Trump + Gambias Angst + Afghanistans (Un)Sicherheit

Noch eine Anmerkung zu Trump: Trump ist nicht in das politische Netzwerk eingebunden. Aber ich denke, er wird eingebunden werden – er wird eingebunden werden müssen. Die Zusammenarbeit mit Russland muss aus dem emotionalen Bereich in den diplomatischen übergehen. Genauso ist das mit Blick auf China einzuordnen. Der Grundansatz ist gut – aber auch hier: die Emotionen, die mit Trump durchgehen, müssen geregelt werden. Das wird nicht unbedingt die Aufgabe der ernannten Minister sein. Da bin ich auch gespannt wie das weiter gehen wird, denn sie sind wohl eher Einzelkämpfer – ob sie sich einer politischen Gesamtperspektive einordnen werden – oder, was ich vermute, so mancher nach einiger Zeit doch wieder sein Privatleben entdeckt? Die Aufgabe der Einbindung Trumps muss durch die geschehen, die der spiegel-online despektierlich „Trumps Vollstrecker“ nennt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-seine-vollstrecker-treten-den-dienst-an-a-1128322.html Aber das sind die Politik-Profis, die hoffentlich in der Lage sein werden, die emotionale Seite Trumps politisch ein wenig zu zähmen.

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Ich denke, dass ein Übergang in Gambia nur möglich ist, wenn dem jetzigen Präsidenten ein Exil angeboten wird, in dem er leben kann – und seinen Anhängern – samt Sicherheitsapparat – Sicherheit versprochen wird. Und jemand muss da sein, der das garantieren kann. Denn ich denke, das Problem werden die Sicherheitskräfte sein, die Lynchjustiz vermuten – vielleicht zu recht, weil so mancher an ihnen Rache üben möchte. Angst ist der Ratgeber der Regierung, die nicht abtreten will. Und sie wird nicht abtreten, so lange sie sich nach dem Abtreten nicht in Sicherheit wähnen kann: http://www.spiegel.de/politik/ausland/gambia-uneinsichtiger-praesident-jammeh-droht-mit-krieg-a-1128338.html Und die Menschen aus Gambia, die den Neuen gewählt haben bzw. sich mit dem Neuen arrangieren können, haben Angst, dass sich der Alte samt seinen Sicherheitskräften rächen könnte. Und Angst kann sich dann in Racheakten entladen, wenn der neue Präsident an die Macht kommen sollte. Es ist eine Zwickmühle – vielleicht finden die Nachbarstaaten einen Weg. Nigeria dürfte stark genug sein, den alten Präsidenten aufzunehmen.

(Nachtrag zu Gambia:

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In Afghanistan gibt es 407 Bezirke. 33 werden von den Taliban beherrscht und 116 sind umkämpft, so erfahren wir in diesem Artikel: http://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-taliban-peitschen-sechs-maenner-aus-a-1128340.html So viel zu denen, die sagen, man könne niemanden nach Afghanistan zurückschicken. Ich selbst denke, es ist schlimm, wenn junge Männer ihre um Freiheit kämpfenden Frauen und Kinder und Eltern allein lassen und sie den Taliban überlassen. Man kann niemanden dazu zwingen, sich für seine Mitmenschen und Verwandten einzusetzen, aber in den freien Gebieten könnten sie es sich besser überlegen, ob sie es wollen, als bei uns.

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