Überlegungen: Transhumanismus 2

Das Thema ist spannend. Wer kann solche Menschen“verbesserungen“ bezahlen? In vielen Ländern der Erde ist das klar: reiche Menschen können sich dies und jenes leisten, damit es ihnen besser geht.

Bei uns sind es Krankenkassen, die Medikamente bezahlen.

Aber, wenn es um transhumanistische Ziele geht, also ohne krank zu sein, dies und jenes verbessern zu wollen – wer bezahlt das? Die Krankenkassen? Die Krankenkassen bedeutet: Jede und jeder, der arbeitet, also in Krankenkassen einzahlt. Und die Beiträge werden immer höher, je mehr bezahlt wird – auch nicht notwendige Eingriffe. Das darf nicht geschehen, dass manche ihr Wohlbefinden von allen bezahlen lassen und andere dafür arbeiten müssen.

Wo aber ist die Grenze? Diese Frage muss unbedingt geklärt werden – oder wurde sie das schon? – denn es ist nicht einzusehen, dass alle auch für Eingriffe bezahlen, die ein paar Menschen für ihr Wohlgefühl benötigen.

Aber was bleibt dann? Letztlich können sich das nur Reiche leisten, sich zu Übermenschen zu machen, und die anderen Trottel sollen halt arbeiten.

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Ich las als Zukunftsperspektive irgendwo, dass es wichtig sei für Wissenschaftler, ihr Hirn in Software zu übertragen – denn ihr gesamtes Wissen sollte der Welt erhalten bleiben. Aber: Wenn dann in den geheimen Windungen ihres Hirnes etwas entdeckt wird, was der Nachwelt nicht passt, an menschlichem Allzumenschlichem – dann nutzt ihre ganze Klugheit nichts: sie werden mit Schimpf und Schande aufs Abstellgleis gestellt.

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Zum Thema: Aus Liebe will ich nur ein schönes Kind – and lasse dann genetisch vorgeburtlich an der Eizelle herum arbeiten und sie dann einpflanzen – in eine meinen Idealen entsprechenden „Mutter“ (am besten eine Künstliche) – denn wer weiß, wie sehr beim Austragen des Kindes die Austragende das Ergebnis noch beeinflusst. Lieber meinen guten Willen zeigen als dem „Zufall“ die Hoheit zu überlassen. Was aber ist, wenn das Kind zwar körperlich den eigenen Schönheitsidealen entspricht und intellektuell auf Linie ist, aber charakterlich entgleist? Dann will ich, der Herr über das Kind, dieses nicht mehr sein – oder ich lasse technische Änderungen am Hirn usw. vornehmen. Außerdem hat sich nach mehreren Jahren mein Schönheitsempfinden geändert – und so ein Kind wollte ich bei aller Liebe dann doch nicht. Naja, dann gibt es eben die genannten Trottel, die es adoptieren.

Es ist zu merken, dass ich mit solchen transhumanistischen Überlegungen nicht ganz einverstanden bin.

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Ein Film aus Black Mirror – Special 2014

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