Steinmeier sorgt sich um Muslimbrüder

Steinmeier – wohnhaft in dem zum größten Teil sicheren und überwiegend gemütlichen Deutschland – sorgt sich um die Kriminalisierung der Muslimbrüder – und alle Ägypter, die unter diesen gelitten haben, sorgen sich nicht darum, sie freuen sich, dass sie endlich diese Knüppel vom Rücken weg haben. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mursi-anhaenger-steinmeier-besorgt-ueber-lage-in-aegypten-a-941010.html

Das Problem scheint mir jedoch, dass die ägyptische Regierung nicht so ganz flexibel ist und Türen, wie es von hier aus medial aussieht, zuschlägt. Aber vielleicht ist das auch die Sprache, die die Muslimbrüder verstehen. http://www.spiegel.de/politik/ausland/protest-von-muslimbruedern-mehrere-tote-bei-unruhen-in-aegypten-a-941035.html

Es ist schon interessant zu sehen, dass sie dann, wenn irgendeine Bluttat geschehen ist, sagen, sie seien es nicht gewesen. Nein, vielleicht nicht, aber sie bereiten den Sumpf, aus dem diese tödlichen Pflanzen heraus wachsen können.

Dass das ägyptische Militär nicht gerade darauf bedacht ist, die Menschenrechte zu bewahren, kann man sich auch vorstellen. Ob man es verstehen kann, dass sie hart durchgreifen? Denn ich hatte im Blog ja schon immer erwartet, dass die Muslimbrüder nach dem Vorbild Erdogans bald hergehen würden und die Militärs einen nach dem anderen in den Kerker werfen würde. Diesem sind sie zuvor gekommen – und versuchen nun wahrscheinlich ein weiteres Mal diese Gefahr zu bannen.

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In der Tagesschau vom 27.12. gab es vier Anfangsthemen: Türkei, Anschlag im Libanon, Anschlag in Afghanistan, Kampf gegen die Muslimbrüder – islamische Länder im Aufruhr. Das letztgenannte Thema lief wie erwartet darauf hinaus, dass gesagt wurde, dass sich eine Al Qaida-Nahe Gruppe zu dem Anschlag von neulich bekannte – aber dass das in Ägypten niemanden mehr interessiert, weil man alles den Muslimbrüdern in die Schuhe schieben möchte. Aber wie soeben geschrieben: Vielleicht wird den Muslimbrüder-Apologeten auch noch bewusst, dass sie diesen Boden der Gewalt mitbereitet haben und mit bereiten. Und: Die Muslimbrüder sind bekanntlich, was das Thema Gewalt betrifft, nicht gerade als zimperlich bekannt.

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Erdogan entzaubert

Erdogan entzaubert sich selbst http://www.spiegel.de/politik/ausland/in-der-tuerkei-laesst-erdogan-krise-eskalieren-a-941001.html Nein. Man hat nur nicht sehen wollen, man hat alles mögliche um ihn herum verdrängt, damit das Bild, das man sich von Erdogan machte, irgendwie stimmte. Er war schon immer so, man denke nur an seine Sprüche, darunter dieses Zitat: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ (Dezember 1997) Man kann schon immer gewusst haben – wenn man nur wollte.

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Jesus von Nazareth – der Christus

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“Und doch hat keine andere Persönlichkeit den Lauf der Weltgeschichte in solchem Ausmaß beeinflusst wie Jesus von Nazareth.”

So beginnt der Artikel:  http://www.focus.de/wissen/mensch/religion/tid-28490/auf-den-spuren-des-heilands-wanderprediger-religionsstifter-messias-wer-jesus-wirklich-war_aid_876442.html 

Und so endet dieser Artikel: “Zumindest das ist unbestreitbar: Bis heute beeinflusst der Mann aus Nazareth, der vor rund 2000 Jahren lebte, den Lauf der Welt.”

Und nun bleibt es an uns selbst zu überlegen: Was weiß ich eigentlich darüber:

Inwiefern beeinflusste dieser Mann die Weltgeschichte dermaßen, mehr als alle anderen?

Ein kleiner und kurzer Lösungs-Tipp:

http://www.evangelische-religion.de/wirkungsgeschichte-1.html

Freie Gesellschaft

Wir leben in einer Gesellschaft, in der jeder seine Meinung äußern kann.

Jeder kann sich artikulieren und versuchen, den Kreis der Gleichgesinnten zu erweitern.

Und so gibt es hier und da Mehrheiten, Minderheiten usw. – je nachdem wie sich bestimmte Menschen, Meinungen durchsetzen.

Und dann wird es für eine Gesellschaft ungesund:

Wenn eine Gruppe meint, die Meinung Andersdenkender unterdrücken zu müssen,

wenn einer meint, er müsse verbalaggressiv andere von seiner Meinung überzeugen.

Die Erstgenannten haben zurzeit gute Karten in unserer Gesellschaft. Sie versuchen, Meinungen zu unterdrücken, um, wie sie meinen, die Gesellschaft zum Guten zu erziehen. Dazu werden kirchliche und politische Gruppen, Medien, Politiker animiert, Menschen, die nicht so denken, durch soziale Isolation fertig zu machen, kalt zu stellen.

Die Letztgenannten schlagen einfach nur noch verbal um sich und merken nicht, dass sie auf diese Weise andere eher abschrecken als einladen, ihre Meinung zu teilen, somit ihre Chancen, sich durchzusetzen, vermindern. Darüber hinaus auch denen schaden, die eine ähnliche Meinung vertreten, sie jedoch nur moderat äußern.

Beide sind kompromisslos. Jede dieser Meinungsmacher glaubt, die politische Wahrheit gepachtet zu haben, Kompromisse werden als etwas angesehen, das den wie auch immer gearteten Weltuntergang herbeiführen wird.

Im Augenblick sehe ich die Gefahr für die Gesellschaft stärker bei der erstgenannten Gruppe, weil sie die mediale Macht auf ihrer Seite hat und die Gesellschaft in links-faschistoide Richtung führen kann. Mit Sympathien für Links-Terrorismus nahen Gruppierungen.

Die Gefahr durch die letztgenannte Gruppe ist in Facebook und ähnlichen durch rechtsextreme Einzelkämpfer gegeben – Gefahr insofern, weil ich bei manchen vermute, dass die Verbalaggression in terroristische Aktion umschlagen kann. Diesen Umschlag finden wir schon in links-terroristischen Gruppen: https://linksunten.indymedia.org/de/node/102039

(Islamisten habe ich nicht genannt, denn die können zwar großen Schaden anrichten an Leib und Besitz – aber sie haben im Augenblick wohl kaum die Macht, die Gesellschaft grundlegend zu spalten. Sie haben nur die Macht, das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Volksgruppen im Land zu verhindern, indem sie Misstrauen säen.)

Und wo steht die schweigende Mehrheit im Augenblick? Ich hoffe, sie steht noch in der Mitte dieser beiden Extreme. Normalerweise hat die Mehrheit unserer Gesellschaft einfach nur Interesse daran, dass es ihr gut geht, dass sie in Frieden mit anderen auskommt, sie ist gutmütig, kämpft sich durch Kampf gegen Übergewicht und PC-Abenteuer hindurch, freut sich an guter Gemeinschaft, ein sicheres Dach über den Kopf und über ihr eigenes kleines Reich. Leider kann ein Tropfen Gift das ganze zum Umkippen führen. In welche Richtung? Beide wären schlimm, rechtsextrem wie linksextrem. Ich hoffe auch für 2014, dass unsere schweigende Mehrheit in der Lage ist, jegliches Gift zu verarbeiten und menschlich zu bleiben.

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Gipfeltreffen der Hassprediger

Nun, ist das so schlecht, dass sich die Hassprediger in Berlin treffen? Wenn man weiß, wo all diese Feinde des Grundgesetzes sich treffen, was für Reden sie halten, was sie sonst noch zu palavern haben – dann sind sie doch besser zu händeln, als wenn das alles irgendwo im dunklen Gemunkel geschieht: http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/al-nur-moschee-das-gipfeltreffen-der-hassprediger,7169128,25731596.html

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Apropos Hass: Der Hamburger Innensenator will gegen die Links-Chaoten hart vorgehen: http://www.welt.de/politik/deutschland/article123312909/SPD-Senator-setzt-auf-harte-Urteile-nach-Krawallen.html  Wie diese Härte wohl aussehen wird?

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Auch von rechts-chaotischer Seite gibt es Hass. Dass man vor hundert Jahren Odin statt Jesus propagierte – mag diejenigen nicht verwundern, die es auch heute auf dem einen oder anderen T-Shirt sehen. Aber Thor statt Petrus ist da schon eher witzig. (Diese dummen Aussagen sind zu vergleichen mit: Nichts statt Sonne.) Aber derjenige, bei dem ich das fand, meint es ganz uns gar nicht witzig, denn seine Facebook-Meldungen sind voller (ich vermute: vermeintlich germanischer) Hass auf alles, was nicht seiner Meinung entspricht. Im Grunde unterscheidet er sich nicht von all den islamistischen und linksextremen Gesellschaftshassern.

Zerstörungswut ist die gemeinsame Basis, Verachtung derer, die nicht so denken wie sie, ist eine gemeinsame Basis. Alle kommen aus einem Stall des Unfriedens und des Hasses. Es ist schon schade, dass Menschen so tief sinken können. Schade nicht allein für die Gesellschaft, sondern auch für ihr verkrampftes Herz und verknotetes Hirn. Von der Seele ganz zu schweigen.

Kurz: Sie machen sich selbst kaputt. Hass macht die Seele krank. Im Fieberwahn des Hasses kann sie nicht mehr menschlicher Mensch sein.

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Elter 1 und Elter 2

Und wieder geistert durch die Medien, dass eine Stadt, dieses Mal Venedig, Mutter und Vater abschaffen will, und statt dessen Elter 1 und Elter 2 einführt, wobei ich mich frage, wer mit der 2 diskriminiert wird, der Mann oder die Frau? Wie dem auch sei – auf diese Spitzfindigkeiten mögen die Antidiskriminierungsstellen eine Antwort finden. Ich für mich sehe, dass sich das nicht durchsetzen kann, wenn der Mensch nicht vollkommen entmenschlicht ist.

Mutter, Vater, Papa, Mama – dieser Klang kann gar nicht ersetzt werden – bzw. padre/pappa/babbo und madre/mamma. Es ist ein kaltes ideologisches Vorhaben, dass sich wie die Jahresendflügelfigur für Engel, nicht durchsetzen wird. Es entspringt eben ideologischen Hirnen – und irgendwann lacht man darüber und fragt sich nur: Wie blöd konnten die Leute sein.

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Lagarde statt Schulz

Lieber Lagarde an der Spitze von Europa als Schulz – da scheine ich mit anderen einer Meinung zu sein – auch wenn ich an Lagarde so einiges herumzumosern hätte: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/24/merkel-will-iwf-chefin-lagarde-als-praesidentin-der-eu-kommission/ Cohn-Bendit würde sicher auch eine gute Figur abgeben – denn er passt so richtig zu einem Teil von Europa. Jeder dieser Namen ist im Grunde Europa-Programm. Eines Europa, das wir wünschen?

Aber warum nicht Juncker? Der wäre doch ein solider Europäer, dem Europa wirklich am Herzen liegt, auch wenn er die Wahrheit sagt, wenn er sinngemäß sagt, der Bevölkerung darf man nicht alles sagen. Frischen Wind dürfte Tony Blair nach Europa bringen.

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Islamische Länder+Christenboom in China

Im Irak gab es Anschläge auf Gottesdienstbesucher: http://www.christenverfolgung.org/mind-35-tote-bei-anschlaegen.html

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Für den Palästinenser Abbas war Jesus Palästinenser. Und dass er Jesus für die Ziele der Palästinenser in Beschlag genommen hat, war natürlich auch klar. http://www.welt.de/politik/ausland/article123288529/Abbas-erntet-Spott-fuer-palaestinensischen-Jesus.html  Die Israelis haben recht: Abbas hätte einmal das Neue Testament lesen sollen. Aber wahrscheinlich hat er es – nur das passt sicher nicht in sein politisches Kalkül.

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In der Tagesschau vom 26.12.2013 wurde über die verfolgten Christen gesprochen – und ein Beitrag aus Syrien geliefert. Es war alles richtig, es wurde sogar von Islamisten gesprochen. Doch dann ein Cut: Aleppo und Assad und Bomben… Sie können es einfach nicht stehen lassen, sie müssen das immer durch irgendeine Art und Weise wieder relativieren. Dann wurde die Kurve insofern wieder bekommen, dass gesagt wird: Unter den Bomben leiden Muslime und Christen. Dass aber sämtliche Christen hoffen, dass sich Assad wieder durchsetzen möge, das wurde uns verschwiegen, weil Assad der eigentliche Gegner unserer westlichen Regierungen und somit natürlich auch der Medien ist. Sie verstehen noch immer nicht, dass die Islamisten das Rennen machen, wenn Assad verschwindet.

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Dass das Christentum in China massiv wächst, trotz Ärger mit der Regierung – zum Teil – habe ich schon häufiger beschrieben, hier weitere Infos: http://www.kath.net/news/44258 Interessant ist die Aussage, dass die Werte des Christentums mit dem Kommunismus kompatibel seien: „Gleichheit, Einheit, kollektive Harmonie, Friedensliebe und Solidarität“. Der Kommunismus hat viel von der sozialen Hoffnung der Christen. Er hat aber auch Entscheidendes nicht: den Glauben an Gott und die damit verbundene Gelassenheit, dass man andere nicht zu ihrem Glück zwingen muss. Aber vielleicht haben die Kommunisten Chinas diese Sicht auch inzwischen abgelegt. Aber das bleibt immer ein Leben auf Messers Schneide in einem solchen diktatorisch orientierten System. Man kann nie wissen, wann die Revolution wieder die Christen frisst.

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Erdogan

Ich habe Erdogan im Blog immer kritisiert. Und auch sein Umgang mit der jetzigen Situation ist vollkommen unangemessen. Er entlässt diejenigen, die dafür verantwortlich sind, Korruption zu bekämpfen. Dann sagt er, das sei alles eine Kampagne gegen die Türkei, gegen die AKP, dann entlässt er viele Minister. Es sieht alles sehr nach Willkür und Chaos aus.

Aber: Gibt es in der Türkei eigentlich Politiker, die Erdogan ablösen können? Die ihn so ablösen können, dass das große Land nicht in ein größeres Chaos verfällt?

Es wäre schön, wenn Erdogan endlich seine diktatorischen Ambitionen ablegen und eine Hinwendung zu demokratischen Strukturen machen würde, wenn er endlich seine persönlichen Animositäten ablegen würde und klug auf das Eingeht, was im Land geschieht.

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