SPD in Trümmern?

Im neuen Stern geht einer mit der SPD ins Gericht unter dem Titel: Eine Partei in Trümmern. Vieles mag stimmen, die gewisse Humorlosigkeit, teilweise Weinerlichkeit, die Zerstrittenheit usw.

Freilich kann ich das insgesamt dennoch nicht sehen. Es sieht mir eher so aus – wie schon neulich im Blog geschrieben – dass die SPD aus dem schlechten Wahlergebnis das beste macht – so sieht es zumindest im Augenblick für die Öffentlichkeit aus: Sie lässt die CDU – die haushohe Wahlsiegerin – schlecht aussehen. Sie bestimmt, sie dominiert die Diskussionen. Sie agiert massiv taktisch, hat die mediale Hoheit. Von einer Partei in Trümmern kann man nicht reden. Ich denke, das kann man erst dann, wenn die Genossen die Gefolgschaft verweigern und nicht für die große Koalition stimmen, wobei es auch eine Frage der Taktik der Parteispitze ist: Wenn sie den Eindruck hat, dass die Basis nicht mitzieht, dann schnell die Koalitionsverhandlungen durch  Höchstforderungen platzen lassen – und dann sagen: Die CDU war gegen alles Gute und Wichtige. Aber das muss dann rechtzeitig geschehen, sie muss also das Ohr dicht an der Basis haben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Neuwahlen für die SPD gut sein könnten. Wobei ich, wie neulich geschrieben, noch nicht so genau weiß, wie die Wähler den Linksschwenk aufnehmen werden.

Die CDU muss öffentlicher werden und die Haken der SPD-Forderungen stärker herausarbeiten. Sie muss darstellen, warum die Forderungen der SPD, die dem allgemeinen gesellschaftlichen Trend entsprechen, falsch sind bzw. der Gesellschaft zum Nachteil gereichen können. Sie knickt auf der ganzen Linie ein, statt Positionen zu markieren. Das ist die Merkel-Schwäche. Aber wie neulich schon geschrieben: Merkel ist vielleicht der Igel, der den Hasen SPD hin und her rasen lässt, der dann erschöpft zusammenbricht – und dann der Igel triumphiert.

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Noch etwas zum Thema SPD: http://www.blog.blauenarzisse.de/8030 Weitere Infos zu Friedhelm Farthmann: http://www.wir-in-nrw-blog.de/2010/11/als-die-sozialdemokratie-noch-raubeine-vertrug-friedhelm-farthmann-wird-80/

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