Fake und Faker + Good Fake – Bad Fake + Postfaktisch + Absurdes Gerichtsurteil? + Kriminalität: Förderung des Postfaktischen durch Regierungen

Ich frage mich: Wie sollen Facebook und Twitter usw. Fake-Nachrichten von anderen unterscheiden? Das ist doch selbst Fachleuten kaum möglich, auch wenn im Fernsehen usw. viele so tun, als wäre das ein Kinderspiel. Das ist es nicht. Man kann ja selbst Good-Fakes in den Zeitungen kaum entdecken, das heißt: Verkürzte Aussagen, oder durch ein Wörtchen eingeleitete Aussage, die das ursprünglich Gemeinte ins Gegenteil verkehrt usw. (= Good Fakes?) Das kennen wir alles schon auch ohne irgendwelche Bad-Fake-Fabriken. (Ich habe Good-Fake und Bad-Fake soeben erfunden, halte aber auch die Good-Fakes für Bad-Fakes – sind vielleicht von bestimmten Kreisen nur gesellschaftspolitisch gewünscht.)

Das Einzige, was schon mal ein Fortschritt wäre: Politische Gegner fabrizieren keine Fakes (das gilt nicht nur für die AfD) und Medien unterlassen es ebenso.

Und Fakes bei Facebook anzeigen, damit Facebook sie löscht, ist irreal, denn es kann sich jeder über alles beschweren, auch über Seriöses. Und dann soll Facebook prophylaktisch löschen? Das ist absurd, weil dann die Gefahr besteht, dass alles, was Merkel gesagt hat, von SPD bis links und rechts als Fake angezeigt werden kann und alles, was der wohl SPD Kanzlerkandidat Schulz sagt, ebenso als Fake von allen anderen bezeichnet werden kann. Mit Fakes muss man leben. Selbstverpflichtung wäre der erste Schritt. Alles andere ist – soweit ich das sehe – utopisch. Ich kann keine Fakes auf Anhieb erkennen, hoffe immer nur, dass ich nicht Fakes „seriöser“ Medien aufsitze.

Solche Forderungen sind partei-populistisch: http://www.pro-medienmagazin.de/politik/detailansicht/aktuell/cdu-fordert-strafverschaerfung-bei-fake-news-98682/ In dem Beitrag wird übrigens auch darauf hingewiesen, dass man Faker nicht bestrafen kann, wenn sie im Ausland sitzen.

Klasse: http://www.der-postillon.com/2016/12/sonntagsfrage-fake-news.html Wow: http://www.der-postillon.com/2016/12/ratgeber-fake-news.html

Und man beachte das Ergebnis der letzten Sonntagsfrage: Platz 1: Die Österreichwahl „läuft technisch reibungslos über die Bühne, aber ein echter Volltrottel wird Präsident.“ (19,85%)

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Genau. Frau Stokowski entlarvt das Wort Postfaktisch: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/das-gefuehlte-zeitalter-kolumne-von-margarete-stokowski-a-1125664.html Ein neues Wort für altes Verhalten. Neu ist das Wort als politischer Kampfbegriff der Linken gegen Rechte. Denn überwiegend wird es entsprechend als Totschlagargument verwendet. Das hat Stokowski nicht erkannt. Im Gegenteil: Sie zitiert Adorno eben mit genau dieser Blickrichtung. Aber dass man Leuten einfach glauben muss, die sagen, es gibt eine Stadt Namens New York, wenn man nie da war, sagt sie auch. Nun kann man allerdings fragen: Wenn ich da war, war es wirklich New York, oder haben alle die Stadt nur so genannt, um mich zu vergackeiern? Auf jeden Fall ein interessanter Beitrag über die Emotionalität des Menschen der sowieso nur glaubt, was er schon längst glaubt – oder auch nicht.

Nun, hier begegnet auch postfaktisch: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-der-heisse-stuhl-kritiker-geisseln-sarrazin-der-geniesst-seine-rolle_id_6345558.html

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Ich hatte neulich das Thema, dass ein Gericht ein Urteil gefällt hat, das in vieler Augen absurd ist. Es geht um die Haftung derer, die einen Link setzen. Heise macht das Gericht auf die Absurdität aufmerksam: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Warum-heise-online-derzeit-keine-Links-zum-LG-Hamburg-setzt-3567571.html

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Was Kriminalität betrifft, fördern die Landesregierungen Postfaktizität. Man kann nicht argumentieren, weil keine Zahlen zum Thema Ausländerkriminalität erhoben werden. Und weil keine erhoben werden, kann man leichtfertig postfaktisch behaupten a) es gibt mehr kriminelle Ausländer als Deutsche, b) es gibt mehr kriminelle Deutsche als Ausländer. Postfaktizität ist gewünscht, wird gefördert. Dazu einen Hintergrundbericht: http://www.tichyseinblick.de/meinungen/das-grosse-geheimnis-kriminalitaetsstatistik/ Und was wird noch nicht erfasst? Bedrängnis von Christen in Flüchtlingsheimen durch muslimische Migranten: https://www.welt.de/politik/deutschland/article160215438/Wenn-nichts-Schlimmes-passiert-koennen-wir-nichts-machen.html

Was man nicht erfasst, das gibt es nicht. Und damit es das nicht geben darf, erfasst man es nicht.

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