Kirchentag + Demokratie + Steinmeier + Misslungene Werbung: Deutscher Katholikentag + Anpasserkirche – Abtreibung

Man muss mit allen reden können https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/dialog-mit-afd-und-muslimen/ :

In einem „Genderzentrum“ werden Fragen der Geschlechtergerechtigkeit besprochen, in einem „Zentrum Regenbogen“ soll die Frage gestellt werden, wo der Platz homosexueller Muslime oder Christen in den Gemeinden sein kann. Der Humanistische Verband wird im Roten Rathaus zwei Veranstaltungen organisieren, eine zum Thema Toleranz und eine zum Thema Sterben. Bischof Markus Dröge stellt sich dem Streitgespräch mit Annette Schuldner, Vertreterin der Gruppe „Christen in der AfD“. „Es ist nicht sehr christlich, zu sagen, es gibt eine bestimmte Gruppe, mit der reden wir überhaupt nicht“, rechtfertigte Aus der Au diesen Programmpunkt auf Nachfrage. Der Kirchentag wolle „klare Haltung“ zeigen, sich aber „offen auf andere Sichtweisen einlassen“.

Mit demokratischem Umgang miteinander werden so manche ihre Probleme haben. Aber gut, dass der Kirchentag daran festhält. Demokraten müssen sich ihres Einsatzes für Demokratie nicht schämen – gerade auch dann, wenn sie sich für Gruppen einsetzen, mit denen sie religiös, ideologisch-weltanschaulich nichts zu tun haben. Zur Demokratie gehört auch, diejenigen zu respektieren, die das nicht so sehen und auch Ängste vor zu viel Demokratie haben. Auch Ängste davor, dass Demokratie von Extremisten missbraucht wird, um die Gesellschaft zu durchdringen. Es ist zum Teil eine heftige Diskussion: Wie geht man als Demokrat mit demokratiefeindlichen Gruppen um. Diese Diskussion muss öffentlich geführt werden – und wird es ja auch hin und wieder. Wir haben viele Sicherungen in unserer Demokratie, damit eine Übernahme der demokratischen Gesellschaft durch Extremisten nicht geschieht. Gefährlich wird es erst dann – wie wir an der Türkei sehen – wenn ein Mensch Macht hat und dann langsam aber sicher die Gesellschaft umpolt. Gefährlich wird es, wenn Menschen dermaßen emotionalisiert werden, dass ihr Verstand ausgeschaltet wird, wie wir an unserer Vergangenheit erkennen können. Angesichts extremer Gruppen muss man wachsam sein – ihnen argumentativ entgegenstehen, aber nicht mit antidemokratischen Mitteln vorgehen. Denn die Denkweise existiert, ob man sie verbietet oder nicht. Man muss rechtsstaatlich gegen sie vorgehen – und das wird ja auch, weil es entsprechend schwierig ist, in unserem Staat ja auch mit aller Sensibilität gemacht. Zudem bin ich der Meinung: Extremisten können nur dann groß werden, wenn in der Politik etwas fasch läuft. Wir haben in unserer Gesellschaft unterschiedliche Ansätze auch im Umgang mit extremeren und extremen Positionen/auch in der Beurteilung dessen, was extrem ist – das gilt es zu akzeptieren – ohne den anderen zu diffamieren und nach moderner mittelalterlicher Sitte: An den Pranger zu stellen, damit andere über ihn herfallen können. Dass das nicht nur meine Meinung ist, sondern auch anderer, die wie ich nicht als AfD Fans gelten, zeigen einmal die oben genannten Kirchentagsveranstalter, zudem auch Dunja Hayali: https://jungefreiheit.de/pressemitteilung/2017/dunja-hayali-wir-muessen-die-meinung-des-anderen-aushalten/

Ich hoffe, Steinmeier meint das so wie ich es verstehe – bin mir allerdings nicht so sicher: http://www.tagesschau.de/inland/steinmeier-bundespraesident-115.html

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Was ist das denn für eine Werbung für den Deutschen Katholikentag! Das Bild ist wichtig, das Bild zeigt Wesentliches. Aber: Das Bild ist für einen Katholikentag vollkommen Fehl am Platz! Es ist ein Bild aus der Zeit der Hoch-Zeit der Grünen, der Kämpfe gegen Polizisten. Einer Zeit, in der man Sicherheitsbemühungen in unserem Land bekämpfte. Es ist ein Bild, das in unsere Gesellschaft nicht passt – wenn Katholiken das in der Türkei zeigen würden… (bloß nicht! Es gäbe Tote!) … aber es passt nicht zu einem deutschen Katholikentag in unserer Zeit. Es ist zu befürchten, dass die anderen Bilder entsprechend mehr Ideologie zeigen als katholischen Glauben. https://www.katholikentag.de/service/nachrichten/2017/hoffnungsvoll_und_widerspenstig_fuer_den_frieden.html

Warum wurden diese Bilder ausgewählt? Als Hingucker. Und das rechtfertigt ein solches Plakat nicht – zudem missbraucht es die Botschaft des Bildes.

Die Werbelinie sei ein „Hingucker“, findet denn auch der Bischof des gastgebenden Bistums Münster, Felix Genn. Sie sei „stark, ästhetisch, sehr ansprechend und modern“. Und sie zeige: Die Kirche sei nicht weltfremd und „aus der Zeit gefallen“, sondern sie steht mitten in dieser Welt. Gerade auch Menschen, die mit Kirche und Katholikentag wenig zu tun haben, sollten von diesem Erscheinungsbild angesprochen werden.

Ich hoffe, Katholiken machen Rabbatz. Zudem: Fällt den Veranstaltern des Katholikentages wirklich nichts ein, was unseren Glauben in die Gesellschaft tragen kann?

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Kann man für das Lebensrecht von Down Syndrom Menschen und Abtreibung gleichzeitig eintreten? Manche scheinen den Spagat zu schaffen. Auch die katholische Kirche geht falsche Wege – in manchen Bereichen unserer europäischen Gesellschaft: http://www.katholisches.info/2017/03/abtreibung-ist-mord-doch-die-katholische-universitaet-loewen-stellt-sich-gegen-pro-life-dozenten/?pk_campaign=feed&pk_kwd=abtreibung-ist-mord-doch-die-katholische-universitaet-loewen-stellt-sich-gegen-pro-life-dozenten

Zum Thema Abtreibung: https://philosophia-perennis.com/2017/03/22/lebensschuetzer-in-lebensgefahr/

Impressum http://www.wolfgangfenske.de/

 

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