Nichtchristen und Christen

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Ich frage mich manchmal, wie das wäre, wenn Nichtchristen meine Aussagen zum Christentum kritisieren würden und mir sagen würden, dass ich das Christentum nicht gut kennen würde.

Ich sehe auch, dass nicht der Protestantismus weltweit die Mehrheit hat. Katholiken beherrschen das Feld, ebenso haben orthodoxe eine ganz andere Sicht, oder die charismatischen Gruppen haben zwar Berührungspunkte mit meinem Christentum, aber sie decken sich nicht vollkommen. Zudem gibt es noch die unterschiedlichsten Färbungen dieser Gruppen, von der Marienfrömmigkeit hin bis zu ekstatischen, ethischen oder vollkommen rational orientierten Gruppen.

Auch meine protestantischen Geschwister dürften sich in meinem Christentum nicht unbedingt zu Hause finden, vor allem, wenn sie säkularer glauben und stärker – ohne es jetzt negativ zu meinen – dem Zeitgeist großen Raum im Glauben der Kirche einräumen. Viele Christen sind Namens-Christen, die zwar in der Kirche sind, aber im Grunde als religiöse – wie man so schön sagt – Analphabeten glänzen.

Oder das Christentum der Vergangenheit hat wieder ganz andere Färbungen, je nach Zeit, über die man spricht.

Wenn mir dann jemand sagen sollte: Dein Christentum ist nicht das Christentum der Mehrheit, ich kenne das Christentum besser als du, würde ich wahrscheinlich sagen: Ich kenne das Christentum in all seinen Facetten, versuche aber mein Glaubensverständnis zu artikulieren und anderen zu Gehör zu bringen. Ich würde aber nicht sagen, dass derjenige, der mich kritisiert, keine Ahnung vom Christentum habe. Er kennt ein anderes, das mir auch bekannt ist, aber eben von mir nicht vertreten wird.

Die Frage ist dann: Ist mein Christentum etwas vollkommen Neues? Oder verstehe ich es – natürlich begründet – mit anderen als das, was fast allen christlichen Gruppen im Zentrum eigen ist – und nur Randbereiche sich von andersglaubenden Christen unterscheidet. Zentral ist:

Der Glaube an Gott,
der in Jesus Christus gehandelt hat, 
in Jesu Sterben für mich zur Vergebung der Sünden,
in seiner Auferstehung, an der ich teilhaben darf,
in seinem Geist, der jetzt am Wirken ist, wenn Menschen einander so begegnen, wie es Gottes Willen entspricht.
Der Glauben als vertrauensvolle Beziehung zum Auferstandenen, den ich im Wesentlichen in seinem Wort (Bibel), durch andere Menschen (aus Tradition, Gegenwart – weltweit), durch andere von ihm genutzte Möglichkeiten (Gedanken, Träume,…) höre und zu dem ich sprechen kann, weil er ein ansprechbares “DU” ist, keine unpersönliche Macht.    

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