Elie Wiesel ist gestorben. Der beeindruckende Mensch, der seine Erfahrungen mit dem Leiden – ausgehend von seinen Erlebnissen in der Schoah – verarbeitete. Die Welt hat aus Schrecken Buchenwalds nichts gelernt, so Wiesel, sonst gäbe es gegenwärtige Massenmorde nicht mehr. Aber er hat auch mit Hilfe der aufwühlenden Erinnerungen gegen diese Gewalttaten angekämpft. Ob er am Ende resignierte? Ich hoffe nicht.
Manchmal ist es notwendig, Banalitäten von sich zu geben:
>Statt zu zertrennen – sollten wir verbinden. Briten bleiben in Europa, auch wenn sie die EU meiden. Alle vernünftigen Menschen der Völker sollten eben das Miteinander fördern, ob die Nationen in der EU sind oder nicht, denn wir sind alle voneinander abhängig. Es ist heute notwendig, solche Banalitäten von sich zu geben, weil ein Teil meint verrückt spielen zu müssen.<
Es sei an dieser Stelle daher noch einmal daran erinnert: Europa ist ein Kulturraum. Oder besser vielleicht: Es war einmal ein Kulturraum, bevor man sich entschloss, ihn in seinem eigenen Namen abzuschaffen und durch einen Verwaltungsraum zu ersetzen. Denn die Voraussetzungen, auf denen Europa basierte, werden von der EU systematisch und mit großem Ehrgeiz eliminiert.< Und: >EU-Land hat mit Europa wenig bis gar nichts zu tun. Im Gegenteil, das politische Handeln der EU läuft darauf hinaus, an Europa abzuschaffen, was europäisch war. Man kann das gut finden, aber man sollte den Namen Europas dafür nicht missbrauchen.< Lesenswert!
Bedford-Strohm von der EKD mag schnell überprüfen, ob diese Zustände wirklich herrschen (sorry für meinen Sarkasmus): http://www.idea.de/menschenrechte/detail/diskriminierung-von-christlichen-fluechtlingen-ein-skandal-was-dort-laeuft-97410.html Es ist ein Skandal. Wir setzen diese Menschen, die in unserem Land Zuflucht suchen, einer Schikane aus, die unserem Land unwürdig ist. Hier und da dringt so etwas an die Öffentlichkeit. Und es ist denkbar, dass die Dunkelziffer höher liegt. Aber es ist wie im Syrienkonflikt: Als es den Christen sehr schlecht ging, hat sich kaum einer um sie gekümmert. Ich konnte im Blog schreiben und schreiben – nichts. Dann, als es einer anderen Minderheit schlecht erging, dann wurde man so langsam auch auf die Christen aufmerksam. Darum nun meine Frage: Wie geht es anderen Minderheiten in den Heimen?
Das ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte!
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So mancher bringt seine Menschen verachtende Tradition und Religion mit in unser Land und denkt, sie auch hier ausleben zu dürfen. In Bangladesh werden Christen aufgefordert, zum Islam zu konvertieren – und unter Druck gesetzt: http://www.christiantoday.com/article/bangladeshi.christians.told.to.close.church.convert.to.islam/34230.htm Wie auch immer man solche Muslime bezeichnen mag, im Grunde stehen die in nichts denen nach, die in Bangladesh das Restaurant überfallen haben und diejenigen erschossen haben, die den Koran nicht rezitieren konnten. Das ist alles eine ideologische Sippschaft.
Natürlich gehört der Islam zu Deutschland. Er gehört zu Deutschland, sofern Muslime zu Deutschland gehören. Die Frage stellt sich jedoch: Passt der Islam zu Deutschland? Und da kann man auch sagen: Natürlich passt er zu Deutschland – zumindest für diejenigen, die unsere Gesellschaft grundlegend verändern wollen. In einer Replik auf Bassam Tibis enttäuschten Rückzug aus dem Euro-Islam schreibt Aktham Suliman im Grunde nichts Neues – wobei ich nicht so ganz verstehe, was er eigentlich sagen will – aber ein Satz sagt alles: „Ihr habt Eurofighters (man kann ergänzen: ihr habt militärische Gewalt, mit der ihr seit dem Mittelalter die Muslime unterwerft) wir haben unseren Islam, und den tragen wir sichtbar auf dem Kopf.“ (Er meint damit das Kopftuch der Muslima.) Ein anderer Satz lässt aufhorchen: „Die Rettung der Region (er meint Syrien) kann nicht aus Europa kommen, nur aus der Region selbst oder gar nicht.“ Hat Aktham Suliman irgendeine Idee, wie die Rettung der Region aus der Region kommen kann? Irgend eine klitzekleine Ahnung? Das hätte ich sehr, sehr gerne von ihm erfahren. Aber alles, was er sagt, ist mit dem genannten Satz vergleichbar. Was meint er? Träumt er? Ist er Realist? Haben seine Aussagen irgendeinen handfesten Hintergrund? (Aktham Suliman: Die Islamisten haben nicht gesiegt, in: cicero 7, 2016, 102ff.)
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In der Ausgabe von Cicero finden wir auch einen Beitrag von Markus Ziener: Flucht nach Europa. In diesem schreibt er über eine Begegnung mit einer libanesischen Journalistin: >“Ihr glaubt tatsächlich an das Gute im Menschen“, sagte sie zu mir. „Das ist bewundernswert.“ Und dann: „Aber ihr verteidigt eure Werte nicht. Weil ihr sie gar nicht kennt.“<
Hier hat sie die Naivität und die Unkenntnis unserer Zeitgenossen in Mitteleuropa, so sie nicht muslimischen Glaubens sind, auf den Punkt gebracht.
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Ebenso finden wir einen Beitrag von Faris Al-Sultan. Er tritt für den Islam ein, weil dort anders als im Christentum alles logisch nachvollziehbar ist. Das ist äußerst interessant zu lesen. Denn wer den Koran aus einer anderen kulturellen Perspektive liest, erst recht die Ahadith – nun denn, er hat einen ganz anderen Standpunkt, so zum Beispiel, wenn das soeben geborene Jesuskind sagt: Ich bin Muslim oder wenn die Schwester des Mose, Maria, mit der Mutter Jesu zusammen gesehen wird, um nur berühmte Beispiele zu nenne. – Aber streiten wir uns nicht: Er bezeichnet sich als „nicht streng gläubig“ – das heißt: Er legt sich seine Tradition so zurecht, wie er sie benötigt. Und dann ist alles logisch.
Falls mir nun jemand eine Lektion erteilen mag und sagt: Das Christentum sei auch nicht logisch, dann rennt er offene Türen ein. Religion hat immer einen Rest Unlogik. Auch die christliche macht davon keine Ausnahme. Ach ja, der Atheismus ist aus der Perspektive Glaubender auch nicht logisch.
>Wenn wir die Details unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht durchsetzen, dann können wir den großen Rahmen unserer Ordnung nicht wahren. Doch gerade diese Details sind es, die unsere Werte, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bedrohen.<
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Aleviten in der Türkei – verfolgt – eine Schande für die Türkei:
Fast 30% der Bevölkerung sollen sich angeblich einen grünen Kanzlerkandidaten wünschen – wohl besser Kandidatin. Wer käme in Frage? Claudia Roth, Jürgen Trittin, … Grüne Kandidat*innen – rosige Zukunft.
Und von der Leyen? Vollkommen naiv? Hat sie keine Berater, die ihr sagten: „Aber hallo, Sie müssen den Stab mitnehmen, den Sie sonst auch mitnehmen, alles andere wird von der Erdogantürkei als Unterwerfung angesehen!“ Ich weiß nicht, ob eine solche Naivität Deutschland schadet.
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Oh, oh Anja Reschke – die Abstimmungen stimmen nur dann, wenn es Ihrer Weltanschauung entspricht? Die Kommentare des Kommentators stimmen: Propagandastück von Anja Reschke.
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„Unsere Stadt soll muslimischer werden“ – in Monheim will ein Bürgermeister Staatseigentum an Muslime verschenken, damit sie auf den Grundstücken Moscheen bauen können. Kommt nicht bei allen gut an. Ist das wirklich erlaubt, dass ein Bürgermeister einfach so aus einer Laune heraus Stadteigentum verschenkt? http://www.n-tv.de/politik/Unsere-Stadt-soll-muslimischer-werden-article18094901.html