ISIS besiegen+Ägypten+Liebe Al-Kaida+Kein Islam

Es braucht schon mehr als ein paar Raketen, um die ISIS zu besiegen. So wurden jetzt angeblich 300 Soldaten von der ISIS ermordet, nachdem sie einen irakischen Militärstützpunkt überrannt haben: http://www.jihadwatch.org/2014/09/islamic-state-overruns-iraqi-army-base-near-baghdad-executes-300-soldiers Irakische Soldaten werden weiterhin überrannt werden, weil die irakische Armee wohl zu einem Teil Angst hat und desillusioniert ist, die ISIS hingegen religiös-ideologisch massiv motiviert ist. Die Türkei muss ihr Land sauber kriegen, sie hat ihr Land ja noch immer nicht im Griff, von daher ist der Rückhalt der ISIS in der Türkei nicht gering, wie man hören kann. Die Syrer sind mit einzubeziehen, der Iran muss mit ins Boot geholt werden und Saudi Arabien / Katar müssen massiv mit agieren und Russland darf nicht mehr als aussätzige Macht behandelt werden. Aber wahrscheinlich wird die Osttürkei eher ein Teil der ISIS, als dass die dortige Regierung die ISIS in den Griff bekommt und eher wird man die ISIS anerkennen als dass man Syrien und Russland mit ins Boot holt. Oder?

In der Tagesschau (28.9.2014) ließ übrigens ein Dschihadist verlautbaren, dass ein Kampf gegen die ISIS ein Kampf gegen den Islam sei. Und was ist mit den armen Nichtmuslimen? Sie werden in den innerislamischen Kampf über die Definition dessen, was Islam ist, hineingezogen.

Ehrlich gesagt, sehe ich keinen echten Willen darin, die ISIS in ihren Grundfesten zu zerstören bei Obama und den USA, wenn man sagt, dass es drei Fieber in der Welt gibt: ISIS, Ebola und Russland. Das ist polemische Frechheit aber sonst nichts. So sieht das Gorbatschow so: http://www.spiegel.de/politik/ausland/friedensnobelpreis-obama-und-gorbatschow-streiten-ueber-russland-a-994039.html Er sieht als Retourkutsche allerdings den Fieberherd auf ein Land beschränkt: die USA.

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Was sagt eigentlich der Muslimbrüder-Bekämpfer Al-Sisi, wie man die ISIS bekämpfen soll? Er kennt sich ja mit solchen Radikal-Brüdern aus. Scheitert freilich auch auf dem Sinai. Von seiner Politik in Ägypten hört man gar nichts mehr. Fängt sie die Bevölkerung auf oder erbost sie diese sozial so sehr, dass sie dann doch wieder die Muslimbrüder wählen wird?

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Nachdem wir erfahren haben, dass selbst die Al Kaida die ISIS zu extrem findet – die Al-Kaida also schon fast zu den lieben Islamisten gezählt worden wäre, müssen wir lesen, dass sie eine Rakete in das Botschaftsgelände des Jemen geschossen hat: http://www.jihadwatch.org/2014/09/al-qaeda-fires-rocket-on-u-s-embassy-in-yemen-two-injured Über die Auseinandersetzungen im Jemen zwischen Schiiten und Sunniten: http://www.spiegel.de/politik/ausland/jemen-saudi-arabien-fuerchtet-huthi-rebellen-a-994210.html Saudi Arabien befürchtet den Iran im Hintergrund der Auseinandersetzungen im Jemen. Und das bedeutet für den Kampf gegen die ISIS? Iran und Saudi Arabien werden ihn wohl kaum gemeinsam kämpfen. Diese ganzen Islamisten-Gruppen decken im Grunde nur auf, wie kompliziert die islamische Welt ist: Jeder gegen jeden. Muss ich eigentlich diese Aussage, die man seit Jahrhunderten kennt, noch begründen? Nun denn, ich tue es mit dieser unbekannteren Nachricht: Die muslimische Pilotin, die gegen die ISIS Kampfflugzeuge fliegt, wurde laut dieser Information von ihrer Familie verstoßen – undankbar sei sie, weil sie gegen die Helden der ISIS fliege: http://www.huffingtonpost.de/2014/09/28/isis-syrien-kampfpilotin_n_5895356.html Wir sollten uns auf eine neue Zeit des Terrors gefasst machen: http://www.wiwo.de/politik/ausland/terrorgruppe-islamischer-staat-waechst-wir-sollten-uns-auf-eine-neue-zeit-des-terrors-gefasst-machen/10759406.html Dass es wirklich gelingt, die ISIS militärisch zu besiegen, bezweifle ich. Es gehört mehr dazu, eine Ideologie aus den Köpfen herauszuholen.

Dass Muslime aus Verzweiflung sagen: Das hat alles nichts mit uns zu tun und dann eben auch solche Scherze treiben, ist aus soziopsychologischen Gründen sehr verständlich: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/muslime-entschuldigen-sich-fuer-grandiose-entdeckungen-a-994027.html

Das Beispiel in dem Artikel, dass sich dann auch Christen von pädophilen Priestern distanzieren und sich für sie entschuldigen müssten, ist wieder typisch. Irgendwie müssen Christen zur Relativierung von Verbrechen im Namen des Islam immer hineingezogen werden, obgleich überhaupt kein Vergleichspunkt gegeben ist. Was haben die Verbrechen einzelner sexuell Verirrter mit dem christlichen Glauben zu tun? Außerdem wurde ja der Papst an seinen Entschuldigungen und an den Entschädigungen der Opfer gemessen. Und dass die ISIS und all die islamistischen Terroristen weltweit nichts mit dem Islam zu tun haben, ist allein eine Interpretation westlicher Muslime und ihrer Apologeten – und das eben nicht einmal aller. Als Christen haben wir nach den Verbrechen an Juden gefragt, wo liegen die Ursachen in unserer Religion. Und da kam alles auf den Tisch. Vom Neuen Testament bis hin zu theologischen Positionen und der rassistischen Verkündigung in den Gemeinden. Und das müssen auch die Muslime leisten. Man kann nicht sagen, das habe nichts mit dem Islam zu tun. Man muss Grundlagenarbeit in der Koran- und Hadith-Hermeneutik leisten. Alles andere ist ein Augen verschließen vor der Realität – und das verhindert keine kommenden Verbrechen. Eine Relativierung, indem man auf andere Religionen verweist, ändert auch nichts daran.

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