Verteidiger – Totengräber

Das meinte ich gestern: Die größten Verteidiger können die Totengräber sein. https://www.focus.de/politik/deutschland/streit-um-ruecksichtnahme-keine-weihnachtsfeier-wegen-muslima-lueneburger-schule-versinkt-in-flut-von-hassmails-und-drohungen_id_8019103.html

Wie kann man das Evangelium verteidigen, indem man so reagiert? Soziopsychologisch kann ich mir das gut vorstellen: Man klammert sich an etwas – und das wird angegriffen, nun denkt man, man müsse es mit allen verbalen Mitteln verteidigen. Es herrscht bei vielen ein großer Zorn im Land, dass einem das, was man an Gutem seit Jahrhunderten errungen hat, genommen werden soll: Die Errungenschaften der Kultur werden zugunsten irgendwelcher Leute und Ideologien aufgegeben. Dieser Zorn entlädt sich dann an diesem oder jenem Thema, vor allem, wenn man sich diesen Vorgängen hilflos ausgeliefert weiß.

Aber das entspricht ganz und gar nicht der Grundlage neutestamentlichen Glaubens. Von daher sind auch in der Vergangenheit Verteidiger oft auch diejenigen gewesen, die den Glauben in Verruf gebracht haben. Ich finde das Beispiel der Freunde Hiobs so interessant: Sie verteidigten Gott – aber Gott gab Hiob Recht. Warum? Weil sie Gott unangemessen verteidigten (wobei deren Worte noch recht moderat waren). Man muss Gott nicht verteidigen. Man kann über Gott reden, diskutieren, fragen und antworten, so gut man eben kann. Aber man muss Gott nicht verteidigen. Das tut er schon selbst.

Auch wenn diese heftigen Verteidiger keine Christen sein sollten und sich ihre Gründe aus anderen Quellen speisen sollten: Wir verteidigen auch die Errungenschaften unserer Kultur nicht, indem wir uns mit denen auf einer Stufe stellen, die sich so gebärden, als gäbe es diese Errungenschaften nicht.

Was christliche Schulen betrifft: Sie sollten überlegen, ob sie nicht von vorneherein Interessenten darauf hinweisen, dass sie eben christlich sind und entsprechend unterschreiben lassen, dass den Menschen, die sie wählen, das bewusst ist. Irgendwie muss man sich absichern, damit man nicht unter der Hand von irgendwelchen Interessengruppen umgepolt wird. Dass es manche machen, habe ich gehört. Weiß aber nicht, ob es schon allgemein Usus ist.

Aber was den konkreten Fall betrifft: s. die Mitteilung der Schule: http://www.johanneum.eu/

Aber diese Mitteilung wirft Fragen auf: https://www.focus.de/politik/deutschland/rektor-dementiert-berichte-verwirrung-in-lueneburg-weihnachtsfeier-nach-beschwerde-von-muslima-verschoben_id_8030493.html

https://www.wolfgangfenske.de/impressum-datenschutz.html

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