Windräder – Grüne + CDU + Ein-Themen-Parteien-Regierung + Linke

Grüne sind ein Thema Partei. Das sagt spiegel-online. Zumindest werden sie als solche wahrgenommen. (Was ich nicht ganz so sehe.) Von daher müssen sie auch dieses Thema Umwelt immer am Köcheln halten. 11% der Grünen wählen Grün wegen des Personals. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-bleiben-ein-themen-partei-umfrage-a-1289288.html

Nehmen wir den Heftigst-Grünen. Wie immer nimmt er Stellung zu den Windrädern. Woher soll die Energie kommen, wenn wir keine neuen Windräder in Nähe der Ortschaften bauen? So fragt er empört (rhetorisch?). Da weiß sogar ich eine Antwort: Kohlekraftwerke – oder Atomstrom aus Frankreich, wenn man die Kohlekraftwerke abgeschaltet hat. Auch in sechs Häusern wohnen Menschen, die durch das ständige Geräusch Tag und Nacht psychisch belastet sein können: https://www.agrarheute.com/energie/gruene-kritisieren-plaene-abstandsregelung-fuer-windraeder-561542

Und dann wieder: Tempo-Limit – steht auf der Grün-Agenda.

Laut Tagesschau wollen die Grünen endlich auch bei denen Anhänger bekommen, die die Grünen eher als Gefahr ansehen. Bin einmal gespannt, wie sie das machen wollen. Denn die Basis bleibt die Basis. Die Spitze kann sich moderat geben – aber: https://www.welt.de/regionales/bayern/article201521148/Gruene-wollen-bei-Protesten-aktiver-werden.html Und das geht dann gegen eben diejenigen, die sie schon jetzt als Gefahr ansehen.

So lange keine Alternativen angeboten werden, die realistisch sind, sollten Neuerungen nur moderat durchgesetzt werden. Und das nicht auf Kosten von Menschen, die ihrer notwendigen Arbeit nachgehen.

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Auch Wadenbeißer kommen ans Ziel: Ständig in die Waden kneifen. Weil es lästig ist, das zu ertragen, räumt man das Feld. Nicht, weil man keine Berechtigung dazu hat, dort zu sein, sondern allein, weil der Wadenbeißer zuschnappt. Mut Wadenbeißer zu sein?

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Übrigens ist die Umwelthilfe nicht weiter gekommen: Söder darf nicht inhaftiert werden, weil er nicht das macht, was sie will und übereifrige Politiker mal beschlossen haben. Demokratie lebt von Auseinandersetzungen, nicht davon, Menschen aus dem Verkehr zu ziehen. Nun denn, die Deutsche Umwelthilfe lebt davon, Dinge aus dem verkehr zu ziehen. Darum versucht sie sich an allem möglichen. An vielem hat sie auch Erfolg. https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-11/eugh-gutachten-markus-soeder-csu-umweltverstoesse-politiker-haft

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CDU wird es schwer haben und den Weg der SPD gehen. Merkel ist diejenige, die noch alles zusammen hält. AKK als Kanzlerin wird es wohl kaum geben können. Es scheint so, als würde sie die Erosion der ehemals großen Parteien nicht aufhalten können. Wen hat sie, der/die es werden könnte? Sie müsste die Person so langsam aktiv aufbauen und ins Rampenlicht schieben. Laschet? Bleibt in NRW – wird wohl auch kaum Chancen haben. Spahn? Könnte Chancen haben, ist aus meiner Perspektive aber manchmal sehr Staats-autoritär. Wenn er gewählt werden würde, würden das mehr Menschen mitbekommen – der Widerstand würde wachsen. Um Julia Klöckner ist es sehr still geworden – oder täusche ich mich. Das heißt: Keine Ambitionen ins Kanzleramt zu kommen? Schade.

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Ich finde unsere Parteien-Umbruchszeit spannend. Es war bekanntlich einmal so, dass alle großen Parteien groß waren, weil sie ein möglichst breites Spektrum an Menschen und Weltanschauungen Heimat bot. Das ist in der MerkelCDU nicht mehr der Fall. So bildete sich rechts von der CDU eine eigene AfD Größe. Die Grünen sind ein Thema-Partei, die auch versucht, andere Themen abzudecken. Natürlich wollen sie keine Volkspartei sein – das Volk stört im Wort gewaltig. Aber so´n bisschen vom Volk wollen sie als Wählerinnen und Wähler dann doch. Neben dieser Ein-Themen-Partei werden andere Ein-Themen-Parteien groß. In der Koalition müssen dann die Ein-Themen-Parteien schauen, mit wem sie dann können oder nicht können – also möglichst viele Ein-Themen-Parteien bilden dann wieder eine Regierung, damit sie möglichst viel abdecken. Nicht weltanschaulich. Denn dann reibt es und knirscht es gewaltig. Da jede Ein-Themen-Partei äußerst sensibel ist für irgendwelche Aspekte, die ihr über die Hutschnur gehen, wird sie um der Fans willen, die Koalitionen brechen.

Ob diese Zukunft besser ist als die Zeit, in der wir bislang lebten?

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Im Hintergrund arbeiten große Parteien sehr intensiv zum Wohl des Landes. Sie haben sehr viele Fachleute, die ihren Beitrag leisten. Wie sollen die großen Parteien ihr Wissen in der Breite bewahren, die Fachleute bewahren, wenn sie zu wenigen ProzentParteien zusammenschrumpfen? Wir benötigen die großen Parteien – oder hat man schon Alternativen im Blick?

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In der Zukunft wird es heißen: Dieses Europa, dieses Deutschland „war großartig. Was ist aus ihm geworden?“ – also nicht nur von Großbritannien ist das zu sagen: https://www.spiegel.de/plus/netflix-serie-the-crown-dieses-land-war-grossartig-was-ist-aus-ihm-geworden-

Bevor man also in Pessimismus verfallen sollte: Leute, ein Land ist mehr als die jeweiligen Regierungen, auch wenn man von ihren Entscheidungen abhängig ist. Aber das Zwischenmenschliche, der Umgang miteinander, das Bemühen, zum Gelingen der Gemeinschaft beizutragen – all das ist ein großes Stückweit noch immer unabhängig von irgendwelchen Regierungen.

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Interessant fand ich die Ausschnitte aus der Tagesschau zum Thema Soli: er soll abgeschafft werden – ein paar müssen weiter bezahlen. Aber: Weil die Armen der Bevölkerung nichts von der Abschaffung des Soli haben, weil sie keinen bezahlt haben, was folgt daraus für die Linke? Und Grüne auch, wie aus dem Zitat hervorgeht https://www.tagesschau.de/inland/soli-teilabschaffung-bundestag-101.html :

Grüne und Linke kritisierten, viele hätten gar nichts von der weitgehenden Soli-Abschaffung, weil sie so wenig verdienten, dass sie den Soli gar nicht zahlten. 

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