Wort zum Tag + Ukraine: Städtepartnerschaft + Corona: Kollektivistischer Schutz Journalisten und Twitter + Völkermord-Gesetz + Diplomatie nützt Moskau + Infantilisierung politischer Rede + Digitale Gottesdienste + Viele wenden sich vom Islam ab + Zum Verkauf der Häfen an China + Cannabis-Regierung + Alles alte Kamellen

Wort zum Tag

Als Religiöser Mensch
muss ich ohne Neid anerkennen,
dass Säkulare besser darin sind,
anderen Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden
:
Nicht baden, nicht lang duschen, nicht im Warmen dafür im Dunkeln leben,
keine Tiere essen, nicht viel fahren – mit Verbrennern schon mal gar nicht,
nicht pupsen wegen des Methan, den Vorgarten aber verwildern lassen,
nichts kaufen aus den Ländern XYZ, nicht flirten – könnte falsch aufgefasst werden -,
nur politisch korrekte Witze erzählen, keine unerlaubten Worte benutzen,
nicht übermäßig feiern, schon gar nicht mit Knallern, nicht rauchen, nicht trinken,
dafür wird aber Cannabis erlaubt, auch maskieren wird überall erlaubt. Es wird was erlaubt!
Der Alltag wird mit schlechtem Gewissen zugepflastert
und sie benötigen nicht mal Gott dazu, medialer Sozialdruck genügt!
Besser als Religiöse es konnten.

Ukraine: Städtepartnerschaft

Steinmeier soll eine Städtepartnerschaft mit Städten aus der Ukraine angeregt haben. Das ist eine gute Idee, wenn sie vom Bund koordiniert und begleitet wird. Ich vermute, dass die finanzielle Unterstützung allerdings nicht von allen Städten gut geleistet werden kann, weil sie selbst unter finanziellem Druck stehen.

Es wäre wichtig, der Ukraine zu sagen, ganz ehrlich zu sagen: Auch die Mittel der Deutschen sind begrenzt. Hilfe ja, aber nur soweit es auch ohne Schaden für die Deutschen machbar ist. Die Hoffnung auf die klammen Städte zu verlagern ist nicht gut. Partnerschaften ja, aber nicht als Verschieben der Probleme.

Corona: Kollektivistischer Schutz

Eine interessant Formulierung finden wir in einer Zusammenstellung https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-isolationspflicht-ausland-100.html: Wie gehen andere europäische Staaten mit Corona um? Und da schreibt der Korrespondent, der die schweizerische Version wiedergibt, dass die Lösung „schweiztypisch“ sei: Eigenschutz gehe über „kollektivistischen Schutz“.

Journalisten und Twitter

Es fällt immer wieder auf, dass irgendwelche Journalisten keine eigenen Kommentare gegen etwas formulieren, sondern nur die Kommentare von einzelnen Twitter-Schreibern anführen. Das ist voll bequem: Man muss nicht sagen: Ich sage das, sondern kann sagen, dass man doch nur neutral formuliert hat, dass es negative Twitter-Stimmen gab. Zudem ist das äußerst bequem, man kann „Stunk“ machen, ohne selbst irgendwie in die Auseinandersetzung zu geraten.

Medien, die was auf sich halten, sollten nicht einzelne Twitter-Stimmen anführen. Auch nicht, um Shit-Storm zu verstärken. Da können sie auch gleich zu irgendeinem linken oder rechten oder grundsätzlich miesepetrigen Stammtisch laufen und deren Stimmen als Relevant veröffentlichen. Allerdings: Das macht wahrscheinlich zu viel Arbeit. Kurz auf Twitter ein paar negative Stimmen suchen – und die Sache ist gebongt.

Diplomatie nützt Moskau

Jetzt soll also ein zivilisiertes Volk gesagt bekommen, dass die Forderung nach Diplomatie Moskau, also dem Feind nützt. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/muetzenich-nouripour-diplomatie-ukraine-krieg-russland-100.html#xtor=CS5-62 Das sind sozusagen Volksverräter – so hat man das früher genannt, soweit ich weiß. Also Menschen, die mit dem Feind sprechen / verhandeln wollen, nützen dem Feind, schaden dem Volk.

Vor einem Jahr noch galt Diplomatie als wesentlicher Grund für den Frieden. Auf einmal ist der Wunsch, um des Friedens Willen zu verhandeln, von der Regierung unerwünscht, wird zurückgewiesen.

Ich weiß ja auch nicht, wie man mit einem verhandeln soll, dem man nicht vertrauen kann. Aber man muss es tun! Ich bin kein Diplomat und auch keine Chefin der Diplomaten. Aber es ist notwendig! Da aber Deutschland wahrscheinlich sowieso nicht besonders ernst genommen wird, hoffe ich wenigstens von der USA, dass sie den Gesprächsfaden immer wieder knüpft. Wie letztlich die ukrainische Regierung denkt, weiß ich nicht bzw. handelt. Denn man weiß als Otto Normalbürger ja nie, was so im Hintergrund abläuft. Aber allein schon die Ablehnung diplomatischer Versuche ist aus meiner Perspektive ein Skandal.

Diplomatie heißt ja nicht, dass man dem Gegner Zugeständnisse machen muss. Diplomatie heißt: Miteinander reden – vielleicht wird ja ein gemeinsamer Weg gefunden. Es geht um Menschenleben – nicht um Putin. Das geht ja nicht darum, die Ukraine Putin zu überlassen. Es geht darum, miteinander zu reden! Die Erfahrung mag zeigen, dass Kriege weitgehend nicht durch Verhandlungen enden, sondern dadurch, dass einer besiegt wurde, dann möchte ich dem doch entgegenhalten: Um der Menschen Willen, verhandelt und versucht es wenigstens! Denn was würde ein solcher Satz letztlich bedeuten: Ihr müsst Russland besiegen! Aber das kann doch nicht das Ziel dieses Konfliktes sein. Weil Russland besiegen bedeutet, dass der Krieg massiv ausgeweitet wird, weil Russland sich nicht kampflos besiegen lassen wird. Wieweit es innenpolitisch gärt, können wir leider nicht sagen. Aber es darf nicht darum gehen, Russland besiegen zu wollen. (Russland aus der Ukraine rauszuwerfen meinetwegen – aber nicht Russland besiegen wollen.)

Die Grünen scheinen in der Regierung auf der anderen Seite vom Pferd zu fallen. Und viele applaudieren. Wer hätte das vor einem Jahr noch gedacht?

Eine solche Regierung haben wir, die nicht weiß, was Diplomatie ist.

Digitale Gottesdienste

Sie kamen gut an – und kommen gut an: https://www.ekd.de/gottesdienststudie_2021-75713.htm

Infantilisierung politischer Rede

Nun denn, das fällt allen auf, die reflektiert zuhören. Aber gut zusammengefasst: https://www.nzz.ch/feuilleton/doppel-wumms-wie-die-deutsche-politik-infantilisiert-ld.1708269 Dazu passt der paternalistische Regierungsstil: Der Staat versorgt alle, zumindest verspricht er es – wenn sie sich an die Vorgaben des Staates halten. Aber das Spannende an der Sache: Viele Medien lieben solche prägnanten Aussagen von Politiker*innen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Überlegungen vorausgehen: Wie kann ich das so zusammenfassen, dass die infantilen Medien das übernehmen, um es den infantilen Bürgern einzuhämmern?

Mir wurde eingehämmert – neben all den Wummsen – das Gute Kita Gesetz. Sowas kann ich mir dann auch gut merken. Also, liebe Politiker*innen, verwendet all euren Denkschmalz darauf, eure Vorhaben auf einen Knallsatz zu bringen. Dann kapieren es Journalisten, Bürger – und natürlich auch ich, weil ich zu ihnen gehöre. Der Inhalt ist dann egal. So würde ich übrigens die 300 Euro, die alle bekommen, als Goldener-Geld-Regen den die Regierung sendet – Regen klingt nach Segen (aber Segen ist zu abstrakt – Regen klingt besser nach einem trocknen Sommer) – bezeichnen. Dann fragt man nicht mehr nach: nur 300 Euro, einmalig?

Viele wenden sich vom Islam ab

Angesichts rigider Politik islamischer Staaten, wenden sich viele vom Islam ab: https://www.mnnonline.org/news/post-islamic-trend-growing-in-mena/

Zum Verkauf von Häfen an China

Zugegeben, der Beitrag ist aus dem letzten Jahr – aber er erklärt manches: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/wie-china-europas-hafen-und-containerschiffe-kapert-4742002.html Und dieser ist von 2015: https://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/schmuggel-steuerbetrug-fehlplanung-was-der-hafen-von-piraeus-ueber-griechenland-aussagt_id_4578948.html.

China hat eine wirtschaftliche Strategie. Im Westen wird die Wirtschaft zurückgefahren – das ist unsere Strategie. Zumindest die in Europa. Vielleicht besteht ja das Ziel der EU darin, die Chinesen in 100 Jahren irgendwie moralisch zu zwingen, als Strafe für den hohen CO2 Ausstoß nicht nur die jetzigen armen Länder zu bezahlen, sondern auch das vollkommen verarmte Europa mit ein paar Almosen abzuspeisen. Allerdings: Auf Verarmte hört niemand.

Cannabis-Regierung

Es kann nur der Kopf geschüttelt werden angesichts des Vorhabens der Regierung: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/regierung-bundeskabinett-befasst-sich-mit-cannabis-legalisierung/28767276.html Die Argumente sind natürlich bestechend: Gerichte werden nicht mehr verstopft und der Staat kassiert (also eine neue Form, den Süchtigen das Geld aus der Tasche zu ziehen). Der Staat resigniert, weil er den Konsum von Drogen nicht einschränken konnte. Aber wie viele Bereiche werden darunter leiden, dass Menschen nun legal Hirnmäßig eingeschränkt sind? Bereiche, in denen die Menschen 100% anwesend sein müssen: Chirurgen, Piloten, in vielen verantwortlichen Bereichen der Industrie – in der Politik natürlich nicht. Da kann man auch die Hand heben, wenn man bekifft ist.

Das Alter soll möglicherweise ab 21 Jahre gelten, weil das Gehirn Heranwachsender möglicherweise geschädigt wird. Und was macht die Regierung, wenn es unter 21 jährige bekommen haben durch Freunde, die nun leichter drangekommen sind, wie beim Alkohol, oder dann doch durch irgendwelche Drogenhändler? Usw. usw. usw. Es wird beklagt, dass Menschen unseres Landes psychisch labiler geworden sind – und will das dann auch noch fördern? Und dann werden die Krankenkassen-Beiträge erhöht? (Wobei ich freilich nicht weiß, ob sie bei einer Restriktion oder Legalisierung höher liegen.)

Hoffentlich scheitert das Vorhaben an der EU. Wenn nicht: Das Projekt muss ab dem ersten Augenblick wissenschaftlich begleitet werden.

Ansonsten: Manchmal ist wahrscheinlich eine Regierung nur bekifft zu ertragen. Ich bin eher für einen wachen Verstand.

Alles alte Kamellen

Ob alt ob nicht, spannend zu sehen, wie Faktenchecker arbeiten:

Datenschutzerklärung: https://www.wolfgangfenske.de/ Und: https://gedichte.wolfgangfenske.de/

KategorienAllgemein