Schwierige Zeitgenossen

Wie geht man mit Häftlingen um, mit Asylbewerbern usw. die andere angreifen, die um sich spucken, die mit Tritten und Kopfstößen alle traktieren – auch diejenigen, die sich um sie bemühen wollen? So einer war auch der in der JVA Bruchsal verhungerte Häftling aus Burkina Faso: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bruchsaler-haeftlingstod-vom-schwierigen-umgang-mit-spuckern-und-beissern.54835b35-5541-4e7a-8ce6-ba4f940211cc.html  Ich fand es schlimm, dass in der JVA ein Häftling verhungert ist – aber wenn man die Hintergründe nicht kennt, dann lässt es sich oft leicht empören. Aber die Frage stellt sich eben grundsätzlich: Wie sollen Menschen mit solchen umgehen? Man kann doch nicht erwarten, dass Beamte und Ärzte, die ihre Arbeit machen, sich selbst gefährden müssen. Ich möchte einmal all die zu Recht Mitfühlenden sehen, wie sie in solchen Fällen reagieren. Hasenfuß-Mentalität, wahrscheinlich.

Das heißt, man kann nicht von Einzelpersonen erwarten, dass sie sich Gefahren aussetzen. Es ist eine Frage, die die Gesellschaft lösen muss: Soll man all diese Leute sofort in die Psychiatrie stecken? Und was ist dann dort? Dort werden sie medikamentös ruhig gestellt – was wahrscheinlich auch wieder einige zu Recht Mitfühlende auf die Barrikaden treiben wird. Aber nicht Einzelne sollten hier den Ton angeben sondern die gesellschaftliche Diskussion. Im Vordergrund steht für mich der Schutz derer, die mit solchen Menschen zu tun haben. Und dann muss man überlegen: Wie kann man mit solchen Menschen umgehen, dass ihre Menschenwürde möglichst gewahrt bleibt? Bei manchen wird diese Erwartung ganz weit herunter geschraubt werden müssen, weil sie schlicht und ergreifend eine Gefahr für alle Mitmenschen darstellen.

Wenn ich das so sehe, wollte der Mann nicht mehr leben. In Belgien hätte er die Möglichkeit bekommen, Suizid zu begehen. Aber das ist, wie ich neulich darstellte, auch nicht die Lösung.

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