Glaubende Dummköpfe

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Neymar hat ein Stirnband angezogen: 100% Jesus. Und das wird von einem Kommentator kritisch kommentiert: Noch so ein glaubender Dummkopf: http://www.lessentiel.lu/de/sport/dossier/rio2016/story/11843706

Dieser Kommentator dürfte sich wundern, wie viele glaubende Dummköpfe es gibt – wozu sich auch der Blogschreiber bekennt.

Eine Karikatur zeigt, wie religiöse Oberhäupter in eine Rakete zum Mars gepresst werden, damit die Erde frei wird von Religion: Ein kleiner Schritt für die Menschheit ein großer für die Menschlichkeit.

Nun stellt sich dem glaubenden Dummkopf die Frage: Kann ein schlauer Mensch wirklich meinen, dass die Welt besser wird, wenn es keine Religionen mehr gäbe?

Und der Verdacht stellt sich ein: Reinigen wir die Welt von Andersdenkenden, dann wird sie gut. Kennen wir von Menschen verachtenden Ideologien. Aber das sind so die alten Atheisten um Dawkins und co. herum, die sich zwar von den ideologien distanzieren, aber irgendwie doch infiziert sind. Im Augenblick werden diese alten Atheisten auch von den neuen Atheisten überholt. Die sind vernünftiger.

Für manche Atheisten würde die Reinigung der Welt von Religiösen natürlich ein guter Nebeneffekt mit sich bringen: Die Überbevölkerung wäre abgeschafft. Soweit ich Zahlen im Kopf habe, gibt es ca. 300 Millionen Atheisten weltweit. (Gerne zählen Atheisten Agnostiker zu dieser Zahl dazu, damit sie dann mehr scheinen als sie sind. Aber Agnostiker sind eben nun einmal keine Atheisten – außer Dawkins.) Und wenn es nur noch diese 300 Millionen Weltbewohner gäbe – himmlische Zustände – wie zur Steinzeit, vermute ich. Himmlische Zustände? Sprache ist verräterisch… Gut, dass ich das jetzt formuliert habe und nicht nach der großen Weltreinigung, denn dann wäre ich sicher schnell als Einzelperson zum Mars befördert worden. Wobei: Das wäre manchem Atheisten sicher zu teuer gekommen. Menschen lassen sich auch billiger beseitigen. Kennen wir. Aus Geschichte und Gegenwart.

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Nachtrag: Soeben das hier gehört: http://www.focus.de/politik/videos/herr-matussek-wer-leichter-glaubt-wird-schwerer-klug-paedagoge-erklaert-in-vier-minuten-warum-die-welt-ohne-religionen-besser-waere_id_5848381.html

Nun ja, was soll man sagen: Eine Aneinanderreihung an Phrasen, die zum Teil schon ein paar hundert Jahre alt sind, auf die schon viele Menschen eingegangen sind, sind noch kein Argument. Ebenso ist Pfiffigkeit auch kein Argument, sondern eben nur rhetorischer Stil – sag ich mal so salopp: Gattung Büttenrede.

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