Die Retterin: Sozialdemokratie + Migrantenabschiebung + Liberalismus und Kapitalismus + Spaßgesellschaft + Neuauszählung in den USA

„Allein die Sozialdemokratie kann Europa vor dem Sozialismus retten“ http://www.tagesspiegel.de/politik/globalisierungskritik-allein-die-sozialdemokratie-kann-europa-vor-den-nationalisten-retten/14897048.html

Als ich das las, musste ich erst einmal auf das Datum schauen. Der Beitrag ist wirklich vom 26.11.2016 und nicht vom 26.11.1916. Interessant, dass es noch solche Ansichten gibt.

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Da ist dieser Beitrag schon realistischer, der meint, dass die Sozialdemokratie gerade die Menschen verliert, die sie zu vertreten meint: http://bazonline.ch/schweiz/standard/Aufstand-von-unten/story/19234721:

Die intellektuelle Elite befriedigt sich mit herablassenden Analysen und überheblichen Urteilen über die sogenannten Populisten, Nationalisten, Abschotter, Ausländerfeinde. Dabei bemerken die Intellektuellen gar nicht, dass sie so die anderen verletzen und erzürnen. Kein Wunder, dass die Menschen bei Meinungsumfragen nicht mehr zu ihren Stimmabsichten stehen.

Sehr gut auch das hier, was ich auch gleich im nächsten Abschnitt angesprochen habe:

Seit dieser Zeit bin ich mit dem Internationalismus vertraut und vertrete dezidiert die Erfahrungstatsache, dass eine Globalisierung ohne soziale und öko­logische Leitplanken sowie eine freie globale Migration nicht nachhaltig sind. Das herrschende WTO-Freihandels­system von 1995 ist sozial und ökologisch blind. Erst jetzt, nach zwei Jahrzehnten Erfahrung mit Freihandel, Massenmigration, globalem Finanzkapitalismus und Kapitalkonzentration in historischem Ausmass, kommt die politische Quittung in Form von Protektionismus und Migrationsabwehr. Diese Art von Internationalismus läuft in die Sackgasse.

Witzig ist der Hinweis, dass die schweizer Sozialdemokraten eine neue Klassenkampfstrategie fahren wollen. Doch dazu muss sie erst einmal wieder Klassenbewusstsein in die Hirne implantieren. Und wer mag sich schon gerne dem Proletariat zuordnen. Vielleicht sollten sie aus dem 19. Jahrhundert irgendwie ins 21. Jahrhundert übersiedeln. Wobei ich freilich gestehen muss, dass ich nicht wieß, was sie unter neuer Klassenkampfstrategie versteht.

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Wie wenig manche Sozialdemokraten, Grüne und Linke verstehen, zeigen mal wieder die Berliner: http://www.focus.de/politik/deutschland/asylrecht-wird-aufgeweicht-rot-rot-gruene-koalition-in-berlin-will-abschiebungen-erschweren_id_6258715.html Lassen sich pampern (2011: 3 Milliarden aus dem Länderfinanzausgleich) und stellen sich gegen diejenigen, die sie pampern.

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Ein lesenswerter Artikel, dem ich aber nur bedingt zustimmen kann. Liberalismus wird meines Erachtens zu knapp umrissen. Liberalismus ist mehr. http://www.cicero.de/salon/epochenwende-das-ende-des-liberalen-zeitalters

Ich dachte beim Lesen dieses Abschnitts an den Vortrag eines Professors in München – es ging um Wirtschaft. Dieser Professor hat vor Jahren tatsächlich gemeint, dass die Wirtschaft die Welt gerechter machen werde. Religionen könnten nicht Gerechtigkeit herbeiführen – aber die Wirtschaft. Ich fand das damals kurios. Und nun? Es zeigt sich wieder einmal, dass Hochmut vor dem Fall kommt.

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Spaßgesellschaft – Hauptsache Spaß – und viele sind verschuldet – sie wollen auch den Konsum-Spaß haben, den viele haben, weil Spaß vielfach mit Konsum gleichgesetzt wird. Und 10,6% der Bevölkerung sind verschuldet, abgeschnitten vom Spaß… Ist Spaß wirklich die Hauptsache? Gerhard Besier zum Thema: http://kath.net/news/57444

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Ist die Neuauszählung in den USA nur ein letztes Aufbäumen der postfaktischen Clintonwählerinnen und -wähler? Sie wollen nicht wahrhaben, was ist – wie die Gegen-Brexit-ianer nicht wahrhaben wollten, dass sie verloren haben? Wie dem auch sei: Das fördert das Bruttosozialprodukt in den USA – und von daher kann es nicht schlecht sein: http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/wisconsin-bereitet-sich-auf-neuausz%C3%A4hlung-vor/ar-AAkMyJW Vor allem macht es eine Frau  berühmt. Ist doch auch was.

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