Merkel, AfD und konservative und christliche Wähler + FPÖ

Fietz spricht im Beitrag über konservative Wähler, die sich in der CDU nicht mehr zu hause fühlen und ins Auge fassen, die AfD zu wählen: http://www.focus.de/politik/deutschland/fietz-am-freitag/fietz-am-freitag-warum-sich-merkel-anstrengen-muss-enttaeuschte-anhaenger-zurueckzugewinnen_id_6287982.html

In diesem Beitrag wird gesagt, dass die AfD das Nationale über das Christliche stelle. Ich frage mich: Was stellt die CDU über das Christliche? Denn auch die CDU betont ja nicht, dass sie zuerst eine christliche Partei sei. Dann meint Fietz, dass die Aussage, dass an der Grenze auf Flüchtlinge geschossen werden solle, auch nicht dem christlichen Menschenbild entspräche. Vieles, was den Staat betrifft, entspricht nicht dem christlichen Menschenbild per se – so auch das Militär. Aber es wird eben als Notwendigkeit eingesehen – und so gehört auch der Schutz der Grenze traditionell zu dem Staatsgedanken selbstverständlich dazu – christlich ist das nicht. Als Christ denkt man international. Aber Parteien können nicht in erster Linie jesuanisch-christlich denken.

Was will ich damit sagen? Keine Partei unseres Staates ist der verlängerte Arm des Christentums. Allerdings reden Christen als Bürger dieses Staates in allen Parteien mit (Mitglieder) und müssen bei Wahlen schauen: Welche Partei entspricht meinem christlichem Selbstverständnis am ehesten? Welche Partei tut der Gesellschaft auch mit Blick auf die Zukunft gut und verhindert ein Zerfleddern? Was muss eine Partei machen, damit sie möglichst vielen Ansichten eines Landes Raum gibt?

Dass eine Partei nie allen Menschen Raum geben kann, ist klar und macht ja auch den Reiz unserer Demokratie aus. Welche Partei schafft es, die Mehrheit des Volkes hinter sich zu bekommen? Dazu gehört es aber auch, dass man andere Parteien und ihre Wähler nicht beschimpft, sondern um sie wirbt und versucht, sie hinter sich zu bringen mit einer vernünftigen Politik, das heißt einer Politik, die die Gesellschaft stützt, die ein breites Spektrum abdeckt, ohne sich selbst zu verleugnen. Wenn der CDU das nicht gelingt, muss sie eben lernen, mit der AfD zu leben. So einfach ist das.

Übrigens: Unsere Medien müssen das auch lernen. Österreich darf ihnen ruhig eine Warnung sein, ob Hofer nun gewählt wird oder nicht: Die Österreicher waren uns ein Stückchen voraus, was die FPÖ betrifft. Lassen wir bei uns noch ein paar Jährchen ins Land gehen, dann wird die AfD stark wie die FPÖ – falls es der CDU nicht gelingt, wieder Politik im Sinne der Konservativen zu machen (und die AfD keine groben Fehler macht). Merkel versuchte der SPD und den Grünen Leute wegzufischen – und hat dabei die eigenen vergessen. Vielleicht schafft sie es mit ihrem Team ja wieder, auch diese einzufangen. Wenn nicht: Blüht unserem Land die AfD. So einfach ist das. Da hilft kein Weh und Ach und kein Anti-AfD-Fanatismus. Es hilft nur gute Politik.

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