Merkel – Ehe für alle und Schulz in Eile / Merkel und Schulz für alle

Das Merkel jetzt schon die Ehe für alle aufgreift, habe ich nicht vermutet, hatte es für die Koalitionsverhandlungen im Blick, sozusagen als Zuckerle für die Koalitionsverhandlungen. Aber sie erweist sich wieder als Wal: Sie schluckt alles, was die Konkurrenten aufgreifen, mit dem sie sich von der CDU abgrenzen wollen http://blog.wolfgangfenske.de/2017/06/23/amtszeit-der-kanzlerin-merkel-cdu-wal-fdp/ :

Die spannende Frage wird sein: Wie wird es nach der Wahl weitergehen? Vermutlich werden die Konservativen wieder düpiert und der Koalitionsvertrag wird ein bisschen rot, ein bisschen grün… Von daher dürfte die Ehe für Alle für Merkel kein Problem sein, wenn die Wahl gewonnen wurde, wird das ins Koalitionsprogramm aufgenommen werden. Dass Gender aufgenommen wird, das macht ja Hessen schon vor – Hessen probt schon mal, was dann der Bund übernehmen wird.

Und so ist die Merkel-CDU im Grunde ein Wal, der mit seinem großen Maul alles Plankton auffischen kann.

Das schrieb ich am 23.6. Merkel ist aber eben listig: Sie macht im Grunde den anderen zum Vorwurf, dass sie so etwas Individuelles an die politische Glocke hängen – und ist für die Aufhebung des Fraktionszwanges an dieser Stelle. Jetzt sitzen die anderen wie die begossenen Pudel da, mögen sagen: Wir haben aber zuerst! Aber das ist wie beim Hase und dem Igel: Merkel war schon da…

Aber – da hat der Igel im Augenblick die Rechnung ohne den Hasen gemacht. Schulz lässt sich nicht lumpen und kontert: Abstimmung sofort!

Das Argument: Man muss die Gunst der Stunde nutzen. Das heißt: Vielleicht denken die Bundestagsabgeordneten in ein paar Wochen wieder sachlich darüber nach und würden dem dann nicht mehr zustimmen? Was sagt das über das Demokratieverständnis, darüber, wie ernsthaft abgestimmt wird?

Das Thema Ehe für alle reißt Abgründe auf, die hoffentlich nicht übertüncht werden, sondern die man klar benennt.

Übrigens titelt Spon als Frage: „Endlich mal Merkel ausgetrickst“ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ehe-fuer-alle-spd-hofft-auf-schulz-schwung-a-1154664.html – Was ist das für eine Politik?

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Ich nehme zu diesem Thema nicht mehr Stellung. Ich habe schon häufig gesagt, dass ich es falsch finde, den Begriff Ehe auszudehnen. Nicht falsch finde ich eine rechtliche Gleichstellung, den jeweiligen Adressaten angepasst.

Letztlich wird es in ein paar Jahren so kommen, dass man sagt: Was geht die Ehe usw. den Staat an? Gar nichts. Lasst die Leute leben wie sie wollen. Von daher muss auch die Sexualethik entsprechend schon jetzt in diese Richtung hin argumentieren.

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