Weisere Politiker

Die Politiker des Kalten Krieges waren weiser – aber ich vermute: Sie sind auch nicht kalt erwischt worden. Da träumt man von der neuen Weltordnung, alles Friede, Freude, Einigkeit – und dann kommt das, was gekommen ist. Keiner weiß, wie man darauf reagieren soll: http://www.welt.de/politik/deutschland/article137536931/Der-dritte-Weltkrieg-hat-laengst-begonnen.html Gut finde ich, dass laut Tagesschau Merkel sich zur Zusammenarbeit mit Russland bekannt hat. Das ist klug. Ohne Russland geht es nicht – auch wenn viele nicht wissen wollen, warum Russland sich so stur stellt. Ich hatte es sehr häufig im Blog. Will es nicht wiederholen. Mir kommt es auf etwas anderes an:

Ich möchte an einen Beitrag von mir aus dem Jahr 2013 erinnern – zum Thema neue Weltordnung: http://blog.wolfgangfenske.de/2013/02/06/neue-weltordnung-turmbau-zu-babel/ :

Die USA will eine neue Weltordnung erschaffen:http://www.welt.de/debatte/article113348933/Wie-die-USA-eine-neue-Weltordnung-schaffen-wollen.html Sie kann es nur nicht allein. Mir graust es immer, wenn einer eine neue Weltordnung erschaffen will. Marx rief sein Proletariat, Nietzsche seinen Übermenschen, Hitler hat es versucht, die Kommunisten haben es versucht, nach dem Fall des Sowjetimperiums hat man versucht, das Friedensreich zu bauen – und es kam der Islamismus. Wirtschaftsideologen haben es versucht – und es kam der Zusammenbruch. Das ist das von mir so genannte Turmbau-zu-Babel-Gesetz: Wenn der Mensch sich überhebt, kommt das Grauen. Auch wenn einer auf den Gedanken kommen sollte, statt dessen das Reich einer Kirche auf Erden zu bauen – es wird der Zerfall kommen. Sollen wir also nichts Gutes mehr tun, damit es in der Welt besser wird? Das ist etwas anderes als die Welt nach dem eigenen Gusto umzukrempeln.

Und wer noch nicht genug hat, kann diesen Beitrag aus 2008 lesen: http://blog.wolfgangfenske.de/2008/11/07/neue-weltordnung/

In letzter Zeit liest man gehäuft von Bestrebungen, eine neue Weltordnung einzuführen, eine neue Weltwirtschaft, sogar von Weltregierung ist die Rede – und vom Weltretter. Dass in einer Zeit, in der alles am Wanken ist, diese Träume so sehr sprießen, ist verständlich. Vor allem, wenn man selbst die kleinsten wichtigen Dinge nicht mehr hinbekommt. Aber kommen diese Herrschaften nicht mal auf die Idee, dass sowas auch ein Albtraum sein kann? Sicher wäre es schön, wenn das Recht in aller Welt an unseremRechtsverstädnis angeglichen werden könnte (hallo, Scharia-Freunde, seid gegrüßt!) – aber sieht da irgendein vernünftig denkender Politiker eine Chance? Wenn selbst die grundlegensten Menschenrechte ständig ausgehebelt werden? Nun, man möchte sagen: träumt weiter – aber diese Träume sind teuer, sehr teuer. Vor allem werden sie teuer, weil sich keiner mehr irgendwelchen diktatorischen Spinnern entziehen kann. Alles wird verkabelt, wird durchleuchtet, wird fotographiert, PC-gerecht gepresst, jeder bekommt eine Nummer, ist überprüfbar, jede Bewegung, jede Handlung – noch kann man sich dem entziehen – aber kann das wirklich ein schöner Traum sein, sowas weltweit durchzusetzen? Insofern ist das einzig Schöne – wie gehabt: die Arroganz-Babel-Türme werden immer zum Einsturz gebracht. Und was sagen wir zu Obama, der vor der Wahl gesagt hat: Lasst uns die Welt verändern! – Hoffen wir, es war Wahlkampfgetöse (frei nach Müntefering: Man darf Politiker nach der Wahl nicht an dem messen, was sie vor der Wahl gesagt haben) und nicht Allmachtsphantasie.

Nachtrag: Ein Bericht über Sklaverei in der Gegenwart – selbst das konnte noch nicht verändert werden.

Impressum auf www.wolfgangfenske.de

KategorienAllgemein

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert