Tagesschau und der Mord an der jungen Frau + Verschwörungstheorien + Bad Aiblingen Zugunglück

Die Tagesschau wurde angegangen, weil sie den Mord an der jungen Frau durch den afghanischen Asylbewerber nicht gebracht hat – es handelt sich, so die Tagesschau, um einen lokalen Fall. Ich hatte das Thema http://blog.wolfgangfenske.de/2016/12/04/freiburger-frauenmorde-plauderei-mit-einer-maedchenfolterin-wir-werden-muede-frauen-selbst-schuld-frau-ohne-ganzkoerperschleier/  Nun bringt sie es doch, zumindest wurde das am 5.12. um 20:15 angekündigt. Allerdings in typischer Manier – mit Blick auf die „Stimmungsmache“.

Das sind unsere Medien, wie ein großer Teil der Bevölkerung sie immer weniger liebt. Vor allem: Hätte die Tagesschau nicht in großer Aufmachung berichtet, wenn das Opfer eine junge Flüchtlingsfrau gewesen wäre und der Täter ein einheimischer Deutscher. Diese Frage mag brutal sein – aber sie zeigt doch die Denke in den Köpfen dieser Entscheidungsträger. Irre ich mich?

[Nachtrag: Proteste scheinen zu helfen. Jetzt (6.12. 20:10) hat die Tagesschau sogar die Bochumer Vergewaltigungen, die vermutlich von einem Iraker, der auch letztes Jahr zu uns gekommen ist, verübt wurden, zum längeren Thema gemacht.]

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Das Problem mit Verschwörungstheorien: Wer sagt, dass es eine bzw. keine ist? http://www.zeit.de/2016/48/verschwoerungstheorien-populismus-einfluss-politik/komplettansicht

Welche Theorie wird als Verschwörungstheorie abgelehnt, weil sie nicht in den Kram der Herrschenden, dominanter Gruppen usw. passt?

Das Interview insgesamt – nicht viel Neues. Aber eines fand ich doch interessant:

Butter: Da war es nicht viel anders. Lange Zeit war es völlig normal, Verschwörungstheorien anzuhängen. Historiker begründen das mit der Säkularisierung. Früher glaubten die Menschen an eine göttliche Instanz, die alle Fäden in der Hand hält. Das fällt mit der Aufklärung zunehmend weg. Zugleich sind die Menschen im 18. Jahrhundert aber nicht bereit für die Einsicht, dass komplexe Gesellschaften Dinge hervorbringen, die niemand intendiert hat. Es muss also jemand geben, der alles geplant hat. Nur ist das nicht mehr Gott, es sind die Verschwörer. Erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das geändert. Nach 1945 wurde Verschwörungstheorie zum Schimpfwort.

Was mich freilich sehr wundert, das ist, dass der Herr Amerikanist Michael Butter irgendwie nicht auf dem Schirm hat, dass es wirklich mächtige Interessengruppen gibt. Wenn es keine gäbe, warum tun sich dann so viele wichtige Leute zusammen? NATO, Organisation für Islamische Zusammenarbeit, die kuriosen „Bilderberger“ die immer wieder durch die Medien stürmen, möchte ich gar nicht nennen, weil ich echt keine Ahnung habe, was es damit auf sich hat – oder die Firmen, die immer stärker ihre Macht ausbauen, deren Verflechtungen kaum noch einer wirklich durchschaut. Die Interessen der Nationen, ihre eigene Wirtschaft durchzusetzen, auch indem man andere Länder unter Druck setzt, abhört, ausspioniert, … – alles Phantasie? Gibt es nicht Versuche von Staaten, Kriegsgründe aus den Tiefen der Geheimdienste zu zaubern? Man denke an die gefährlichen Waffen Irak-Hussains – auch wenn es Anhaltspunkte gegeben haben mag. Gibt es keine Versuche, etwas zu vertuschen, so den Versuch, Saudi Arabien möglichst aus allem raus zu halten, was in der Welt an Islamisten herumgeistert? Welche geheimen Waffendeals gibt es, Deals, arme Länder auszubeuten unter Benutzung der korrupten Elite…

Zudem: Der Mensch, der denken kann, stellt alles in Frage.

Sogar sich selbst. Bis er, frei nach Descartes erkennt:

Ich bin, sonst könnte ich nichts in Frage stellen.

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Ist dieses Urteil angesichts der Schwere wirklich angemessen? Trägt ein Mensch an einer solchen Stelle nicht mehr Verantwortung? Der Mann tut mir sehr Leid. Aber ich finde dieses Urteil wird nicht der Größe der Verantwortung, die er mit seinem Beruf hatte, gerecht. Wer an solchen Positionen arbeitet, muss wissen, dass er Verantwortung trägt. Und wenn er „Opfer seiner eigenen Spielleidenschaft“ gewesen sein sollte – ist das wirklich ein Strafminderungsgrund?

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