Weltwahrnehmung – ein Lernprozess
Die designierte ESC-Sängerin ist mutig: Sie lehnt sich gegen den ukrainischen Nationalismus auf und macht das, was der ESC eigentlich will: Völker verbinden: https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-esc-101.html
Angesichts solcher Verträge sollte man die Ukraine aus dem ESC ausschließen, bis die Rundfunkgesellschaft Frieden fördernde Verträge schließt.
Ich habe in einem Buch zum Thema „Medien“ (Böhn/Seidler: Mediengeschichte) gelesen, dass die Medien in Europa sehr stark auch von den ehemaligen Kolonien bestimmt werden:
französische Medien bringen auch viele Infos aus ehemaligen französischen Kolonien,
englische Medien bringen viele Infos aus ehemaligen englischen Kolonien.
Und deutsche Medien? Wir hatten es nicht so mit Kolonien – also bringen deutsche Medien Nachrichten aus Deutschland (- und den USA als ehemaliger deutscher Kolonie 😉 ).
Dadurch ist unser Blick auf unsere Nation eingeschränkt.
Ich hoffe, man arbeitet in den Medienhäusern dran. Nicht nur mit besonderen Sendungen, die auch versuchen, die Welt außerhalb von Deutschland in den Blick zu nehmen (wie z.B. der Weltspiegel). Man muss sich nicht über Nationalismus wundern, wenn der Blick in der Nation bleibt.
Übrigens: Die Schweizer haben auch einen weiteren Blick. Sie sind abhängig von einer starken internationalen Wirtschaft. Wir auch. Aber dennoch auf einer anderen Ebene.
In dem Beitrag heißt es, dass diejenigen, die bereit sind, Kinder abzutreiben, Drecksarbeit machen müssten – das sagte eine Ärztin, die abtreibt: https://www.tagesschau.de/ausland/abtreibungen-italien-101.html
Drecksarbeit? Kann man verstehen, warum Ärzte aus Gewissensgründen nicht bereit sind, abzutreiben? Dass 70% der Ärzte es ablehnen, abzutreiben, sollte zu bedenken geben.
Ist wirklich das Gewissen, das eine Tötung Ungeborener ablehnt, Rückfall ins Mittelalter? Ich befürchte, dass uns kommende Generationen vorwerfen werden, Ungeborene getötet zu haben… – schlimmer als im Mittelalter.
Wie wäre es, massiv Verhütung zu propagieren, statt Abtreibung zu fordern?
Ich weiß nicht, aber mein Mitleid mit dem Anwalt hält sich sehr in Grenzen. Das Mitleid von spiegel-online nicht, denn sie fördern es mit dem Titel: „Meine Loyalität gegenüber Trump hat mich alles gekostet“ http://www.spiegel.de/politik/ausland/michael-cohen-die-wichtigsten-aussagen-des-ex-anwalts-ueber-donald-trump-a-1255490.html
Interessant fand ich den Vorwurf an Trump:
Er ist fähig, loyal zu sein, aber er ist im Grunde illoyal.
Wie dem auch sei: Wenn das zur moralischen Reinigung (nicht nur) der amerikanischen Gesellschaft führen würde, wäre es ein wichtiger Beitrag. Denn das, was er Trump vorwirft, dürfte ein Spiegel sein, dem er einem Teil der amerikanischen Elite/entsprechend auch Anwälten – bzw. die sich dafür hält – vorhält.
Es wird an ihm ein wenig deutlich, was der Unterschied zwischen „Schamkultur“ und „Schuldkultur“ sein kann: Wenn man in einer Schuldkultur aufgewachsen ist, handelt man, um nicht schuldig zu werden bzw. wenn man so gehandelt hat, bittet man durch Umkehr um Vergebung. Eine Schamkultur wird darin sichtbar, dass man erst dann, wenn man erwischt wurde, Schamgefühle entwickelt, entsprechend dann öffentlich handelt.
Ach ja: Die Aussagen Cohens bestätigen so schön, was man sowieso schon immer von Trump wusste und sagte. Er hat es wunderbar konzentriert. Von daher: Ein gefundenes Fressen.
*
Da hat Trump der Welt ja ein Schnippchen geschlagen: Da wurde er von seinen politischen Gegnern und darum auch medial kritisiert, weil er dem Kim zu freundlich gesonnen war – und nun müssen alle umdenken: Huch, Trump macht doch nicht das, was man erwartet hatte, um ihn zu kritisieren. Aber man hat sich schnell gefasst: Nun kritisiert man Trump, weil er überhaupt mit Kim blauäugig und naiv geredet hat: http://www.spiegel.de/video/atomgipfel-zwischen-donald-trump-und-kim-jong-un-geplatzt-video-99025356.html
Tja, wenn man Gegner hat – ist alles falsch…
*
Und Gegner hat Netanjahu wie Israel. Netanjahu wird wohl angeklagt, weil er Zigaretten und Sekt oder was war das, als Bestechung angenommen haben soll. Zigarren und Sekt – kurios. Zigarren und Sekt kann er sich sicher leisten – ob seine politische Einflussnahme (wenn sie denn stattgefunden hat – Unschuldsvermutung!) wirklich an Zigarren und Sekt gelegen hat? Oh Mann. Zudem: Vor der Wahl eine mögliche Anklage, die erst nach der Wahl evtl. abgeschlossen werden kann. Da sage man noch, dass das kein staatsanwaltliches Timing ist. Man sieht daran übrigens, dass Israel die einzige Demokratie dort unten ist. http://www.spiegel.de/politik/ausland/benjamin-netanjahu-oppositionsfuehrerin-fordert-ruecktritt-a-1255686.html
*
Und diese Demokratie wird ständig von der UN beschossen: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kommission-zu-menschenrechten-un-wirft-israel-verstoesse-vor-100.html
Das ist ja gut, dass man sich dieser Fragen annimmt. Aber warum immer nur Israel? Natürlich mit Alibi-Ausnahmen.
Polizist wurde verurteilt, weil er bei der Einbrecherjagd zu schnell war: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kommission-zu-menschenrechten-un-wirft-israel-verstoesse-vor-100.html
Da sind Schweizer Gerichte pingelig: Polizisten dürfen einfach nicht zu schnell sein. Argument: Sie müssen Angemessenheit beachten.
*
Ob EUGH sich an Angemessenheit halten wird? https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-luftschadstofffe-101.html
Das ist nicht zu vermuten – nur zu hoffen. Es geht ja um ein Mode-Thema.
*
UN kritisiert, dass man die IS-Frauen unterschätzt: https://www.tagesschau.de/ausland/un-studie-is-frauen-101.html
Zudem kommen zu wenig Frauen wieder in die Heimatländer zurück. Warum? Das muss untersucht werden.