Lied am Montag

(Aus einer Predigt zu Mt 14:)

Weil Jesus Christus für Christen der Lebendige ist, derjenige, der heute wirkt und durch uns für andere wirken möchte, darum können wir ihm auch heute noch zurufen: Herr, rette mich! – Und das gerade auch dann, wenn wir merken, dass unser Vertrauen verschwindet, wenn wir merken, dass wir in Traurigkeit, Resignation, Angst versinken: Herr, rette mich!

Die für uns Menschen größte Chaosmacht ist der Tod, sie kann lähmen, ängsten, panisch machen. Und dieser Ruf: Herr, rette mich! Gilt nicht allein für das irdische Leben – sondern mit diesem Ruf führt er uns an der Hand in sein Reich.

Petrus und Jesus sind jedoch nicht sofort im Boot, nicht sofort in der relativen Sicherheit, sondern sie befinden sich noch auf dem Wasser – aber Petrus spürt die Hand Jesu und fühlt sich sicher. Die Chaosmächte sind noch da, der Sturm ist noch da, der Abgrund des Wassers – alles noch da! Aber er spürt Jesus Christus und er schaut auf ihn – und er wird ruhig.

Aber Jesus greift nicht nur nach der Hand des Petrus, er macht noch etwas: Jesus tadelt Petrus: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

Warum? Jesus verlangt von Petrus etwas, was ungeheuerlich ist: Komm!, sagt er. Er verlangt von Petrus, dass er sich diesen Chaosmächten aussetzt, dass er diesen Chaosmächten widersteht, indem er auf Jesus schaut – aber nicht von Jesu Hand gehalten wird. Jesus sagt: Komm! – er verlangt von seinen Leuten Selbständigkeit. Du lebst in diesem Chaos, du wirst bedroht von den Chaosmächten, den Lebensstürmen – schau auf mich – aber gehe selbständig hindurch! Komm! Überwinde sie selbst, indem du auf mich schaust. Schau nicht auf das, was dich bedrängt, schau auf mich – und indem du auf mich schaust, kommst du zum Ziel, besiegst du selbst deine Angst vor den Chaosmächten. Dein Glaube hat dir geholfen! Komm! Aber keine Angst, ich schaue auf dich, sagt Jesus.

Was bedeutet für uns heute, auf Jesus Christus zu schauen? Wie oft geschieht es uns, dass wir durch irgendwas in Hektik geraten, in Aufruhr, in Angst. Die Gründe sind real, sie sind da, sie sind nicht wegzuleugnen. Aber in der Hektik, in dem Aufruhr, in der Angst – sich hinsetzen, hinknien – und mit seinem Herzen auf Jesus schauen und sagen: Gott sei Dank, Du bist da!

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