Links-Rechts + Linke Kritik an Kretschmer + Hass + Schlechte Auswahl + Nicht Chemnitz ist das Problem

Linke sind wie Rechte:

Hat jemand, der womöglich linkes Gedankengut pflegt, ein Recht darauf, unbehelligt durchs Studium zu gehen – und damit die Berechtigung zu erwerben, später an deutschen Schulen zu unterrichten?

Nein, diese Frage stellt sich heute so nicht. Das war einmal – im Kontext des Radikalenerlasses. Heute stellt sich die Frage aus der anderen extremeren Richtung:

Hat jemand, der womöglich rechtes Gedankengut pflegt, ein Recht darauf, unbehelligt durchs Studium zu gehen – und damit die Berechtigung zu erwerben, später an deutschen Schulen zu unterrichten?

So lesen wir: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/universitaet-bremen-konflikt-um-studentin-aus-der-rechten-szene-a-1224616.html

Die Uni reagiert richtig:

„Wir können nur bewerten, was jemand tut, und nicht, was jemand denkt“

Extremisten verstehen auch nicht, dass demokratisch denkende Menschen, wie die Uni-Leitung, nicht ihre eigenen ademokratischen Maßstäbe anlegt. Es geht um Freiheit. Extremisten denken in ihren Scheuklappen – linke wie rechte – sie lieben es manchmal zu denunzieren und sozial zu isolieren: Bäh, igitt, die/der gehört nicht zu uns! Warum? Weil sie ihre eigene weltanschauliche Position für die einzig wahre Welt rettende Idee halten und die gegnerische Position für den Weltuntergang.

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Dem Ministerpräsidenten traue ich zu, dass er Möglichkeiten hat, sich zu informieren http://www.spiegel.de/politik/deutschland/michael-kretschmer-zu-chemnitz-es-gab-keinen-mob-es-gab-keine-hetzjagd-a-1226627.html. Und so hat er sich vermutlich informiert und übernimmt nicht die linken Deutungsmuster, die die Medien und auch die Regierung bestimmten. Und nun bekommt er natürlich Ärger, weil diejenigen, die diese Deutungsmuster für ihre politischen Auseinandersetzungen benötigen, den Bach runterfließen sehen. Auch Merkel bleibt bei ihrem Deutungsmuster:

„Meine Reaktion ist, dass wir dort Bilder gesehen haben, die sehr klar Hass und damit auch Verfolgung von unschuldigen Menschen deutlich gemacht haben“

Man sollte übrigens beachten, dass Kretschmer Notwendiges gegen aus allgemeiner Sicht extremistische Auswüchse gesagt hat, somit nicht in die rechtsextreme Ecke gestellt werden kann, nur weil er linke Deutungsmuster nicht übernimmt. Andererseits ist seine Rede stark apologetisch: Indem er das sagen muss, dass es keine Hetzjagden gab – muss er, um nicht in die falsche Ecke gedrängt zu werden, massiv gegen politische Gegner angehen. Wird aber nichts helfen. Man nimmt ihm übel, dass er die linken Deutungsmuster nicht übernommen hat. Und die Rechten nehmen ihm übel, dass er versucht, linke Deutungsmuster beizubehalten. Von daher: Es wird wahrscheinlich wieder einen Zulauf zur AfD geben. Man kann der AfD nicht den Zulauf nehmen, wenn man linke Deutungsmuster übernimmt. Wichtig ist freilich nun, wie das alles politisch umgesetzt wird, damit falsche Politik korrigiert wird. Aber Sachsen dürfte damit überfordert sein, wenn der Bund nicht mitspielt.

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Hass gibt es sehr viel in unserem Land – aber der ist von Hetzjagden zu unterscheiden. Gegen links, gegen rechts, gegen Merkel, gegen diese und jene. Hass ist ein Strudel, der Menschen in den Abgrund zieht. Er verkrampft sie, verblendet sie, höhlt Hirn und Seele aus. Hass muss man bekämpfen – aber wie holt man Menschen aus der Hassverkrampfung heraus?

Wie schützt man sich erst einmal selbst davor, im Hass-Sumpf zu versinken? Indem man sich selbst und seine Weltanschauung nicht zu wichtig nimmt, indem man zuhört und toleriert, dass der andere nicht ich ist, indem man fragt: Wie kommt er zu einer Sicht, die der meinen entgegensteht – wie komme ich zu meiner Sicht, die der seinen entgegensteht? Wenn Hass einmal in der Seele Wurzeln schlägt, hat man es schwer, ihn wieder auszureißen. Darum muss man schnell anfangen, jedweden Hass, der in sich selbst hochkeimt, zu bekämpfen.

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Man sollte schon eine gute Wahl treffen, wenn man für die Mehrheit sprechen  will. Wenn viele wüssten, zu was sie da herumhopsen! Qualität sollte man schon erwarten dürfen. Über Unmenschlichkeit (zu recht) beschweren und dann sowas verbreiten – kurios:

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Chemnitz ist nicht das Problem. Chemnitz zeigt nur, wie zerrissen unser Land ist. Das ist das Problem: https://m.focus.de/politik/experten/kelle/gastkommentar-von-klaus-kelle-wie-die-tagesschau-ueber-chemnitz-berichtet-hat-mit-oeffentlich-rechtlichem-journalismus-nichts-mehr-zu-tun_id_9522001.html

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