China+Syrien+Obama

Alles regt sich über Putin auf – aber auch China ist vernünftig: http://www.spiegel.de/politik/ausland/gefahr-fuer-weltwirtschaft-china-warnt-vor-folgen-von-militaerschlag-a-920533.html Natürlich hat Chinas Polit-Elite auch Dreck am Stecken und muss daher vorsichtig sein, wenn sie sich gegen Diktatoren wendet – denn wer im Glashaus sitzt… – aber dieses Mal ist es vernünftig.

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Heute-Journal in der Halbzeitpause geschaut. Da geht einem die Hutschnur hoch. Obama – alle Welt ist im Grunde diesem Mann (und Kerry [„er lügt und er weiß, dass er lügt“-Kerry] + Hollande) ausgeliefert, der nicht die Ergebnisse abwarten kann, der nicht über seine selbstgesteckte rote Linie treten kann. Er hat nichts zu verlieren – da er nicht mehr zur Wahl antreten muss. Die dummen Republikaner haben sich von ihn über den Tisch ziehen lassen (obgleich sie eher den Hang zum Krachledernen haben als die Demokraten) – nun bleibt nur noch der Bevölkerung, massiv Dampf abzulassen, damit Obama hier nicht als Kriegsherr in die Geschichte eingehen wird – und die USA gleich mit. (Und was ich so lese – die Leute sind zum Teil äußerst verbittert über diese Politik.) Und das Argument „Menschenrechte“ zählt einen Pfifferling und dient nur der Besänftigung der Bevölkerung. Wenn es ihm wirklich um Menschenrechte ginge: Warum geht er aus Afghanistan raus? Warum marschiert er nicht in Zentralafrika und Somalia ein? Wie sieht es aus mit den Menschenrechten in China, in Nordkorea? Die setzen keine Giftgas ein. Nein. Aber Obama wartet ja nicht einmal die Untersuchungen ab. Er wartet nicht den UN-Beschluss ab. All diese Sicherungen, die die Weltgemeinschaft inzwischen errichtet hat, um Wildwestkämpfern das Handwerk zu legen, werden missachtet.

Und Hollande ebenso, der selbst das Massaker der SS an Franzosen dazu benutzt, auf die Notwendigkeit des Krieges in Syrien hinzuweisen. Und wenn es die Rebellen waren? Dann würde er die Mörder unterstützen. Was haben diese Leute nur? An wessen Leine laufen sie?

Und wenn man meint, eine Schuld begleichen zu müssen, weil man nicht früher militärisch eingegriffen hat, dann sollte man so klug sein zu erkennen: Manchmal gibt es ein zu spät – und jetzt ist es zu spät und man würde nur die Islamisten unterstützen. Ich glaube zwar nicht, dass es Schuld ist, nicht eingegriffen zu haben, aber manche denken das. Das Video, das zeigt, wie die Rebellen einfach so festgenommene und gefesselte Soldaten erschießen, stammt wohl aus dem Frühjahr 2012. Das heißt, auch da regierte schon die äußerste Brutalität.

Und ich bewundere Merkel (und auch die SPD), dass sie da nicht mitmacht, auch wenn sie von einigen Journalisten dafür Schelte bekommt: http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-09/g-20-syrien-merkel-kommentar Sie haben keine Verantwortung zu tragen, sondern können so daherreden. Dass Journalisten so daherreden, hängt mit ihrem Feindbild Putin zusammen: Alles, was Putin macht, ist schlimm. Leute, seht differenzierter! Putin hat Dreck am Stecken und ist sicher nicht der lupenreine Demokrat. Aber auch solche Leute können einmal Recht haben und richtig handeln. Man muss nicht, weil man gegen Putin ist, für den Krieg sein. Ist doch absurd. (Lest mal den genannten Artikel: Was für ein emotionales Geschwafel – das muss ich sagen, sorry, auch wenn der Artikel von Bernd Ulrich stammt: „Glaubt sie [Merkel] eigentlich, dass Deutschland nie mehr Freunde brauchen wird?“ – und mein Ausbruch auch nicht wenig emotional ist.)

Im Internet kursieren viele bittere Sarkasmen mit Blick auf Obama: Weil Syrer Syrer töten, müssen wir Syrer töten, damit Syrer keine Syrer mehr töten. Oder: Wir bekämpfen Al Qaida in Syrien, indem wir Al Qaida unterstützen.

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