Feindesliebe

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Käßmann wird zitiert, dass sie sagte, wir sollen Terroristen lieben. Das ist in der verkürzten Form, gerade auch weil man heute etwas anderes unter Liebe versteht als Jesus, klar, dass das Empörung und Spott hervorruft. Aber Käßmann sagt mehr: http://www.focus.de/politik/deutschland/margot-kaessmann-wir-sollten-versuchen-den-terroristen-mit-liebe-zu-begegnen_id_5387454.html – Und Liebe, das sollte sie auch sagen, heißt nicht, wie heute viele verstehen, herzen, umarmen, … – sondern sie als Menschen behandeln, auch wenn sie selbst unmenschlich handeln. Käßmann ist ja dafür, dass man ihnen Grenzen setzt… – alles richtig. Aber sie bedenkt nicht, dass wir in unserer Kultur nicht mehr davon ausgehen können, dass alle die christlich-religiöse Sprache sprechen und verstehen.

Und man sollte bedenken: Erst derjenige, der durch Schmerzen hindurch geht, kann nachvollziehbar von Feindes-Liebe sprechen. Bei uns Wohlstandskindern klingt das eher platt, ideologisch, naiv, wenn wir einfach Jesus zitieren. Verfolgte, die Jesus nachfolgen, kämpfen sich mühsam zur Feindesliebe hindurch und tragen sie nicht auf einem plärrenden DVD-Rekorder vor sich her.

Man muss aufpassen, dass man nicht billige Liebe verstreut, die Täter aus ihrer Verantwortung entlässt. Täter sind verantwortlich für ihr barbarisches Tun. Zudem: Wir dürfen nicht vorschnell über die Täter sprechen und die Opfer vergessen. Die vielen, vielen Verletzten in Brüssel, in Pakistan… – deren Angehörigen, die unter Schock stehen, dann ist vorschnelle, leichtfertige Rede über Feindesliebe eine Verhöhnung.

Meine Stellungnahme zum Thema Feindesliebe: http://blog.wolfgangfenske.de/2016/01/08/intelligente-feindesliebe-verantwortungspazifismus-wehrhafte-feindesliebe/

(Ich hatte den Text gestern schon im Blog, wurde jedoch gebeten, diesen hervorzuheben. Danke.)

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KategorienAllgemein

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