Ephraim / Ephräm der Syrer († 373)

Sehr zu Herzen gehen seine Klagen angesichts der Pest. Dieses Sterben reflektiert er in einem Gedicht, in dem er schildert, dass alle sterben müssen. Als er an einem Grab darüber nachdachte, erkannte er den „geheimen Sinn“: „Der Tod ist ein Bild der Gerechtigkeit Gottes.“ Diese Erkenntnis mündet dann in die Aussage: „Doch nun lasst den Gesang von hier zu Ende uns bringen; Preist des Gerechten Huld, welcher die Leiber erweckt!“ Er sandte seinen Sohn, litt den Tod, um selbst zu spüren, wie schlimm er für Menschen ist. Seit des Todes und der Auferstehung Christi ist für Glaubende der Tod nur ein Schlummer. In einem anderen Text beschreibt er, wie die Seele sich vom Körper löst. Der Körper ruft der Seele zu: „Im Frieden zieh´, / Geliebte Seel´! / Der uns zum Licht / Berief, errett´/ Uns von der Höll´!“ In einem anderen Lied zur Pest-Zeit bittet er um Rettung, schließt aber: „Preis Dir, Vater und Sohn, von den Lebenden wie von den Toten“. Das heißt: Der Tod der Glaubenden mündet in das Gotteslob. (Texte: Josef Rauchenbichler [Hg.]: Gesänge der Heiligen, Landshut 1837)

Auch hier: Grenzen werden gesprengt. Die Grenzen des Todes – sind eingerissen. Tod und Sterben schmerzen Lebende sehr – aber sie münden ins Leben. (https://gedichte.wolfgangfenske.de/3-6-jahrhundert/ )

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