat er gesagt? Er hatte Politiker kritisert, die meinten, man dürfe sich als Muslim nicht von Ungläubigen regieren lassen https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/2017/04/20/christ-unterliegt-bei-gouverneurswahl-in-jakarta/

Aber positiv zu bewerten ist, dass für ihn ca. 42% der Bevölkerung gestimmt haben dürften (das amtliche Endergebnis steht noch aus). Der Sieger soll gemäßigter Muslim sein – hoffentlich trägt er dazu bei, dass Indonesien nicht den Extremisten in die Hände fällt.

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Imame in Pakistan fordern die exemplarische Hinrichtung der Christin Asia Bibi, damit die Lage beruhigt wird: http://www.kath.net/news/59294 Eine Christin soll Opfer werden, damit Muslime miteinander auskommen können? Was für ein Wahnsinn. Das zeigt, was für eine archaische Religion der Islam für manche Leute ist.

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In Pakistan wurde ein säkularer Muslim zu Tode geprügelt und getreten: http://www.kathpress.at/goto/meldung/1495467/ngo-verbreitung-des-islamismus-in-pakistan-erschreckend

Ich habe schon wiederholt meine Bewunderung für Muslime in Pakistan ausgesprochen, die es wagen, ihre eigene Meinung zu vertreten. Wie viele sind in den letzten Jahren ermordet worden! https://www.facebook.com/Pakistan-For-All-306237509513944/

Treten Euro-Muslime eigentlich für ihre liberalen Glaubensgenossen weltweit ein? Wahrscheinlich eher nicht – sie haben mit den Auseinandersetzungen mit traditionsorientierten Muslimen im EU-Land genug zu tun. Und unsere traditionsorientierten Moscheeverbände? Treten sie für ihre liberalen Glaubensgenossen weltweit ein? Ich befürchte, dass auch die freieren Muslime weltweit eher allein gelassen werden.

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In Ägypten wurde ein christlicher Teenager ermordet: https://www.opendoors.de/nachrichten/aktuelle-meldungen/aegypten-christlicher-teenager-ermordet

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

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