Merkels CDU bestand darin, Mitte-Links zu agieren, um Menschen aus diesem Bereich aus der SPD abzuziehen. Sie glaubte den rechten Rand sicher. Dann aber gab sich der rechte Rand nicht mehr damit zufrieden, einfach als Wahlstimmchen der Merkel-CDU zu fungieren. Viele lösten sich und sprachen damit Menschen des noch rechteren Randes an. Das macht natürlich sauer, weil dadurch CDU-Konkurrenz entstand.
Nun geht Magnet Merkel weg. Die Leute von Mitte-Links wenden sich vermutlich wieder der SPD zu – oder den Grünen, die sich ein wenig mittiger als die SPD erweist. Nun versuchen Teile der CDU/CSU Mitte-Grün zu werden. Die Wähler werden sich aber denken: Dann wählen wir doch lieber gleich das Original. Der Kampf gegen den ehemals rechten Rand der CDU wird immer schärfer, weil sie die Felle davon schwimmen sieht. Und die SPD? Sie treibt die CDU natürlich schadenfreudig vor sich her. Endlich kann man auf die Zerrissenheit der CDU hinweisen, um von sich selbst abzulenken. (Ist das das SPD-Thema? Nicht die AfD? AfD als Chance für die SPD?) Sie werden von den linken Gruppen vor sich her getrieben, ihrem Weltbild entsprechend zu agieren. Da man ja links sein wollte, macht man pflichtschuldigst mit, verteidigt sich usw. usw. usw.
Laschet und Röttgen werden Mama-Merkel nicht ersetzen. Sie werden kaum selbst Papas werden. Sie fischen zu sehr in einem leergefischten Teich. Merz versucht noch einmal Menschen vom rechten Rand zurückzuholen, das könnte ihm gelingen – allerdings muss er dabei sehr, sehr geschickt vorgehen. Wissend, dass er das unter den linken Argus-Augen auch seiner eigenen Partei machen wird, dadurch sehr viel Angriffspunkte bieten wird. Was Spahn macht? Das ist aus meiner Perspektive ganz offen. Bin gespannt.
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