Deutungen dominieren die Hirne: Afrika

Das muslimische Narrativ wird übernommen, das heißt die Weltdeutung der Muslime/Islamisten wird übernommen, dass der Islam sich gegen den Kolonialismus und gegen Israel verteidigen muss – darum gibt es die Islamisten. Die Muslime weltweit sehen sich als Opfer an – unschuldig, die Täter sind immer die anderen, eben die Nichtmuslime.

So mancher übernimmt Weltdeutungen, die schlicht und ergreifend falsch sind, so auch das Narrativ, dass die Flüchtlinge, die zu uns kommen, im Grunde nur zu uns kommen, weil wir Schuld daran sind: Kolonialismus, falsche Wirtschaftspolitik usw. Das mag damit zusammenhängen, aber das „nur“ ist schlicht und ergreifend falsch. Inzwischen hatten die afrikanischen Staaten viel Zeit, die Korruption zu bekämpfen – tun es aber nicht. Sie haben viel Zeit gehabt, die elenden Stammeskriege zu bekämpfen und die von den Kolonialisten gezogenen Grenzen den Stammesrealitäten anzupassen – sie tun es aber nicht. Sie hatten genug Zeit, den raffgierigen Herrschern den Thron unter den Hintern wegzuziehen – tun sie aber nicht. Sie haben genug Zeit, dem elenden Okkultismus, der Magie, die Schamanen in die Wüste zu schicken, damit sie frei sein können – tun sie aber nicht.

Auch ich sehe, dass das zu einfach gedacht ist, weil auch Afrikaner in den Zwängen stecken. Aber dieses „nur“ die Kolonialisten sind auf alle Zeiten Schuld an der Misere, das stimmt schlicht und ergreifend nicht. Statt die Schuld auf andere zu schieben, sollte man die Kraft verwenden, Wege zu einer besseren Zukunft, zum Aufbau des Landes zu finden. Und die Wirtschaftsflüchtlinge entziehen sich dem Aufbau ihres Landes. Sie können lesen? Schreiben? Rechnen? Warum nicht in ihrem Land, zum Wohl des Landes?

Die Gebildeten passen sich an: Bildung, um das eigene Wohlergehen zu steigern, die Gelder werden auf westlichen Banken hinterlegt… Man hatte Hoffnung, dass Südafrika es schafft, den Weg für andere afrikanische Staaten voranzugehen – aber leider sieht es im Augenblick nicht so aus. Wir haben gehofft, dass Mugabe es kann, den Weg zu einem neuen Afrika zu weisen – was ist aus diesem geworden? Ein greiser Diktator. Es gab hoffnungsvolle Ansätze. Gibt es sie noch? Welches afrikanische Land kann Vorbild sein für die Erneuerung des Systems?

Der reiche Norden muss Afrika unterstützen. In der Bekämpfung der Korruption, im Aufbau einer soliden Infrastruktur, Bildung, medizinische Betreuung, gute Verwaltung, gerechte Wirtschaft. Das wollen sicher alle Afrikaner guten Willens – freilich wollen sie keine kolonialherrschaftliche Bevormundung. Kann man das nicht gemeinsam hinbekommen?

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