Segen weitergeben – an jeden?

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Jeder Glaubende und jede Glaubende könnte wahrscheinlich andere Menschen mit ihrem großen Glauben ersticken. Sie könnten mit ihrer Gotteserfahrung andere Menschen blenden, dass sie voller Angst sagen: Geh weg von uns!

Glauben nicht verschweigen, Gotteserfahrung nicht verschweigen – aber Menschen damit nicht erschlagen. Glaube heißt für mich: Liebe Gottes im Herzen tragen und spüren. Wenn es Gottes Liebe ist, lässt sie anderen so viel Raum und Freiheit, dass sie voller Freude für Gottes Liebe geöffnet werden. Und in diesem Raum, der geöffnet wurde, habe ich nichts mehr zu suchen, denn Glaube ist die persönliche Beziehung zwischen Gott und dem einzelnen Menschen.

Und auch wenn ich denke: Der oder die glaubt falsch, kann ich ihn und mich unter Gottes Segen stellen. Mich selbst, damit ich nicht überheblich werde, und den anderen, damit der andere – wenn er falsch liegt – von Gott die Augen geöffnet bekommt, die Beziehung zu Gott und diesem Menschen korrigiert wird. Gott kann mich beauftragen, mit dem anderen zu reden. Aber immer unter dem Vorbehalt: Sieh zuerst den Balken in deinem eigenen Auge, bevor du den Splitter des anderen ansiehst.

Diese gesamte Fragestellung betrifft meine Segensaussagen an Sonntagen: Ist das ein Hinterherwerfen Gottes hinter denen, die gar nichts mit Gott anfangen wollen? Säuselt das Menschen Gottes Segen zu, die ihn gar nicht verdient haben, weil sie Gott nicht bewusst angenommen haben?

Im Lukasevangelium 5,28 heißt es: Segnet die Menschen, die euch verfluchen – das heißt: Gebt ihnen etwas ab von der Kraft Gottes, aus der ihr lebt, auch wenn sie euch Gott entziehen wollen (verfluchen – das heißt: Unter die Macht des Satans stellen – einen Menschen der Macht Gottes entziehen). Im 1. Petrusbrief heißt es in einem ähnlichen Zusammenhang – und das wurde mir im Leben immer wichtig –: Segnet, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.

Christen dürfen (müssen?) sozusagen von dem Segen, den sie von Gott bekommen werden, jetzt schon in Hülle und Fülle abgeben, ob sie die Menschen nun für den Segen Gottes als würdig ansehen oder nicht.

Menschen, die ihn nicht annehmen wollen, lassen es.

Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben, aber vielleicht Sehnsucht nach ihm haben, die werden den Segen als ein Wort aufgreifen, das ihnen im Augenblick wie ein Versprechen vorkommt, das einmal eingelöst werden wird.

Menschen, die Gott erkennen durften, die werden diesen für ihr Leben fruchtbar zu machen wissen und Gott danken.

Gott segne Euch.

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