Corona Erleichterungen + Laschet

Im Augenblick möchte ich nicht in der Haut verantwortlicher Politiker stecken. Weil man in der Vergangenheit überreagiert hat (aus meiner Perspektive den Menschen zu viel Eigenverantwortung weggenommen hat und nicht auf lokale Besonderheiten Rücksicht genommen hat usw.), könnte jetzt bei Lockerungen der „Ich-habs-überlebt-Mentalität, mir-kann-nichts mehr-passieren-Leichtsinn“ eintreten.

Denn im Grunde hat sich ja kaum etwas geändert. Man weiß weder etwas über die Immunisierung der Bevölkerung, noch gibt es Impfstoffe… – und ob man inzwischen etwas wissenschaftlich Abgesichertes mit Blick auf die normalen selbstgebastelten Atemschutztücher vermittelt, ist wohl auch noch die Frage.

Von daher dürfte es so sein, dass eine Lockerung wirklich nur gezielt stattfinden dürfte – auf beruflicher Ebene unter bestimmten Bedingungen: Wo sind Mindestabstände möglich, wo lässt sich gut lüften, wo lassen sich Einzelarbeitsbereiche gut einrichten, wie lassen sich in Kantinen Regeln einhalten, wie kann man Kontrollen sicherstellen…

Mit Krankenhäusern kann man sicher schon beginnen: Bislang Aufgeschobenes nachholen – immer mit dem Wissen, dass evtl. wieder Kapazitäten benötigt werden.

Wie Medien vor ein paar Wochen massiv emotionalisiert haben, damit die Gesellschaft eine Isolationsgesellschaft wird, so sollten sie es jetzt unterlassen, das Thema Erleichterungen zu leichtfertig herbeizuschreiben. Jetzt will wieder keine zurückbleiben und es fängt langsam eine Spirale des Herbeischreibens von Erleichterungen statt. Das könnte gefährlich werden.

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Was ich bei Laschet, so ich ihn medial wahrnehme, anstrengend finde, er redet sehr emotionalisiert. Wenn er in Merkels Spuren treten sollte, werden sich einige nach der ruhigen Art von Merkel zurücksehnen. Ich bin wohl einer von ihnen. Gibt es nicht so etwas wie Trainer für Politiker?

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