Homo-Ehe

Das, was ich als Argument von Malu Dreier und Kretschmann zum Thema Ehe im Radio gehört habe, ist nicht gerade ethisch hochstehend.

Als Argument zu sagen, die Zeit ist reif – im Kontext einer ethischen Frage – ist kontraproduktiv. Dann kann man jede ethische Frage so abtun: Die Zeit ist reif für Abtreibung, Sterbehilfe, für Atomkraftwerke, für nationalsozialistische oder kommunistische Ideen… Das kennzeichnet ja gerade Zivilcourage, sich nicht irgendwelchen Argumenten dieser Art zu unterwerfen, sondern ethisch selbst zu denken und zu positionieren. Zudem: Wer sagt, dass die Zeit reif ist? Das sind diejenigen, die sich am lautesten bemerkbar machen: Pressuregroup-Medien und entsprechende Politiker.

Oder das Argument von Kretschmann, dass die Ehe von Mann und Frau als Folge einer Agrarkultur jetzt zu Ende sei… – da kommt der alte Maoist zum Vorschein, allerdings: Inzwischen gab es ja die industrielle Revolution (was dem Altmaoisten Kretschmann sicher nicht entgangen ist) – und die hat auch die Ehe bevorzugt. Ehe hat doch nichts mit einer solchen Frage zu tun. Vielleicht sollte man in Baden Württemberg mal ein Blick in gegenwärtige wissenschaftliche Untersuchungen werfen.

Nicht mal der alte Kant wurde befragt: Tue nur das, von dem du willst, das es alle tun. Wenn alle Homos wären – dann käme die Menschheit nicht sehr weit, kann also nur ein Wunsch von Menschenfeinden sein. Wenn alle Heteros wären, gäbe es diese Probleme nicht. Wenn also für die Homo-Ehe argumentiert wird, dann wären gute Argumente, das heißt Argumente, die auch welche sind, besser. Ehe ist nun einmal ein Begriff, der für Mann – Frau – Kind-Möglichkeit herangezogen wird.

Dazu gehört als Argument, das Kretschmann auch genannt hat: Der Staat hat sich nicht in private Belange einzumischen. Wie neulich aus einem US-Staat gehört – er will sich aus allen Belangen heraushalten. Also: Das wäre dann doch eine Lösung des Problems, wenn Kretschmann schon das Argument anführt. Aber dann hat der Staat nichts mehr mit dem Thema Ehe zu tun. Gar nichts mehr. Was freilich zu neuen Problemen führt: Polygamie, Pädophilie, Sodomie usw. Womit ich die nicht gleichsetze, sondern eben nur zeigen möchte, dass gewisse Vorgaben des Staates für Menschen in der Gesellschaft notwendig sind.

Warum also etwas Ehe nennen, was keine Ehe ist, sondern eben Partnerschaft, meinetwegen Lebenspartnerschaft? Diese Umbenennung von etwas in etwas anderes ist auch Kennzeichen von Ideologien. Ab heute heißt der Mond Sonne, weil er nicht benachteiligt werden darf.

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Zu dieser Frage ein Beitrag: http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Gastbeitrag-8222-Ist-die-Ehe-zwischen-Mann-und-Frau-einzigartig-833330612

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