Organspende + Abtreibung von DownSyndrom-Kindern + Weiterleben ist kein Schaden

Das Vorhaben ist abzulehnen. Ohne Wenn und Aber.

Der Körper eines Menschen gehört nicht dem Staat und auch nicht anderen Individuen.

Wir leben nicht in einer Diktatur, in der die Gesellschaft von oben nach unten strukturiert ist, sondern von unten nach oben. Man versucht das zu umlaufen, indem man einem Menschen die Entscheidungsfreiheit lässt, wenn er seinen Ausweis beantragt. Und was kostet eine spätere Revision? Wenn pro Organspende, dann kostenlos, wenn gegen, dann 50 Euro? Das sähe diesen Genossen ähnlich. Denn das ist Genossenschaftsdenken in der negativen Form.

Spahn antwortete abwägend: „Das ist das gewichtigste Gegenargument.“ Es gebe, wenn der Entwurf so durchgehe, keine Pflicht zur Organspende, aber „eine Verpflichtung, sich zu beschäftigen. Ja, das ist ein Eingriff in die Freiheit.“

Es kommt selten vor – aber dieses Mal bin ich dann eher auf der Baerbock-Seite:
https://www.tagesschau.de/inland/organspende-151.html

Grünen-Chefin Annalena Baerbock und neun Abgeordnete fast aller Parteien wollen eine bessere Aufklärung und am Ende eine freiwillige Entscheidung. „Unser Vorschlag ist deutlich grundgesetzschonender, weil die Widerspruchslösung ein tiefer Eingriff in die Grundrechte ist. 

Dieser Beitrag ist von vorne bis hinten absurd:
https://www.tagesschau.de/kommentar/widerspruchsloesung-organspende-101.html

Christsein hin, Angst her

Was hat das mit Christsein zu tun? Es gibt Christen, die spenden, andere nicht. Und Kirchen haben sich für die Organspende ausgesprochen. Für sie gehört es zur aktiven Nächstenliebe. Zudem müssen Christen keine Angst haben, weil Gott sie nach dem Ableben neu erschafft. Das ist kurios, an dieser Stelle die Christen einzufügen verbunden mit dem Thema Angst. Sollen das Totschlag-Argumente sein?

Oder der Satz:

Diese Gesetze werden jetzt ergänzt – durch die einfache, unbürokratische Möglichkeit, „nein“ sagen zu können. Jeder darf nämlich sagen: „Ich will kein Organ spenden – und gut ist.“ 

Jeder kann genauso gut auch ganz unbürokratisch Ja sagen. Und gut ist.

Jeder sollte sich seinen Mitmenschen gegenüber verpflichtet fühlen, darüber nachzudenken, ob sein Tod einem oder mehreren Menschen zu gesundem Leben verhelfen kann. 

Warum? Da wollen wieder irgendwelche Leute andere zwingen das zu akzeptieren, was sie für richtig halten.

Wenn man für Organspende ist – dann muss es nicht über irgendwelche rigorosen Gesetze gehen. Auch das Argument, dass es in anderen Ländern üblich ist, ja und? In anderen Ländern ist es äußerst eingeschränkt üblich, Waffenkontrollen durchzuführen. Sollen wir uns denen anpassen? In anderen Ländern ist vieles üblich, was wir aus ethisch-moralischen gründen nicht akzeptieren. Die Organspende-Lobby sollte ehrlich sein. Sie sollte ehrlich argumentieren. Sonst nimmt man ihnen alles nicht ab.

Menschen benötigen Organe. An dieser Stelle sollte man werben, aufklären, Menschen in ihren Fragen, um entscheiden zu können, unterstützen.

Apropos doppelte Widerspruchslösung: Hier liegt auch ein massiver Haken. Sogar ein doppelter.

Zudem habe ich im Radio gehört: In Deutschland muss alles so kompliziert gemacht werden. Man solle für die Spahn/Lauterbach-Regelung sein. Kompliziert? Ich glaube, da hat jemand noch nicht so recht begriffen, was das für ein Rattenschwanz nach sich ziehen kann. Der Staat versucht immer stärker seine Bürger zu gängeln. Von Freiheit bald keine Spur mehr. Und das halte ich für fatal. Die Frage der Organspende ist nur ein weiteres Indiz dafür.

Die Aussage: 80% seien dafür, aber könnten sich nicht aufmachen, dem dann auch zuzustimmen – also zwingen wir sie, ist auch absunderlich. 80% sind dafür, dass es Politiker geben muss. Aber ich will keiner sein. Muss man sie zwingen? Natürlich besteht eine Diskrepanz. Das ist doch keine Frage der Logik, es ist eine Frage der ganz persönlichen Einstellung. Man kann für/gegen vieles sein, ohne es auch gleich zu machen bzw. es zu bekämpfen. Der Mensch ist nicht schwarz/weiß, er ist mehr. Und das sollte in einer solchen Debatte auch berücksichtigt werden. Zudem: Nicht alle menschen sind intellektuell in der Lage, sich überhaupt damit beschäftigen zu können und zu wollen – auch schon aus kulturell/sprachlichen Gründen. Sie werden also gezwungen. Aus der Unwissenheit der Menschen Profit ziehen – das ist auch nicht richtig.

Erzwungene Solidarität – was ist das für eine Solidarität?
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik-hart-aber-fair-gebrauchte-organe-und-frischer-wind-16120225.html

Vieles würde ich als Trick beurteilen: Wie kommt man an möglichst viele Organe, weil die Bevölkerung schrumpft, indem man die Leute überrumpelt.

Wie hieran ersichtlich wird: Es ist doch zu unterscheiden, ob ein Ehepaar einander Glück beschert durch das Spenden einer Niere, oder ob Menschen gezwungen werden. Es wird wieder so viel durcheinander gemengt, nur um emotional Punkte zu holen. Spahn hat wohl nicht zufällig die Absprache mit Gegenpositionen durchbrochen. Denn so bekommt er Argumentationshoheit. Das ist Taktik – Taktik ist nicht bekannt dafür, immer fair zu sein.

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FDP wirbt mit einem DownSyndrom-Kind-Bild für die Abtreibung. Das wurde laut Beitrag aus dem Netz genommen. Aber daran sieht man: Selbst Befürworter wissen, um was es geht: Um die Tötung und Vermeidung von Kindern – nicht nur, wie kaltverächtlich immer wieder gesagt wird, um Föten:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/downsyndrom-fdp-loest-mit-tweet-zu-bluttest-empoerung-aus-a-1260890.html

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Ein gutes Urteil des BGH: Weiterleben ist kein Schade. Wenn die Möglichkeit eingeräumt wird, Menschen nicht mehr am Leben zu halten, dann gibt es immer Leute, die solche Grenzsituationen weiter hinausschieben wollen. Das mag den Leuten nicht bewusst sein – aber darum ist es gut, dass das BGH hier einen Riegel vorgeschoben hat. Sonderbar ist, dass der Angehörige Schmerzensgeld für sich verlangte.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/bundesgerichtshof-keine-strafe-fuer-arzt-weil-er-demenzkranken-am-leben-hielt-a-1260794.html

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